- Tom Wittgen
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Tom Wittgen (Pseudonym von Ingeburg Siebenstädt; * 26. April 1932 in Wittgensdorf bei Chemnitz) ist eine deutsche Kriminalautorin.
Siebenstädt besuchte die Grundschule/Volksschule in Wittgensdorf, arbeitete in der Landwirtschaft und besuchte das Seminar für Soziale Frauenberufe in Chemnitz, das sie mit dem Staatsexamen abschloss.
Anschließend schrieb sie sich an der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät in Leipzig ein und machte dort ihr Abitur nach. Danach studierte sie Germanistik in Leipzig und Berlin und schloss das Studium mit dem Staatsexamen als Diplomgermanistin ab.
Nach diesem Studium war sie als Reporter-Redakteur beim Rundfunk (Radio DDR) tätig, später arbeitete sie mehrere Jahre als Verlagslektor im Verlag Das Neue Berlin, speziell auf dem Gebiet der Kriminalliteratur.
Ab 1970 war sie freischaffend als Autorin tätig und lebte in Berlin. Noch in diesem Jahr veröffentlichte sie unter ihrem Autorennamen Tom Wittgen mehrere Blaulicht-Erzählungen. Es folgten Kriminalromane wie Der zweite Ring, Intimsphäre, Das sanfte Mädchen und Das Schwarze-Peter-Spiel in der DIE-Reihe des Verlages Das Neue Berlin, in der auch die meisten anderen ihrer Kriminalromane erschienen. Weiterhin schrieb sie zu einigen Polizeiruf 110-Folgen die Drehbücher. Die Kriminalliteratur brachte ihr den Namen „die Agatha Christie der DDR“ ein. Ihr Serienheld war zu DDR-Zeiten Oberleutnant (später Hauptmann) Simosch.
Siebenstädt veröffentlichte in ihrer Laufbahn auch Werke anderer Genres, z. B. den Abenteuerroman Die singende Taube, aber auch Kinderbücher, wie Der Bruder des Sheriffs und schließlich Eismeerdrift, einen historischen Roman über den Untergang der Jeannette-Expedition.
Übersetzungen ihrer Romane wurden vor der Wende in Ungarn, Polen, der ČSSR und der UdSSR veröffentlicht. Nach der Wende sanken die Erstauflagen ihrer Bücher von 100.000 auf 5.000 Exemplare, vom Schreiben allein konnte sie nicht mehr leben. Ingeburg Siebenstädt stellte sich auf die neue Situation ein, indem sie neue Krimis schrieb und als Drehbuchautorin fürs Fernsehen arbeitete.
Für ihr Lebenswerk wurde Ingeburg Siebenstädt 1994 von der Autorengruppe deutsche Kriminalliteratur Das Syndikat mit dem Ehren-Glauser, dem „Krimi-Oscar“ der Zunft, ausgezeichnet.[1] Ihr letzter Roman erschien 1999. Seit 2002 lebt sie als Ruheständlerin in der Nähe von Potsdam.
