Turbenthal ZH

Turbenthal ZH
Turbenthal
Wappen von Turbenthal
Basisdaten
Kanton: Zürich
Bezirk: Winterthur
BFS-Nr.: 0228Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 8488
Koordinaten: (706042 / 255151)47.4386068.844442554Koordinaten: 47° 26′ 19″ N, 8° 50′ 40″ O; CH1903: (706042 / 255151)
Höhe: 554 m ü. M.
Fläche: 25.07 km²
Einwohner: 4067
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.turbenthal.ch
Turbenthal
Turbenthal
Karte
Karte von Turbenthal

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Wartung/Pixel

Turbenthal [ˈtʊrbənˌtaːl] (im einheimischen Dialekt: [ˈtʊːrbəˌtaːl]) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Winterthur des Kantons Zürich in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Blasonierung

In Rot ein schrägrechter, silberner Balken, belegt mit drei blauen Ringen.

Geographie

Die im oberen Tösstal gelegene Gemeinde zählt mit ihren 25.07 km² zu den grösseren des Kantons und umfasst neben dem Dorf Turbental zahlreiche weitere Ortschaften. Seit dem frühen 19. Jahrhundert bestanden auf dem heutigen Gemeindegebiet zehn Zivilgemeinden:[2]

  • Hutzikon mit Altmühle, Friedthal, Grund und Girenbad
  • Landenberg mit Berg, Ruine Breitenlandenberg, Bühl, Käfer und Ober Spitzwies
  • Neubrunn
  • Oberhofen
  • Ramsberg mit Neugrüt
  • Schmidrüti mit Kalchegg, Ruppen, Schochen und Sitzberg
  • Seelmatten mit Rengerswil und Schürli
  • Steinenbach mit Freckmünd, Gosswil und Kelleracker
  • Tablat
  • Turbenthal mit Kehlhof

Diese wurden bis 1930 nach und nach alle aufgelöst, ihre Aufgaben gingen an die politische Gemeinde über.[3]

Vom Gemeindegebiet sind 58% bewaldet, 35% werden landwirtschaftlich genutzt, 4% sind Siedlungsflächen und 3% entfallen auf Verkehrsbauten. Der mit 540 m ü. M. tiefste und zugleich westlichste Punkt der Gemeinde befindet sich auf der Grenze zur Gemeinde Zell ZH an der Töss, der höchste auf 842 m an der Grenze zu Hofstetten bei Elgg.

Geschichte

Name

Der Name des Dorfes ist erstmals 825 in einer Urkunde des Klosters St. Gallen als Turbatuntale belegt, dann 829 als Turbatun und noch 1330 als Turbaten. Er dürfte auf eine keltische Form *Turbādūnum mit der Bedeutung ‚befestigte Siedlung am Flusse Turbā‘ zurückgehen; Turbā (< idg. *twer- ‚drehen, wirbeln‘) wäre dabei der alte Name der Töss. [4]

Chronik

700: Etwa um 700 wird in der Region um Turbenthal das Christentum eingeführt.

858: In einer Urkunde aus dem Jahre 858 überträgt ein Reginbert seinen Besitz und seinen Anteil an der "Basilika in Turbanturn" dem Kloster St. Gallen. Das Kloster übte in den folgenden Jahrhunderten Einfluss auf die Kirche aus.

1328: In Dokumenten wird zum ersten Mal die Stammburg des Adelsgeschlechtes von Breitenlandenberg, das damals nicht nur im Tösstal Macht besass, erwähnt. Die Burg stand "hoch über dem Dorf" Turbenthal. Die grosse Burganlage wurde 1804 abgebrochen. Teile davon wurden in Häuser eingebaut und sind teilweise noch erhalten.

1452: Die Gemeinde Turbenthal gehörte bis 1452 zum Gebiet der Grafschaft Kyburg. Als dann die Stadt Zürich die Grafschaft kauft, wird das Dorf zürcherisch.

17. Jahrhundert: Turbenthal wird bekannt durch die zahlreichen und grossen Spinnereien und Webereien. Das Dorf leidet unter Hungersnöten. Nach einer schweren Krise wird die Hausindustrie durch die Fabrikindustrie abgelöst. Es entstanden die ersten Baumwollspinnereien.

1830: Das Dorf erhält den traditionellen Jahrmarkt, der auch heute noch im Frühling und im Herbst stattfindet.

1875: Die Tösstalbahn wird durch das Dorf gebaut.

1920: Vor dieser Zeit trat die Töss mehrmals über die Ufer und richtete teilweise verheerende Schäden an. In den 1930er-Jahren wurde dann das Flussbett mit Schwellen saniert.

Politik

Gemeindepräsident ist Jan Koop (FDP). Die weiteren Gemeinderäte heissen: René Gubler (FDP), Stefan Böni (SVP), Erna Brüngger (parteilos), Georg Brunner, Angela Irion und Christian Roth.

Wirtschaft

Öffentlicher Verkehr

Die Tösstalbahn verbindet das Dorf seit 1875]mit der Stadt Winterthur und verkehrt heute als Teil des Zürcher Verkehrsverbundes regelmässig als S-Bahnlinie S26 auf der Strecke Winterthur–Turbenthal–Rüti–Rapperswil. Im Sommer kann man Spezialfahrten mit den alten Dampflokomotiven durch das Tösstal geniessen. Von Turbenthal gehen Postautolinien nach WildbergRussikonFehraltorf sowie nach Bichelsee im Kanton Thurgau.

Reformierte Kirche, 1512 erbaut, 858 als basilika in Turbanturn erwähnt

Individualverkehr

Turbenthal ist ein Verkehrsknotenpunkt Richtung St. Gallen, Rapperswil SG, Winterthur, Frauenfeld und Uster.

Quellen

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
  2. Charles Knapp/Maurice Borel (hrsg.), Geographisches Lexikon der Schweiz VI, Neuenburg 1910, p. 212 (225.pdf), Turbenthal.
  3. Website der Gemeinde Thurbenthal (Geschichte)
  4. Andres Kristol, Turbenthal ZH (Winterthur) in: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG), Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, p. 891.

Weblinks


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