Barnards Stern

Barnards Stern

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Stern
Barnards Pfeilstern
Beobachtungsdaten
Epoche: J2000.0
Sternbild Schlangenträger
Rektaszension 17h 57m 48,5s
Deklination +04° 41′ 36,2″
Scheinbare Helligkeit 9,54m 
Typisierung
Spektralklasse M4 Ve 
Veränderlicher Sterntyp BY-Draconis-Stern
Astrometrie
Radialgeschwindigkeit -106,8 km/s
Parallaxe (549,30 ± 1,58) mas
Entfernung  (5,938 ± 0,017) Lj
((1,820 ± 0,005) pc)
Absolute Helligkeit 13,23 mag
Physikalische Eigenschaften
Radius 0,20 R 
Leuchtkraft 0,00044 L 
Andere Bezeichnungen
und Katalogeinträge
Tycho-Katalog TYC 425-2502-1[1]
Hipparcos-Katalog HIP 87937
Weitere Bezeichnungen V2500 Ophiuchi, GJ 699,
LHS 57, LTT 15309

Barnards Pfeilstern (oder Barnards Stern, auch Munich 15040) ist ein kleiner Stern im Sternbild Schlangenträger, der die bislang größte bekannte Eigenbewegung von 10,34" (Bogensekunden) pro Jahr aufweist. Seine relative Geschwindigkeit zu unserem Sonnensystem beträgt rund 140 Kilometer pro Sekunde. Das Ausmaß seiner Eigenbewegung wurde 1916 von dem Astronom Edward Emerson Barnard entdeckt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Kapteyns Stern im Pictor (Südhimmel) als der Stern mit der größten Eigenbewegung gegolten. Solche Sterne, deren Himmelsposition sich rasch verschiebt, werden in der Astronomie als Schnellläufer bezeichnet.

Mit einer Entfernung von etwa 6 Lichtjahren ist Barnards Pfeilstern unter den bekannten Sternen der dem Sonnensystem viertnächste. Nur die drei Komponenten des α-Centauri-Systems liegen näher. Der Pfeilstern ist allerdings ein roter Zwerg mit Spektraltyp M4 und scheinbarer Helligkeit 9,61m, so dass er trotz seiner Nähe zu schwach leuchtet, um ohne Teleskop oder starkes Prismenfernglas beobachtet werden zu können. Er liegt nahe dem Stern 66 Oph. Im Jahr 11.800 wird er sich der Sonne bis auf 3,8 Lichtjahre nähern und danach wieder entfernen.

Im Jahre 1938 begann man am Sproul-Observatorium eine Serie von Photoplatten des Sterns zu erstellen, um seine Parallaxe und säkulare Beschleunigung genauer zu messen sowie nach potenziellen Begleitern des Stern zu suchen.

Von 1963 an akzeptierte eine große Zahl von Astronomen für viele Jahre die Behauptung von Peter van de Kamp, dass er eine Störung in der Eigenbewegung des Pfeilsterns entdeckt habe, aus der folge, dass der Stern von einem oder zwei Planeten (Exoplanet) mit einer dem Jupiter vergleichbaren Masse umkreist werde.

G. Gatewood konnte den oder die Planeten bei Messungen am Allegheny Observatory (bis 1973) jedoch nicht nachweisen. Trotzdem hielt sich die Theorie von Planeten um Barnards Pfeilstern noch bis in die 1980er Jahre, bis van de Kamps Behauptung allgemein als fehlerhaft angesehen wurde. Der Grund für die angeblichen Ergebnisse van de Kamps waren zunächst unerkannte Instrumentenfehler an dem für die Messungen benutzten Instrument.

Im Zeitraum ihrer Anerkennung trug die Behauptung allerdings zur Berühmtheit des Sterns in der Science-Fiction-Gemeinde bei (sie ist z. B. Teil der Handlung der Fernsehserie Mondbasis Alpha 1) und ließ Barnards Pfeilstern auch als aussichtsreiches Ziel für das Projekt Daedalus, die Planung einer interstellaren Raumsonde, erscheinen.

Siehe auch

Weblinks


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