- Thailänder
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Thailänder oder Thailänderin (Thai: สัญชาติไทย, die Freien) ist die Bezeichnung für die Staatsangehörigen des Königreichs Thailand in Südostasien, die gegenwärtig etwa 65 Millionen Menschen zählen. Die Thailänder leben von ihren geschichtlichen Anfängen an in einer Monarchie, ursprünglich in der absolutistischen und seit 1932 in einer konstitutionellen Form. Neben der wichtigsten Ethnie, den Thais, gibt es Vertreter zahlreicher größerer und kleinerer Ethnien (siehe Ethnien in Thailand. Thailänder sprechen die thailändische Sprache, die trotz regionaler Dialekte landesweit gesprochen und verstanden wird.
Inhaltsverzeichnis
Geschichtliche Entwicklung
Siehe Hauptartikel: Geschichte Thailands
Das heutige Königreich Thailand ist entstanden aus den zwei Herrschaftsgebieten von Sukhothai und Ayutthaya, die sich im 13./14. Jahrhundert bildeten und von Angehörigen der Tai-Völker dominiert wurden. Ayutthaya konnte sich gegen Sukhothai durchsetzen und kämpfte in der Folge hauptsächlich gegen Birma im Westen sowie Lan Na und Lan Chang im Norden. Es bildete sich der Staat, der Europäern als Siam bekannt war.Wechselnde Machtverhältnisse und Bündnisse trugen dazu bei, dass Birma, Siam und Annam (das heutige Vietnam) jeweils größeren Einfluss auf Kosten der anderen Mächte Südostasiens innehatten. Während überfallartiger Auseinandersetzungen wurden häufig größere Gruppen der Bevölkerung aus ihrer Heimat verschleppt, um im Gebiet der jeweils vorherrschenden Macht zu siedeln und zur Wirtschaftsleistung beizutragen.
Nationalbewusstsein
Ein wichtiger Angelpunkt der thailändischen Bürger ist ihr Bewusstsein von kultureller Identität als "Thai", oder "Freie". Dieses Bewusstsein ist durch die von der Regierung Mitte des 20. Jahrhunderts durchgeführten Thaiifizierung in alle Teile des Landes gedrungen. Thailänder sind überwiegend besonders stolz darauf, dass ihr Land niemals offiziell kolonialisiert gewesen ist, im Gegensatz zu allen seinen Nachbarstaaten in Südostasien. Dies hat allerdings zur Folge, dass Kenntnisse oder überhaupt das Interesse an fremden Kulturen nicht sehr ausgeprägt sind. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich eine hierarchisch strukturierte Gesellschaft herausgebildet, die durch den Einfluss des modernen Westens überwiegend durch Materialismus geprägt ist. Der vorherrschende Einfluss des Buddhismus - mehr als 94 % der Thailänder bekennen sich zu dieser Glaubensrichtung - hält diese materialistische Haltung etwas in Grenzen.
Ethnien
- Akha
- Bru
- Cham
- Chinese (meist Chaozhou and Hakka)
- Chong
- Hmong
- Karen
- Khmer
- Khmu
- Kuy
- Lahu
- Lanna (Nord-Thailand)
- Lao
- Lawa
- Lisu
- Lolo (Yi)
- Lü (Tai Lü)
- Lua
- Malay
- Mani (Negrito)
- Mlabri
- Moken
- Mon
- Nyahkur (Nyah Kur, Chao-bon)
- Palaung (De'ang)
- Pear
- Phai
- Phu Thai
- Phuan
- Saek
- Sa'och
- Shan
- Sô
- Tai Dam
- Tai Nüa
- Thai
- Urak Lawoi
- Vietnamesen
- Yao/Iu Mien
Bevölkerungsentwicklung
Siehe Hauptartikel: Demografie Thailands
Literatur
- Chris Baker und Pasuk Phongpaichit: A History of Thailand. London: Cambridge University Press 2005.
- Scot Barné: Luang Wichit Wathakan and the Creation of a Thai Identity. Singapur: Institute of Southeast Asian Studies 1993.
- Charles F. Keyes: Thailand: Buddhist Kingdom as modern nation state. Boulder, Co.: Westview Press 1987.
- David K. Wyatt: Thailand: a short history. 2. A. Chiang Mai: Silkworm Books 2003. ISBN 974957544X.
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