- Thomas Huber (Bergsteiger)
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Thomas Huber (* 18. November 1966 in Palling) ist ein deutscher Bergsteiger und Bergführer.
Er und sein jüngerer Bruder Alexander Huber machten sich als „die Huberbuam“ einen Namen als Extremkletterer. Thomas Huber klettert seit seinem zehnten Lebensjahr. Seit 1992 ist er staatlich geprüfter Berg- und Skiführer. Er lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Berchtesgaden. Der Dokumentarfilm Am Limit (2007) beobachtet die Brüder bei ihrer Leidenschaft, dem sogenannten Speedklettern.
Inhaltsverzeichnis
Wichtige Begehungen
- 1992: Zweitdurchsteigung von Shogun in Berchtesgaden.
- 1994: Erste Rotpunkt-Begehung der alpinen Felsroute The End of silence (X/8b), Teil der sogenannten „Alpinen Trilogie“, der zu diesem Zeitpunkt schwersten drei alpinen Sportkletterrouten.
- 1996
- Freie Begehung der Route Salathé am El Capitan im Yosemite-Nationalpark
- Winterdurchsteigung der Eiger-Nordwand.
- 1997: Erste Begehung der Westwand des Latok II (7108 m) im Karakorum (zusammen mit Bruder Alexander, Conrad Anker und Toni Gutsch)
- 1998
- 1999
- Dritte Durchsteigung von Dreamcatcher (Thunklamm/Österreich)
- Zweite Besteigung der Südwestwand des Latok IV (6445 m)
- 2000
- Erste Begehung des direkten Nordpfeilers am Shivling (6543m) zusammen mit Iwan Wolf
- Erstbegehung einer neuen Freikletterroute am El Capitan: Golden Gate (zusammen mit Bruder Alexander)
- 2001
- Erstbesteigung des Ogre III (6800m)
- Zweite Besteigung des Ogre I (7285m), an dem zuvor etliche Expeditionsteams gescheitert waren.
- 2003: Erste Rotpunktbegehung von Zodiac (X+) am El Capitan
- 2004
- Schnellste Durchsteigung einer El Capitan-Route: Zodiac in 1:52 Std. mit Bruder Alexander (zum Vergleich: normale Seilschaften benötigen für diese Route 2-5 Tage)
- Besteigung des Westgipfels des Arwa Spire (6088 m) im indischen Garhwal-Himalaya.
- 2005
- Überschreitung von Torre Standhart - Herron - Torre Egger in Patagonien
- Anfang der Dreharbeiten zu Am Limit. Rekordversuch im Speed-Klettern an der Route The Nose. Der Rekord lag bei 2 Stunden und 48 Minuten (normale Seilschaften benötigen zwischen 3 und 5 Tagen). Beim Training im Yosemite Valley stürzte Thomas' Bruder Alexander Huber nach einem Griffausbruch aus 17 m Höhe ab und zog sich schwere Verletzungen an den Knöcheln zu.
- 2006
- Beim Versuch, zusammen mit Dean Potter die Nordwände der Drei Zinnen an einem Tag zu klettern (und jeweils per Basejump zum Wandfuß zurückzukehren) Sehnenriss in der Schulter.
- Zweiter Versuch, den Rekord an The Nose zu brechen, wieder im Rahmen der Dreharbeiten zu Am Limit. Erneut gescheitert, da Thomas Huber beim Rekordversuch stürzte.
- 2007
- Speed-Rekord an der Nose in 2:45:45 am 8. Oktober 2007. Bereits vier Tage zuvor hatten die Huberbrüder den 2002 von Hans Florine und Yuji Hirayama aufgestellten Rekord von 2:48:50 um 15 Sekunden unterboten. Am 2. Juli 2008 wurde dieser Rekord von Hans Florine und Yuji Hirayama mit 2:43:33 unterboten und am 12. Oktober 2008 auf 2:37:05 verbessert.
