Tulpenfeld

Tulpenfeld
Das 18-geschossige Tulpenfeld-Hochhaus, heute Sitz der Bundesnetzagentur

Das Tulpenfeld ist ein aus mehreren Bürogebäuden bestehendes ehemals landwirtschaftlich genutztes Areal im Bonner Bundesviertel. Es wird von einem 18-geschossigen Hochhaus dominiert, dem sich ein sechsgeschossiger Hotelbau, drei freistehende dreigeschossige Atriumhäuser sowie zwei Häuser mit sechs Geschossen angliedern. Der Komplex wurde schrittweise 1964 bis 1969 nach den Plänen des Düsseldorfer Architekten Hanns Dustmann von der Allianz AG im Auftrag des Bundes errichtet und ist Teil des Wegs der Demokratie. Er war das Ergebnis des Beschlusses des Deutschen Bundestages von 1956, in Bonn keine weiteren bundeseigenen Gebäude mehr zu verwirklichen, da die Stadt als Bundeshauptstadt zunächst Provisorium blieb. Der dennoch entstehende Raumbedarf sollte angemietet werden.

Von 1968 bis zum Umzug von Teilen der Bundesregierung nach Berlin 1999 waren in den Gebäuden verschiedene Bundesministerien untergebracht, von 1978 an hatten Abgeordnete des Deutschen Bundestages dort ihre Büros. Bekannt wurde das Tulpenfeld aber vor allem durch die seit 1968 hier stattfindenden Bundespressekonferenzen, die bis zum 4. August 1999 in dem an beiden Längsseiten verglasten Saal eines der beiden sechsgeschossigen Gebäude abgehalten wurden. Dieser Bau wurde auch als das „Pressehaus“ bezeichnet; hier waren fast alle Bonner Korrespondenten der großen Tages- und Regionalzeitungen, Presseagenturen wie die dpa sowie einige ausländische Korrespondenten untergebracht. Seit 1999 unterhält die Bundespressekonferenz dort ihre einzige Außenstelle, die restlichen Räume wurden von der F.A.Z. angemietet. Im nördlichen der drei Atriumbauten war bis Sommer 1999 die schwedische Botschaft beheimatet.

Die durch den Auszug der Abgeordneten und der Ministerien freiwerdenden Bürokapazitäten wurden unter anderem durch die Bundesnetzagentur wiederbesetzt, die im 18-geschossigen Hochhaus untergebracht ist. Heute werden die drei Atriumbauten von Teilen der Deutschen Post genutzt. Des Weiteren sind in den Gebäuden heute mehrere Organisationen der Entwicklungshilfe heimisch geworden, so seit 1999 der Deutsche Entwicklungsdienst und seit 2000 das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik. Deshalb wird das Tulpenfeld auch als „Nord-Süd-Zentrum“ bezeichnet.

Das Gebäude wurde bis Mitte der 2000er-Jahre im Auftrag des Bundes für etwa 50 Millionen Euro saniert.

Literatur

Weblinks

 Commons: Tulpenfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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