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Die Tösstalbahn (TTB) ist eine ehemalige Eisenbahngesellschaft in der Schweiz. Ihre Eisenbahnstrecke führte von Winterthur Grüze über Turbenthal und Bauma nach Wald ZH und hatte eine Länge von rund 37 Kilometern.
Geschichte
Schon früh suchte die Schweizerische Nationalbahn eine Bahnverbindung von Winterthur durchs Tösstal nach Uznach, um eine Verbindung zu den Vereinigten Schweizerbahnen (VSB) herzustellen. Der Winterthurer Stadtpräsident und Ständerat Johann Jakob Sulzer aber tendierte zu einer selbstständigen Tösstalbahn und war 1873, nach seinem Ausscheiden aus dem Stadtpräsidium, deren Förderer. Da die Gemeinden im Tösstal nicht das gesamte Kapital für den Bau auftreiben konnten, sprang der im Tösstal geborene, in Mailand als Industriekaufmann tätige Johannes Schoch als Wohltäter ein. Dieser hatte daher ein grosses Mitspracherecht beim Linienverlauf und bei der Bauart sowie Lage der von ihm finanzierten Stationen. Einige Konflikte gab es mit den Vereinigten Schweizerbahnen wegen der beidseitigen Anschlüsse der Tösstalbahn. In Winterthur war dies die Mitbenützung der VSB-Linie von Winterthur bis nach Grüze und in Wald der Anschluss an die selbstständig gegründete Wald-Rüti-Bahn, die ebenfalls von den VSB betrieben wurde. Aber durch den Einfluss von Johannes Schoch und seine finanzielle Förderung konnte eine halbwegs zufriedenstellende Einigung erzielt werden.
Die Strecke Grüze–Bauma wurde am 4. Mai 1875, und ihre Fortsetzung nach Wald am 15. Oktober 1876 eröffnet. Zwischen Grüze und dem Winterthurer Hauptbahnhof musste die TTB bis zur Fertigstellung ihres eigenen Gleises 1882, dasjenige der VSB benützen.
Die ersten fünf Lokomotiven der TTB waren dreiachsige Maschinen des Typs Ed 3/3 mit einer Leistung von gerademal 165 PS (120 kW). Die Lok Nr. 1 trug zu Ehren des Mäzens den Namen Johannes Schoch. Die Lokomotiven hatten auf der mit bis zu 32 Promille ansteigenden Strecke von Wald hinauf nach Gibswil arg zu kämpfen, aber erstaunlicherweise wurden zwei davon 1884 durch noch kleinere mit nur zwei Triebachsen ersetzt. Anfänglich waren unter anderem sechs Etagewagen mit je einem unteren und oberen Durchgangsabteil 2. und 3. Klasse und zuerst auch mit einem Abteil erster Klasse eingesetzt. Wegen der zu hoch angelegten Aufstiegtritte und der Aussentreppen waren diese Doppelstockwagen bei den Reisenden nicht sehr beliebt und wurden 1881 in normale Wagen umgebaut und kurze Zeit später abgebrochen.
Ab dem Jahre 1902, nach der Verstaatlichung der Vereinigten Schweizerbahnen, übernahm die Tösstalbahn mit ihren Tösstalbahn-Lokomotiven den Betrieb auf der Wald-Rüti-Bahn.
Am 10. Juni 1918 wurde die Tösstalbahn, zusammen mit der Wald-Rüti-Bahn, als eine der letzten Privatbahnen rückwirkend auf den 1. Januar verstaatlicht und ging an die Schweizerische Bundesbahnen über.
Wegen der starken Steigung von 32‰ zwischen Wald und Gibswil wird dieser Abschnitt auch heute noch "kleiner Gotthard" genannt.
Betrieb
Auf der Tösstalbahn verkehrt im Fahrplanjahr 2008 eine Linie der S-Bahn Zürich:
- S 26 Winterthur – Bauma – Wald ZH – Rüti ZH (– Rapperswil SG)
Die zwischen Wald und Rüti verkehrende S43 wurde am 10. Dezember 2006 durch Busse ersetzt. Die eingestellte Linie taucht aber in einer langfristigen Vision des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) wieder in über den Seedamm von Rapperswil verlängerter Form auf.
Bahnhöfe, Haltepunkte und Bauwerke
Fahrplanfeld 754: Winterthur–Rüti ZH LegendeLinien von Zürich und Bülach 137,8 Winterthur S 12 S 26 439 m ü. M. Abzweig nach Schaffhausen Abzweig nach Oberwinterthur–Romanshorn/Stein am Rhein 135,3 2,5 Winterthur-Grüze 452 m ü. M. Abzweig der Linie nach Wil SG–St. Gallen 4,4 Winterthur-Seen Endpunkt S 12 468 m ü. M. 7,2 Sennhof-Kyburg 484 m ü. M. 8,6 Kollbrunn 493 m ü. M. 11,3 Rikon 512 m ü. M. 13,5 Rämismühle-Zell 530 m ü. M. 15,8 Turbenthal 550 m ü. M. 18,1 Wila 569 m ü. M. 21,2 Saland 601 m ü. M. 25,1 Bauma 639 m ü. M. 25,1 Abzweig der DVZO-Museumsbahnlinie (ehemalige UeBB) Lipperschwendi 55 m 29,8 Steg 695 m ü. M. 32,3 Fischenthal 735 m ü. M. 34,7 Gibswil 757 m ü. M. Jonaschlucht 31 m Kühweid 132 m Platteneinschnitt 14 m 39,6 Wald ZH 617 m ü. M. Jonabrücke 65 m 44,5 Tann-Dürnten 516 m ü. M. Glatttallinie von Bubikon–Uster–Zürich Jonaviadukt ? m 46,1 Rüti ZH Endpunkt S 26 482 m ü. M. Linie nach Rapperswil-Jona
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