Timo Konietzka

Timo Konietzka

Friedhelm „Timo“ Konietzka (* 2. August 1938 in Lünen) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und -trainer. In den 1960er Jahren gewann der Stürmer und Schütze des ersten Tores der Bundesligageschichte Titel mit Borussia Dortmund und dem TSV 1860 München. Als Trainer führte er den FC Zürich zu drei Meisterschaften.

Aufgrund seiner Ähnlichkeit mit dem sowjetischen General Timoschenko wurde Friedhelm Konietzka einst der Spitzname „Timo“ verpasst; später nahm er diesen Namen offiziell an.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Spieler

Konietzka begann mit dem Fußballspielen beim VfB 08 Lünen. Der damalige Trainer Borussia Dortmunds, Max Merkel, entdeckte sein Talent und baute ihn in die Oberligamannschaft des BVB ein. Zusammen mit seinem Sturmpartner Jürgen „Charly“ Schütz bildete er den torgefährlichsten Innensturm der Oberliga West. Konietzka bestritt ab 1963 für Borussia Dortmund und von 1965 bis 1967 für den TSV 1860 München insgesamt 100 Bundesligaspiele und erzielte dabei 72 Tore. In den ersten drei Bundesligajahren wurde er jeweils zweiter in der Torschützenliste. In 9 Länderspielen für die deutsche Fußballnationalmannschaft erzielte er 3 Tore.

Im letzten Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft im Stuttgarter Neckarstadion wurde er 1963 mit Borussia Dortmund durch einen 3:1-Sieg gegen den favorisierten 1. FC Köln Deutscher Meister.

Timo Konietzka ging in die Fußballgeschichte ein, als er am 24. August 1963 beim Spiel zwischen Werder Bremen und Borussia Dortmund in der ersten Spielminute das erste Tor der neu gegründeten Bundesliga für Dortmund erzielte. 1965 gelang es ihm erneut, und damit als einzigem Spieler zum zweiten Male, das erste Tor einer Saison zu erzielen, als er - nunmehr für den TSV 1860 München spielend - wiederum bereits in der ersten Spielminute gegen den Lokalrivalen und seinerzeitigen Aufsteiger FC Bayern traf.[1]

Seine größten Erfolge als Spieler waren mit Borussia Dortmund der Gewinn der deutschen Meisterschaft 1963, der letzten vor der Einführung der Bundesliga, und des DFB-Pokals 1965. Mit dem TSV 1860 München gewann er 1966 die deutsche Meisterschaft. Am 8. Spieltag der Saison 1966/67 wurde er im Spiel gegen Borussia Dortmund wegen einer Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter vom Platz gestellt und für 6 Monate gesperrt. Dies ist die längste Sperre in der Bundesligageschichte für einen Platzverweis.[2]

Im Alter von 29 Jahren wechselte Konietzka 1967 überraschend von der Bundesliga in die Schweiz zum FC Winterthur, der damals in der Nationalliga B spielte und verhalf dem Verein 1968 zum sofortigen Wiederaufstieg in die NLA und zum Einzug ins Cupfinal im gleichen Jahr. 1971 beendete er schließlich beim FC Winterthur seine Karriere als Spieler.

Trainer

Nach seiner aktiven Laufbahn arbeitete er als Trainer u. a. für Borussia Dortmund, Bayer Uerdingen, FC Zürich und den Grasshopper Club Zürich. Mit dem FC Zürich wurde er dreimal in Folge Schweizer Meister (1974-1976) und erreichte im Jahre 1977 auch das Halbfinale des Europapokals der Landesmeister (Vorläufer der Champions League), in dem der FC Zürich gegen den FC Liverpool - die damals dominierende Mannschaft in Europa - ausschied. Von 1978 bis 1980 war er Trainer des BSC Young Boys und erreichte zweimal das Schweizer Cupfinal. Anschließend wechselte er zu den Grashoppers, mit denen er sich 1982 einen weiteren Schweizer Meistertitel sicherte.

Spätere Jahre

Heute betreibt Konietzka zusammen mit seiner Frau Claudia das Gasthaus „Ochsen“ in Brunnen am Vierwaldstättersee und betätigt sich als freier Mitarbeiter der Tageszeitung Blick. Seit 1988 besitzt Konietzka die Schweizer Staatsbürgerschaft. Im Schweizer Fernsehen setzte er sich 2010 in Werbespots für aktive Sterbehilfe ein.[3]

Einzelnachweise

  1. fussballdaten.de: Spielbericht 1860-Bayern
  2. DFB.de: Es geschah am 8. Spieltag: Als Konietzka den Referee foulte
  3. Werbung für Sterbehilfe im Schweizer Fernsehen

Literatur

  • Karl-Heinz Knepper - Ich, du, er, sie, es ... alles Timos in:... der Boss spielt im Himmel weiter. Fußball-Geschichten aus dem Ruhrgebiet, herausgegeben von Hermann Beckfeld. Henselowsky Boschmann Verlag Bottrop. ISBN 3-922750-62-1

Weblinks


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