U6 Wien

U6 Wien
Die Type E6 (links) wurde 2008 von der Type T1 (rechts) abgelöst.

Die U-Bahnlinie U6 gehört zum Netz der Wiener U-Bahn und verbindet den südlichen 23. Bezirk Liesing mit dem nördlich gelegenen 21. Bezirk Floridsdorf. Die Strecke führt dabei großteils entlang des Wiener Gürtels. Mit 24 Stationen und einer Streckenlänge von insgesamt 17,4 Kilometern ist sie die längste U-Bahn-Linie Wiens. Sie ist seit 1996 die zweite U-Bahn-Strecke, die das nördliche Donauufer erreicht hat. Die durchschnittliche Reisezeit zwischen den beiden Endbahnhöfen Siebenhirten und Floridsdorf beträgt 36 Minuten.

Zu den Stoßzeiten in der Früh und am Nachmittag wird an Werktagen jeder zweite Zug erst ab/bis Alterlaa geführt. Grund hierfür ist einerseits die schwache Auslastung der südlichen U6, andererseits die Abstellhalle, die sich in Alterlaa befindet. Damit ist die U6 die einzige U-Bahn-Linie, deren Züge nicht immer bis zur Endstation fahren. Weitere Besonderheiten der U6 sind, dass sie länger oberirdisch als unterirdisch fährt und dass sie nicht mit Stromschiene, sondern mit Oberleitung betrieben wird. Ihre Signalfarbe ist Ockerbraun.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Nr. Station Umsteigen Lage
1 Siebenhirten oberirdisch
2 Perfektastraße oberirdisch
3 Erlaaer Straße oberirdisch
4 Alterlaa oberirdisch
5 Am Schöpfwerk oberirdisch
6 Tscherttegasse oberirdisch
7 Philadelphiabrücke
S-Bahn Wien
,
Wiener Lokalbahnen
unterirdisch
8 Niederhofstraße unterirdisch
9 Längenfeldgasse  U4  gedeckelt
10 Gumpendorfer Straße oberirdisch
11 Westbahnhof
S-Bahn Wien
,  U3 
unterirdisch
12 Burggasse-Stadthalle gedeckelt
13 Thaliastraße oberirdisch
14 Josefstädter Straße oberirdisch
15 Alser Straße oberirdisch
16 Michelbeuern oberirdisch
17 Währinger Straße oberirdisch
18 Nußdorfer Straße oberirdisch
19 Spittelau
S-Bahn Wien
,  U4 
oberirdisch
20 Jägerstraße unterirdisch
21 Dresdner Straße unterirdisch
22 Handelskai
S-Bahn Wien
oberirdisch
23 Neue Donau oberirdisch
24 Floridsdorf
S-Bahn Wien
unterirdisch
Südliche Endstation Siebenhirten
Station Alser Straße am Gürtel
Station Spittelau

Von Siebenhirten bis Längenfeldgasse

Die U6 beginnt in Hochlage bei der Station Siebenhirten im 23. Bezirk, Liesing. Von dort verläuft sie parallel zur Triester Straße bzw. Altmannsdorfer Straße Richtung Norden. Es folgen die Stationen Perfektastraße und Erlaaer Straße, ehe die Station Alterlaa erreicht wird. Hier befindet sich eine Abstell- und Revisionshalle. In den Hauptverkehrszeiten beginnt jeder zweite Zug hier. Nach der Station Alterlaa schwenkt die Trasse Richtung Nordwesten und überquert die Altmannsdorfer Straße sowie den Altmannsdorfer Ast der Südosttangente. Es folgen die Stationen Am Schöpfwerk und Tscherttegasse. Nach Letzterer befindet sich eine Gleisverbindung von der U6 zur Badner Bahn, ehe die Trasse in einem Tunnel verschwindet. Es folgt die erste unterirdische Station Philadelphiabrücke am Bahnhof Wien Meidling. Ab hier verläuft die Trasse parallel zur Meidlinger Hauptstraße zur Station Niederhofstraße. Danach schwenkt die Trasse in Richtung Osten und erreicht die Station Längenfeldgasse, die sich parallel zum Wienfluss erstreckt. Hier besteht die Möglichkeit, zur Linie U4 umzusteigen.

Von Längenfeldgasse bis Spittelau

Nach der Station Längenfeldgasse geht die Trasse wieder in Hochlage über und schwenkt wieder Richtung Norden, überquert auf der Brücke über die Zeile die Wienzeile sowie den Wienfluss und erreicht schließlich die Station Gumpendorfer Straße in Hochlage. Im Anschluss verläuft die Trasse in Tieflage des Gürtels. Es folgt die unterirdische Station Westbahnhof sowie die Station Burggasse-Stadthalle in Tieflage, ehe die Trasse wieder leicht ansteigt. Die nächste Station Thaliastraße befindet sich in etwa auf Straßenniveau; sie weist nicht das klassische Stadtbahn-Design auf, da sie erst 1980 errichtet wurde. Die Stationen Josefstädter Straße und Alser Straße befinden sich auf den Stadtbahnbögen. Vor der nächsten Station Michelbeuern sinkt die Trasse wieder auf Straßenniveau. Hier befindet sich auch der Betriebsbahnhof der Linie U6. Im Anschluss erhebt sich die Trasse wieder auf die Stadtbahnbögen und folgt dem Gürtel weiter zu den Stationen Währinger Straße-Volksoper und Nußdorfer Straße. Im Anschluss schwenkt die Trasse Richtung Osten und erreicht die Station Spittelau, wo zu S-Bahn, Regionalbahn und zur Linie U4 umgestiegen werden kann.