Inhaltsverzeichnis
Werke
Kriminalromane
- 1967 Der Überfall (Blaulicht Nr. 80)
- 1967 Tapetenwechsel (Blaulicht Nr. 82)
- 1968 Der Verdacht (Blaulicht Nr. 91)
- 1969 Im Dreieck, Deutscher Militärverlag (Erzählerreihe Nr. 150)
- 1970 Der zweite Ring (DIE 074)
- 1970 Zehn Jahre zum ersten… (Blaulicht Nr. 113)
- 1970 Der Uhu schaut ins Wodkaglas (Blaulicht Nr 122)
- 1971 Leere Korridore, Deutscher Militärverlag (Erzählerreihe Nr. 178)
- 1972 Lockvogel (Blaulicht Nr. 132)
- 1972 Die offene Tür (Blaulicht Nr. 138)
- 1973 Intimsphäre (DIE 173)
- 1973 Ein bißchen Alibi (Blaulicht Nr. 149)
- 1974 Der Mann mit dem Reiselord (Blaulicht Nr. 156)
- 1975 Das sanfte Mädchen (DIE 228)
- 1975 Schatten im Grün (Blaulicht Nr. 162)
- 1976 Die kleine Bell (Blaulicht Nr 170)
- 1977 Der Abschiedsbrief (Blaulicht Nr. 183)
- 1978 Tiefenprüfung (DIE 383)
- 1981 Herbstzeitlose (DIE 480)
- 1982 Die falsche Madonna (DIE 526)
- 1983 Das Schwarze-Peter-Spiel (DIE 573)
- 1983 Spring über deinen Schatten (Blaulicht Nr. 224)
- 1985 Schatten im Grün (Kriminal-Erzählungen), Das Neue Berlin
- 1985 Das stille Haus, Tribüne Verlag,Berlin/DDR Reihe ANGEBOTE
- 1986 Das Nest (DIE)
- 1988 Der Ziegenhirt/Die letzte S-Bahn (Zwei Erzählungen) (DIE)
- 1990 Nabobs Tochter (DIE)
- 1991 Eine dreckige Geschichte, Reiher-Verlag, Berlin, Reiher Crime
- 1992 Staatsjagd, Verlag am Galgenberg, Hamburg OA HC
- 1993 Pilotenspiel, Verlag am Galgenberg, OA HC
- 1994 Ingeburg Siebenstädt: Kathrin und Abel (Bastei Lübbe 19587)OA
- 1994 Tod im Regen (DIE 168) OA
- 1996 Crossbody – Der Wrestling-Krimi, Argument Zweite Reihe OA
- 1998 Rotlicht (Econ List Verlag, ISBN 3612251651)
- 1999 Die allerletzte Fahrt des Admirals (Kettenroman, gem. mit Jürgen Alberts, Jürgen Ebertowski, Jan Eik, Dorothea Kleine, -ky alias Horst Bosetzky, Wolfgang Kienast, Gerhard Neumann, Tom Wittgen und Gabriele Wolff alias Gabriele Gordon) Ullstein 24379, OA
andere Bücher
- 1974 Rumpelfahrt nach Hammelspring, Kinderbuchverlag, Berlin/DDR
- 1979 Der Bruder des Sheriffs, Kinderbuchverlag, Berlin/DDR
- 1978 Die zerrissene Jacke, Verlag Junge Welt, Berlin/DDR
- 1979 Eismeerdrift (Abenteuer) Verlag Das Neue Berlin, Berlin/DDR
- 1976 Die singende Taube (Abenteuer)Vlg Das Neue Berlin, Berlin/DDR
- 1980 Borstel und die alte Kiefer Verlag Junge Welt, Berlin/DDR
- 1988 Das Wagnis oder In Motzbach und anderswo (Roman) Verlag Tribüne, Berlin/DDR
Drehbücher
- 1972 Polizeiruf 110 – Ein bißchen Alibi (Serienfilm, Fernsehen der DDR, 62 Min) (Szenarium und Drehbuch: Tom Wittgen, Regie: Hans-Joachim Hildebrandt) Erstausstrahlung 20. August 1972 auf DDR1
- 1978 Polizeiruf 110 – Doppeltes Spiel (Serienfilm, Fernsehen der DDR, 88 Min) (Drehbuch: Horst Angermüller nach einem Roman von Tom Wittgen, Regie: Ingrid Sandler) Erstausstrahlung 2. Juli 1978 auf DDR1
- 1993 Polizeiruf 110 – Blue Dream-Tod im Regen (Serienfilm, 100 Min ORB/SFB) Drehbuch: André Hennicke, nach einer Idee von Tom Wittgen und Bodo Fürneisen, Regie: Bodo Fürneisen, mit Katrin Saß, Erstausstrahlung 17. Oktober 1993 auf ARD
Literatur
- Brigitte Kehrberg: Der Kriminalroman der DDR 1970-1990. Verlag Dr. Kovač, POETICA - Schriften zur Literaturwissenschaft Bd. 28, Hamburg 1998, ISBN 978-3-86064-675-5.
Einzelnachweise
Weblinks
- Literatur von und über Tom Wittgen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.krimilexikon.de/wittgen.htm
- http://www.deutsche-krimi-autoren.de/wittgen.htm
- http://www2.mdr.de/dabei-ab-zwei/1650183.html
- http://www.luise-berlin.de/lesezei/Blz97_05/text01.htm
- http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1995/0814/kultur/0035/
Kategorien:- Autor
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