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Tukane Swainson-Tukan (Ramphastos swainsonii)
Systematik Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata) Klasse: Vögel (Aves) Ordnung: Spechtvögel (Piciformes) Familie: Tukane Wissenschaftlicher Name Ramphastidae Die Tukane (Ramphastidae) sind eine Vogelfamilie aus der Ordnung der Spechtvögel (Piciformes). Die Familie umfasst sechs Gattungen und 45 Arten. Heute werden auch die 18 Arten der Amerikanischen Bartvögel (Capitonidae) in die Familie eingegliedert.[1][2]
Inhaltsverzeichnis
Körperbau
Tukane sind mittelgroße bis große, kurzflügelige und relativ langschwänzige Vögel mit 35-65 cm Körperlänge. Das auffälligste Merkmal ist der riesige, aber leichtgewichtige, am Rand gesägte und prächtig gefärbte Schnabel (ῥαμφἀστος bedeutet etwa „Großschnabel“). Er dient unter anderem der Kontrolle des Wärmehaushaltes, indem die Blutzufuhr zum Schnabel je nach Umgebungstemperatur verringert (niedrige Umgebungstemperatur) oder erhöht (hohe Umgebungstemperatur) wird. Die nicht isolierte Oberfläche des Schnabels wirkt bei hohen Außentemperaturen wie ein Kühlradiator, der überschüssige Körperwärme abführt.[3][4] Das Gefieder weist bei vielen Arten knallig bunte Farben auf, die oft mit glänzend schwarzen Gefiederpartien kontrastieren. Sehr häufig sind Gelbtöne zu finden.
Mit den Spechten gemeinsam haben sie den Bau der Füße, mit zwei nach vorn und zwei nach hinten gerichteten Zehen.
Verbreitung und Lebensraum
Die Tukane kommen in den tropischen Regionen von Mittel- und Südamerika vor. Sie sind vom südlichen Mexiko bis ins südöstliche Brasilien und in die Provinz Misiones im nordöstlichen Argentinien verbreitet, wo noch die Subtropen erreicht werden. Auf den karibischen Inseln kommen Tukane nur auf Trinidad vor.
Sie sind reine Baumbewohner und besiedeln verschiedene Typen von tropischen und subtropischen Wäldern, von tropischen Regenwäldern des Tieflands bis zu Bergregenwäldern. In letzteren kommen besonders Arten der Gattungen Andigena und Aulacorhynchus vor.
Ernährung
Die Tukane ernähren sich vorwiegend von Früchten, nehmen aber auch Insekten, Spinnen und sogar kleine Reptilien zu sich. Manchmal rauben sie auch Vogelnester aus. Insbesondere bei den Ramphastos-Arten spielt tierische Nahrung eine größere Rolle. Dazu zählen in der Regel Insekten, Spinnen, Eidechsen, Schlangen sowie gelegentlich kleine Säugetiere. Ramphastos-Arten rauben außerdem regelmäßig die Gelege anderer Vogelarten aus. Bei in Gefangenschaft gehaltenen Tukanen dieser Gattung hat man mehrfach beobachtet, wie sie auf kleinere Singvogelarten Jagd machen. Der Goldkehltukan wurde bereits dabei beobachtet, wie er ein Doppelzahnweihe-Weibchen vom Nest verscheuchte, um anschließend das Gelege zu fressen. Auch eine gemeinschaftliche Jagd mit dem Partnervogel nach Eidechsen wurde bei dieser Art bereits beobachtet.[5]
Fortpflanzung
Tukane leben monogam und nisten in Baumhöhlen. Beide Geschlechter sehen gleich aus. Das Weibchen legt zwei bis vier weiße Eier. Die Eier werden zwei bis drei Wochen lang bebrütet. Die Jungvögel sind nach sechs bis neun Wochen flügge. Beide Eltern kümmern sich um den Nachwuchs.
Gattungen und Arten
- Grünarassaris (Aulacorhynchus)
- Derby-Arassari (A. derbianus)
- Blutbürzelarassari (A. haematopygus)
- Gelbbrauenarassari (A. huallagae)
- Grauschnabelarassari (A. coeruleicinctis)
- Laucharassari (A. prasinus)
- Blauzügelarassari (A. sulcatus)
- Schwarzarassaris (Pteroglossus)
- Schriftarassari (P. inscriptus)
- Grünarassari (P. viridis)
- Rotnackenarassari (P. bitorquatus)
- Braunohrarassari (P. castanotis)
- Schwarzkehlarassari (P. aracari)
- Halsbandarassari (P. torquatus)
- Feuerschnabelarassari (P. frantzii)
- Doppelbindenarassari (P. pluricinctus)
- Krauskopfarassari (P. beauharnaesii)
- Rotkropfarassari (P. azara)
- Goldtukan (P. bailloni)
- Blautukane (Andigena)
- Leistenschnabeltukan (A. laminirostris)
- Blautukan (A. hypoglauca)
- Schwarzkopftukan (A. cucullata)
- Schwarzschnabeltukan (A. nigrirostris)
- Kurzschnabeltukane (Selenidera)
- Gelbohrarassari (S. spectabilis)
- Natterer-Arassari (S. nattereri)
- Pfefferfresser (S. culik)
- Fleckenarassari (S. maculirostris)
- Gould-Arassari (S. gouldii)
- Reinwardt-Arassari (S. reinwardtii)
- Tukane (Ramphastos)
- Fischertukan (R. sulfuratus)
- Küstentukan (R. brevis)
- Bunttukan (R. dicolorus)
- Swainson-Tukan (R. swainsonii)
- Goldkehltukan (R. ambiguus)
- Weißbrusttukan (R. tucanus), mehrere Unterarten, darunter der früher als eigenständige Art geführte Cuvier-Tukan (R. tucanus cuvieri)[6]
- Riesentukan (R. toco)
- Dottertukan (R. vitellinus)
- Zitronentukan (R. vitellinus citreolaemus)
- Kulmtukan (R. vitellinus culminatus)
Belege
Literatur
- Lester L. Short und Jennifer F. M. Horne: Toucans, Barbets and Honeyguides - Ramphastidae, Capitonidae and Indicatoridae. Oxford University Press, Oxford 2001, ISBN 0-19-854666-1
Weblinks
Commons: Tukane – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- www.wissenschaft.de: Warum der Tukan nicht vornüberkippt. Knochenfasern und das Protein Keratin sorgen für die stabile Leichtigkeit des Schnabels
- www.wissenschaft.de: Ein riesiger Wärmetauscher. Tukane regeln Körperwärme über den Schnabel
Einzelnachweise
- ↑ Frank Gill and Minturn Wright: BIRDS OF THE WORLD Recommended English Names. Princeton University Press, 2006, ISBN 0713679042
- ↑ birdstack Genera in the family Ramphastidae (New World Barbets, Toucans)
- ↑ BBC: Hot secret behind toucan's bill. Abgerufen am 1. Juli 2010.
- ↑ Glenn J. Tattersall, Denis V. Andrade, Augusto S. Abe, (2009), "Heat Exchange from the Toucan Bill Reveals a Controllable Vascular Thermal Radiator", Science 24 July 2009: Vol. 325. no. 5939, pp. 468 - 470 DOI: 10.1126/science.1175553
- ↑ Short et al., S. 431
- ↑ BirdLife Factsheet zur Gattung Ramphastos, aufgerufen am 28. Dezember 2010
- Grünarassaris (Aulacorhynchus)
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