- Tyramin
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Strukturformel Allgemeines Name Tyramin Andere Namen 4-Hydroxy-phenylethylamin
Summenformel C8H11NO CAS-Nummer 51-67-2 PubChem 5610 Kurzbeschreibung beigefarbener Feststoff[1]
Eigenschaften Molare Masse 137,2 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt Löslichkeit schlecht in Wasser (11 g·l−1 bei 15 °C)[1]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2] Achtung
H- und P-Sätze H: 315-319-335 EUH: keine EUH-Sätze P: 261-305+351+338 [2] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1] Reizend (Xi) R- und S-Sätze R: 36/37/38 S: 7-22-24/25-36/37/39-49-56 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Tyramin ist, wie auch Histamin, Serotonin, Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin oder Octopamin, ein biogenes Amin. Es wird durch Decarboxylierung aus der Aminosäure Tyrosin gebildet.
Vorkommen
Tyramin entsteht bei der Zersetzung von Eiweißen und ist häufig natürlicher Begleitstoff von Nahrungsmittel, zu deren Fertigung Schritte wie Gärung oder Fermentation gehören, so z. B. viele Käsesorten, Rotweine oder Schokolade. Es ist des Weiteren Inhaltsstoff von Bananen und Misteln – in den Beeren letzterer sogar in toxischer Konzentration.
Medizinische Wirkung
Tyramin wirkt als indirektes Sympathomimetikum, wird jedoch durch Monoaminooxidasen rasch abgebaut, so dass im Normalfall bei oraler Aufnahme keine Kreislaufwirkung beobachtet werden kann. Bei einer gleichzeitig vorliegenden Medikation mit MAO-Hemmern kann die Ingestion im Zuge der Hemmung seines Abbaus zu einer Anreicherung des Tyramins mit gegebenenfalls stark ausgeprägter Kreislaufwirkung bis hin zur hypertensiven Krise, unter Umständen mit fatalen Folgen, führen. Man spricht dann vom sogenannten „Cheese-Effect“. Tyramin ist unspezifisches Substrat der Monoaminooxidasen.
Des Weiteren kann Tyramin, wie andere biogene Amine (u. a. Histamin in Erdbeeren, in Schalen- und Krustentieren; Serotonin in Bananen und Nüssen) Auslöser für eine Nahrungsmittelallergie sein. Darüber hinaus kann der Konsum tyramin- und histaminreicher Nahrungsmittel ein Auslösefaktor für Migräne darstellen. Tyramin wirkt als Mydriatikum.
Tyramin ist in Tetrahydrofuran schlecht, in Dimethylsulfoxid gut löslich (ca. 100 g/l).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Datenblatt Tyramin bei Carl Roth, abgerufen am 14. Dezember 2010.
- ↑ a b Datenblatt Tyramine bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 25. April 2011.
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