Von Spittelau bis Floridsdorf

Nach der Station Spittelau überquert die U6 den Donaukanal und verschwindet in einem Tunnel. Es folgen die unterirdischen Stationen Jägerstraße und Dresdner Straße. Danach erhebt sich die Trasse aus dem Tunnel und erreicht in Hochlage die nächste Station Handelskai. Hier kann zu den Linien der S-Bahn-Stammstrecke sowie zur Vorortelinie S45 umgestiegen werden. Die U6 überquert im Anschluss die Donau und die Neue Donau auf einer eigenen Brücke, parallel zur Nordbahnbrücke. Es folgt die Station Neue Donau, direkt im Naherholungsgebiet Donauinsel, ehe die Trasse wieder in einem Tunnel verschwindet und den Endbahnhof Floridsdorf erreicht.

Geschichte

Hier überquert die U6 die Nußdorfer Straße
Station Josefstädter Straße zu Zeiten der Dampfstadtbahn
Netz der Stadtbahn. Die braune Linie entspricht im Wesentlichen dem Mittelteil der heutigen U6.

Im Mittelteil der Strecke verläuft die U6 auf der Trasse der ehemaligen Gürtellinie der Wiener Stadtbahn, die 1898 als Dampfbahn eröffnet wurde. Sie führte von der Station Meidling Hauptstraße bis zum Bahnhof Heiligenstadt. Später wurde ein Verbindungsbogen zur Donaukanallinie, von der Station Nußdorfer Straße zur Station Friedensbrücke, errichtet. 1925 wurde die Strecke elektrifiziert. Im Zuge des U-Bahn-Baues in Wien verblieb die Strecke zunächst als Stadtbahn. Die unterirdische Station Westbahnhof wurde weiter nach Osten verlegt, zudem wurden zwei neue Stationen (Thaliastraße und Michelbeuern) errichtet. Alle anderen Stationen am Gürtel sind bis heute im Original-Stadtbahn-Design erhalten. Schließlich entschloss man sich doch zur Umstellung auf U-Bahn-Betrieb. Südlich der Wientalquerung wurde die alte Abzweigung von der Wientallinie abgerissen und neu gebaut. An dieser Stelle wurde die Station Längenfeldgasse als neuer Knotenpunkt zwischen U4 und U6 errichtet. Von dieser wurde eine neue Tunnelstrecke zur Station Philadelphiabrücke beim Bahnhof Meidling gebaut. Am 7. Oktober 1989 wurde die Strecke erstmals als U6 in Betrieb genommen und führte von Philadelphiabrücke bis zur Nußdorfer Straße und von dort abwechselnd weiter nach Heiligenstadt oder zur Friedensbrücke. Bereits 1991 wurde der Ast zur Friedensbrücke eingestellt.

In den 1970er Jahren wurde die Schnellstraßenbahn-Linie 64 errichtet, die vom Westbahnhof nach Siebenhirten führte. Bis Meidling benutzte Sie das bestehende Straßenbahnnetz. Ab dort verlief sie kurz auf der Strecke der Badner Bahn und zweigte nach der Wienerbergstraße auf die heutige U6-Trasse ab. Sie führte als »Premetro« auf einer eigenen Hochtrasse weiter nach Siebenhirten. 1995 wurde diese Hochstrecke von der Philadelphiabrücke nach Siebenhirten auf U-Bahn-Betrieb umgestellt. Ein Jahr später wurde der neue Nordast von der Station Nußdorfer Straße nach Floridsdorf eröffnet und gleichzeitig die alte Strecke nach Heiligenstadt eingestellt. Im Zuge dieser Verlängerung wurden auch die Stationen Spittelau entlang der Franz-Josefs-Bahn und der U4 sowie die Station Handelskai an der S-Bahn-Stammstrecke errichtet.

Derzeit ist kein weiterer Ausbau der U6 geplant. Es wird aber immer wieder eine Verlängerung nach Stammersdorf Richtung Norden sowie zur Shopping City Süd im Süden gefordert.

Literatur

  • Ferdinand Klasz, U6 - Wiens längste U-Bahn. Eine Dokumentation zu Planung, Bau und Betrieb der U6 sowie allgemeine Informationen über die Wiener U-Bahn. Wien 1996.

Weblinks


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