- Banlieue 13
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Filmdaten Deutscher Titel: Ghettogangz – Die Hölle vor Paris Originaltitel: Banlieue 13 Produktionsland: Frankreich Erscheinungsjahr: 2004 Länge: ca. 81 Minuten Originalsprache: Französisch Altersfreigabe: FSK 18 Stab Regie: Pierre Morel Produktion: Luc Besson Musik: Da Octopuss Kamera: Manuel Teran Schnitt: Frédérick Thoraval Besetzung - David Belle: Leïto
- Cyril Raffaelli: Damien
- Tony D’Amario: K2
- Dany Verissimo: Lola
- Bibi Naceri: Taha
Ghettogangz – Die Hölle vor Paris (OT: Banlieue 13, englischsprachiger Vertrieb: B13) ist ein französischer Film aus dem Jahr 2004.
„Banlieue“ ist der französische Ausdruck für „Vorort“, ursprünglich bezeichnete er eine Bannmeile. Seit den 1970ern kennzeichnet er vor allem die Randbereiche der großen französischen Städte, in denen sowohl der Anteil an Sozialwohnungen in Plattenbauweise als auch der Anteil an Immigranten vergleichsweise hoch ist. Diese Gebiete sind heute meist soziale Brennpunkte mit Problemen wie Arbeitslosigkeit und Drogenkonsum.
Der Film befasst sich mit den Problem der wachsenden Kriminalität in einer dieser Vorstädte von Paris: Der Banlieue 13.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Paris im Jahr 2010. Die französische Innenpolitik hat versagt. Die berüchtigte Pariser Vorstadt Banlieue 13 ist inzwischen von einer hohen Mauer umgeben. Niemand kommt in den Stadtteil hinein oder aus diesem heraus. Dafür sorgen schwer bewaffnete Polizeieinheiten außerhalb der Mauer. Im Stadtteil selbst herrscht Chaos: Es gibt keine Rechtsordnung mehr, keine Schulen und keine Polizei. Brutale, schwer bewaffnete Gangs haben die Macht über die Banlieue 13 und ihre zwei Millionen Einwohner übernommen.
Der brutalste Bandenchef ist Taha, der eine bewaffnete Armee befehligt und weite Teile des Bezirks kontrolliert. Leïto, ein Kampfsportler und Kleingauner, wollte den skrupellosen Drogenzar Taha vor Jahresfrist an die Polizei ausliefern; einen Tag, bevor die letzte Polizeistation im Stadtteil geschlossen wurde. Doch der Deal klappte nicht. Die Polizei war Tahas Leuten unterlegen, musste ihn ziehen lassen, und Leïto wurde festgenommen. Aus Rache wurde die Schwester Leïtos, die in einem der letzten Supermärkte in der Banlieue 13 arbeitendende Lola, von Taha entführt.
Doch dann ist eine saubere Atombombe (vgl. schmutzige Bombe) über Umwege in das Ghetto gelangt, die von einem Zeitzünder innerhalb von 24 Stunden gezündet werden soll. Um zu verhindern, dass Taha die Bombe auf Paris abfeuert, wird der Undercover-Polizeiagent Damien in das Ghetto eingeschleust. Aber er braucht jemanden mit Ortskenntnissen zur Unterstützung: Leïto, der jedoch nicht erfahren soll, dass Damien bei der Polizei ist.
Tatsächlich schaffen es die beiden, in das Ghetto zu gelangen. Doch Leïto bemerkt schnell, dass Damien für die Polizei arbeitet. Nachdem ihm dieser von der Bombe erzählt hat, entschließt sich Leïto, Damien zu helfen; schließlich will er seine Schwester befreien. Nach mehreren Versuchen gelangen beide in Tahas Hauptquartier. Dort angekommen, will Damien die Bombe entschärfen. Über Telefon könnte er von seinen Polizei-Kollegen den Code zur Entschärfung bekommen, doch Taha verlangt 20 Millionen Euro für die Bombe. Die französische Regierung ist allerdings nicht bereit zu zahlen. Im Gegenteil, nachdem sie von Damien die Zugangsdaten Tahas erhalten hat, räumt sie all seine Konten in der Welt leer. Damien soll einen anderen Weg finden.
Ohne Geld ist Taha mittellos. Er wird von einigen seiner Gefolgsleute erschossen, und K2 (sprich: Kadö), Anführer von Tahas Privatarmee, übernimmt seine Geschäfte. Er erlaubt Damien und Leïto auch, die Bombe zu entschärfen. Zudem können sie Leïtos Schwester befreien.
Die Bombe befindet sich auf einem Turm in einer Rakete, die zum Abschuss auf Paris bereit ist. Per Mobiltelefon bekommt Damien von der Regierung den angeblichen Code für die Entschärfung mitgeteilt, doch Leïto kommen diese Zahlen seltsam vor: Sie entsprechen dem aktuellen Datum und enden auf „B13“, wie „Banlieue (Bezirk) 13“. Nach einem Streit wird Leïto und Damien klar, dass dieser Code nicht zur Entschärfung der Bombe, sondern zu deren Zündung dient.
Damien und Leïto bringen die Bombe aus dem Ghetto heraus, direkt in das französische Innenministerium, zu den dort versammelten Ministern. Hier muss der Innenminister einräumen, dass er vorhatte, das Problem Banlieue 13 auszulöschen. Sein Geständnis wird von einer Kamera gefilmt und umgehend auf allen Kanälen gesendet. Die französische Regierung ist am Ende. Sie beschließt, die Mauer wieder abzureißen und die Banlieue 13 wieder einzugliedern.
Informationen und Hintergründe
- Für Tony D’Amario war das der letzte Film, er starb 2005 an Aneurysma, das zum Herzinfarkt führte.
- Viele Stunts wurden von Traceuren dargestellt; unter anderem ist der Darsteller von Leïto, David Belle, der Begründer von Parkour.
- „Flic“ ist die französische Form von „Bulle“ als umgangssprachliche Bezeichnung für einen Polizisten.
- Die Darstellung einer eingemauerten Verbrecherstadt und eines darin eindringenden Undercover-Agenten erinnert an den US-amerikanischen Film Die Klapperschlange aus dem Jahr 1981.
- Die Vorstellung eines eingezäunten Ghettos vor einer Großstadt ist nicht unrealistisch; in Padua gibt es tatsächlich einen wegen zu hoher Kriminalität eingezäunten Stadtteil. Im Gegensatz zu diesem Film gibt es dort noch Polizisten.
- 2005 wurde durch die Unruhen in Frankreich deutlich, wie groß Armut und Wut in den Vorstädten sind.
Kritik
Die Filmzeitschrift Cinema schrieb im Fazit: Nicht sonderlich intelligenter, dafür aber extrem rasanter Reißer ohne Längen[1]
Fortsetzung
Am 18. Februar 2009 lief die Fortsetzung des Filmes in den französischen Kinos an. Der französische Titel lautet Banlieue 13 – Ultimatum; der deutsche wird vermutlich Ghettogangz 2 - Zurück in die Hölle vor Paris heißen.
Weblinks
- Ghettogangz – Die Hölle vor Paris in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Ghettogangz – Die Hölle vor Paris in der Online-Filmdatenbank
- Offizielle englische Website zum Film
- Offizielle 2. englische Website zum Film
- Offizielle französische Website zur Fortsetzung
Einzelnachweise
- ↑ Cinema.de: Filmkritik
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