Teufelssteine (Heiden)

Teufelssteine (Heiden)
Düwelsteene bei Heiden

Die Teufelssteine (Plattdeutsch und Volksmund: Düwelsteene) sind die südwestlichste, im Kernbereich erhaltene Megalithanlage der Trichterbecherkultur (ca. 3400 - 2850 vor Chr.)[1] und das Wahrzeichen der Gemeinde Heiden in Westfalen, die drei Kilometer westlich der Steine liegt. Sie finden sich im Wappen der Gemeinde.

Die Teufelssteine sind ein jungsteinzeitliches Ganggrab (Hünengrab) aus eiszeitlichen Findlingen. Es ist etwa 11,5 Meter lang und zwei Meter breit. Bis auf eine unbestimmte Anzahl von Decksteinen sind die Steine entweder erhalten oder im 18. Jahrhundert ergänzt worden. Der Eingang wird zwischen dem zweiten und dritten Wandstein auf der Südostseite vermutet. Der Innenraum hatte eine Höhe von rund 1,5 m und war mit flachen Steinen gepflastert.[1] Die Grabanlage war ursprünglich von einem Erdhügel bedeckt, der mit einem Steinkranz eingefasst war. Dieser äußere Steinring ist heute nicht mehr erhalten.

Die Anlage wurde bereits Anfang des 18. Jahrhunderts durch Jodocus Hermann Nünning eingehend untersucht. Später wurden die Grabanlage für Bauzwecke teilweise geplündert und dabei stark beschädigt. 1932 führten die Heimatvereine Ramsdorf und Borken Ausgrabungen durch und setzten die prähistorische Stätte wieder in Stand. Dabei wurden menschliche Überreste und Keramikscherben gefunden.[1]

Die Anordnung der Steine ist wegen der undokumentierten Rekonstruktion im 18. Jahrhundert unsicher. In jüngster Zeit haben sich Risse im größten Stein gebildet, so dass der Stein mit Betonpollern befestigt werden musste. Das Gelände um die Teufelssteine wurde 2005/2006 neu gestaltet.

Inhaltsverzeichnis

Naturräumlich-landschaftliche Zuordnung

Teufelssteine

Naturräumlich liegen die Teufelssteine im westlichen Gebiet der Hülsten-Rekener Kuppen an der südlichen Abdachung der Rekener Berge, beides Teile der Über-Einheit Hohe Mark (mit Rekener Kuppen), die, zusammen mit dem nordwestlichsten Höhenzug Die Berge, unter Rekener Kuppen zusammengefasst werden.

Das Waldgebiet um das Hünengrab wird als Die Uhlen bezeichnet.

Legende und Brauchtum

Nahansicht

Der Legende zufolge erhielten die Teufelssteine ihren Namen nach einer Begegnung des Teufels mit einem ansässigen Schusterjungen. Der Teufel, der auf dem Weg nach Aachen war, um den dortigen Dom zu zerstören, trug auf dem Rücken einen großen Sack mit den heute in Heiden liegenden Steinen. In Heiden begegnete er dem Schusterjungen, der zwölf Paar zerschlissene Schuhe bei sich trug. Diesen habe er gefragt, wie weit es denn noch bis Aachen sei. Der Schusterjunge, der die Steine gesehen hatte, erkannte den Teufel an seinem Pferdefuß und erahnte böse Absichten. Deshalb habe er dem Teufel die Schuhe gezeigt und erklärt, dass er selbst gerade aus Aachen komme und auf dem Weg nach Heiden all die Schuhe zerschlissen habe, weil es soweit entfernt sei. Der Teufel sei daraufhin so entmutigt gewesen, dass er die Steine auf den Boden geworfen und von dannen gezogen sei.

Nicht nur Kindern sagt man gerne, dass sie die Steine zählen sollen. Wenn man sie ein zweites Mal zählt, kommt gewiss ein anderes Ergebnis heraus. Man sagt, dass der Teufel in der Zwischenzeit einen Stein entfernt oder wieder dazugelegt habe.

Literatur

  • R. Wiechers-Weidner, Großsteingräber in Westfalen. Landschaftsverband Westfalen-Lippe 1985.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Vgl. Schautafel an der Grabanlage.
51.83366.9784166666667

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