- Totenkopfstraße
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Totenkopfstraße Länge: etwa 16 km Bundesland: Rheinland-Pfalz Region: Pfälzerwald Verlaufsrichtung: Ost–West Endpunkte: St. Martin | Breitenstein Höhenverlauf: 250 m – 513 m – 200 m Die 16 km lange Totenkopfstraße in Rheinland-Pfalz verläuft als Landesstraße 514 von der Haardt, dem Ostrand des Pfälzerwaldes, in dessen Zentrum. In ihrem höchsten Bereich überquert sie die Passhöhe zwischen der Kalmit (östlich, 673 m ü. NN) und dem Schafkopf (westlich, 617 m) und erreicht nördlich des Schafkopfes ihren höchsten Punkt, den Totenkopf, einen 513,7 m hohen Bergsattel. Dort liegt die bewirtschaftete Totenkopfhütte des Pfälzerwald-Vereins.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Verlauf
Die Totenkopfstraße führt als Ausflugsroute von der Ortsgemeinde St. Martin am Westrand der Oberrheinischen Tiefebene in vorwiegend nordwestlicher Richtung hinauf in den Pfälzerwald, überquert den Totenkopf und endet im Tal des Speyerbachs beim Weiler Breitenstein. Die Höhenlage wechselt von knapp 250 m bei St. Martin über 513 m auf dem Totenkopf bis etwa 200 m bei Breitenstein.
Totenkopf
Der Totenkopf liegt als Bergsattel zwischen Rothsohlberg (607 m) im Süden und Oberscheid (582 m) im Norden.[1] Die Totenkopfhütte ist mittlerweile ein gemauertes Gebäudeensemble und besteht aus einem zweistöckigen Haupthaus mit zwei eineinhalbstöckigen Erweiterungsbauten; sie weist innen 180 und außen 150 Sitzplätze auf.[2] Bei der Hütte gibt es einen Waldparkplatz.
Sehenswürdigkeiten
Historischer Ortskern
Der mittelalterliche Ortskern von St. Martin am südöstlichen Anfang der Totenkopfstraße ist als Denkmalzone eingestuft. Auf den Patron der überwiegend spätgotischen Kirche geht der Name des Dorfes zurück.
Wildrinder
Ein 40 Hektar großes Waldgebiet am Wetzbrunnen nahe der Grillhütte St. Martin, bei der sich ein Parkplatz der Totenkopfstraße befindet, wurde eingefriedet und im Frühjahr 2011 mit einer zunächst achtköpfigen Herde von Heckrindern besetzt.[3] Diese Wildrinder, die dem 1627 ausgestorbenen Auerochsen nachgezüchtet sind und deren Bullen 900 kg Gewicht erreichen, sollen durch Beweidung bewirken, dass der lichte Kiefernwald seinen Charakter einer Monokultur verliert und wieder an Artenreichtum gewinnt. Nach wenigen Wochen wurden zwei Kälber geboren, so dass die Herde im Juni 2011 bereits zehn Tiere zählte.[3]
Burg und Museumsbahn
Beim nordwestlichen Endpunkt der Totenkopfstraße liegt die um 1246 errichtete und 1470/71 zerstörte Burg Breitenstein, und es gibt einen Haltepunkt der Museumsbahn Kuckucksbähnel, die das Elmsteiner Tal befährt und 1984 für den Ausflugsverkehr reaktiviert wurde.
Geschichte
Von 1957 bis 1961 waren die Totenkopfstraße und ihre Umgebung Tummelplatz einer Bande von jungen Kriminellen, deren Anführer Bernhard Kimmel (* 1936) unter dem sich selbst beigegebenen Namen „Al Capone“ Pressekontakte suchte und entsprechende Beachtung fand. Höhepunkt der durch die sogenannte „Kimmel-Bande“ verübten 187 Straftaten (v. a. Brandstiftungen und viele Einbrüche) war in der Silvesternacht 1960/61 die Ermordung des Wirtes Karl Wertz von der ebenfalls in der Gegend gelegenen Hellerhütte. In den Stunden zuvor hatten die Täter bereits die Totenkopfhütte niedergebrannt.
Weblinks
Commons: Totenkopfstraße – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Pfälzerwald-Verein, Ortsgruppe Maikammer-Alsterweiler: Umgebung. Abgerufen am 21. Juni 2011.
- ↑ Pfälzerwald-Verein, Ortsgruppe Maikammer-Alsterweiler: Hüttengeschichte. Abgerufen am 21. Juni 2011.
- ↑ a b Die Rheinpfalz, Südwestdeutsche Zeitung: Nachwuchs bei den „Auerochsen“, 21. Juni 2011
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