- 2008
- Erste Begehung der Silla Westwand "El Bastardo" in Patagonien[1]
- "Drei Zinnen" an einem Tag: Westliche Zinne (Alpenliebe, IX; Base Jump von der Scolatolikante), Große Zinne (Phantom der Zinne, IX+; Base Jump vom Ringband), Kleine Zinne (Ötzi trifft Yeti, VIII+)
- Erstbesteigung der Westwand des Holtanna, dritthöchster Gipfel der Drygalskiberge in Queen Maud Land, Antarktis, zusammen mit Bruder Alexander und Stephan Siegrist[2][3]
- Besteigung des Ulvetanna, höchster Gipfel der Drygalskiberge in Queen Maud Land, Antarktis, bei Nebel und Schneetreiben, zusammen mit Bruder Alexander und Stephan Siegrist[2][3][4]
- 2009
- Erste Rotpunktbegehung von „Eternal Flame“ (IX+/X-, UIAA) am Nameless Tower (Karakorum) im Sommer 2009 zusammen mit Franz Hinterbrandner, Mario Walder und seinem Bruder Alexander.
Zitate
„Ich bin eine brutale Maschine. Wenn ich losgehe, gehe ich.“
– Thomas Huber [5]
„Meine Familie lebt davon, dass ich aufs Schlachtfeld gehe und den Herkules spiele.“
– Thomas Huber, 2007 [6]
Auszeichnungen
- 2001 Piolet d'Or für die erste Begehung des direkten Nordpfeilers am Shivling (2000)
- 2008 Bayerischer Sportpreis in der Kategorie „Botschafter des bayerischen Sports“
Bücher
- Thomas Huber: Ogre. Gipfel der Träume. BLV, München 2002, ISBN 3-405-16374-9.
- Alexander Huber, Thomas Huber: The Wall. BLV, München 2000, ISBN 3-405-15685-8.
Filme
- Klettern am Limit. Die Huberbuam. Dokumentarfilm, Deutschland, 2005, 45 Min., Buch und Regie: Malte Roeper, Produktion: Bayerisches Fernsehen, Erstsendung: 4. September 2005, Inhaltsangabe (im Webarchiv) vom BR, der Film erhielt die Auszeichnung ›Kamera Alpin in Gold‹ beim Internationalen Berg- und Abenteuerfilmfestival Graz
- Am Limit Dokumentarfilm, Deutschland, 2007, 95 Min., Buch und Regie: Pepe Danquart, Produktion: Hager Moss Film, Lotus Film und Quinte Film GmbH
- Die Huberbuam - Die Extremkletterer auf ihrer Schicksalsroute. ZDF-Fernsehreportage - die erste Stereo-3D-Produktion die das ZDF online anbietet. Regisseur Jens Monath, Oktober 2011.[7]
Sonstiges
- Thomas Huber ist Sänger der Berchtesgadener Rockband Plastic Surgery Disaster.[8]
- Im Jahr 2010 ist er in einer Werbekampagne von Ferrero zu sehen. Er wirbt gemeinsam mit seinem Bruder Alexander in einem TV-Spot für die Milchschnitte.
Weblinks
- Literatur von und über Thomas Huber (Bergsteiger) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website der Huber-Brüder
- Biografie der Huber-Brüder auf bergfieber.de
- Extremklettern. Der ewige Huberbub, Süddeutsche Zeitung, München 25. Oktober 2007 (mit Bilderstrecke)
- Interview mit Thomas Huber (Oktober 2008)
Quellen
- ↑ Erstbesteigung der Silla Westwand in Patagonien
- ↑ a b Webside Huberbuam - aktuell Abgerufen 24. Januar 2009
- ↑ a b Interview: "Bei minus 46 Grad in der Wand" mit Alexander und Thomas Huber, Ostfriesische Nachrichten, 24. Januar 2009, Seite 28
- ↑ SPIEGEL-online: Extremklettern - Die „Huberbuam“ in der Antarktis Abgerufen am 20. März 2009
- ↑ aus dem Film: Am Limit
- ↑ in: Alpin Nr. 1, 2007
- ↑ http://huberbuam.zdf.de/ZDFde/inhalt/22/0,1872,8354710,00.html
- ↑ PLASTIC SURGERY DISASTER bei MySpace Music, abgerufen am 20. November 2009
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