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HMS Seal
U B
Allgemeine Daten Schiffstyp: U-Boot Schiffsklasse: Porpoise-Klasse Marine: Kiellegung: 9. Dezember 1936 Stapellauf: 27. September 1938 Indienststellung: 24. Mai 1939 Bauwerften: Chatham Dockyard (Chatham) Verbleib: Schwesterschiffe Cachalot, Grampus, Narwhal, Porpoise, Rorqual, Seal Technische Daten
siehe: Porpoise-KlasseU B, ursprünglich HMS Seal (Seehund), war ein deutsches U-Boot der britischen Porpoise-Klasse im Zweiten Weltkrieg. UB war das einzige U-Boot, das die deutschen Streitkräfte auf See erbeuten konnten.
Inhaltsverzeichnis
HMS Seal
Die HMS Seal war eines von sechs britischen Minenlege-U-Booten der Porpoise-Klasse. Das Boot lief am 27. September 1938 bei den Chatham Dockyards in Chatham vom Stapel und wurde am 28. Januar 1939 unter dem Kommando von Lieutenant Commander Rupert Philip Lonsdale von der Royal Navy in Dienst gestellt.
Bei Beginn des Zweiten Weltkrieges befand sich das U-Boot in Aden. Seine erste Kriegspatrouille fuhr das Boot im Golf von Aden, dann wurde es nach England zurückbeordert. Es folgten einige Einsatzfahrten in der Nordsee und ein Einsatz als Geleitschiff für einen Geleitzug im Atlantik. Anschließend wurde die Seal zur 6th Submarine-Flotilla abgeordnet.
Am 29. April 1940 lief die Seal zur Operation DF 7 von Immingham aus. Ziel der Operation war, eine Minensperre nahe der schwedischen Insel Vinga zu legen, zu diesem Zweck führte das Boot 50 Seeminen mit. Das Operationsgebiet lag im Seeweg von Deutschland nach Norwegen, das am 9. April 1940 vom Deutschen Reich besetzt worden war („Unternehmen Weserübung“). Am 4. Mai gegen 2:30 Uhr wurde das Boot von einer deutschen Heinkel He 115 der Küstenfliegergruppe 76, die von Aalborg im besetzten Dänemark gestartet war, angegriffen und leicht beschädigt. Am gleichen Tag gegen 9 Uhr begann das Boot, seine Minensperre zu legen; nach einer Dreiviertelstunde war diese Arbeit abgeschlossen. Eine deutsche Seepatrouille veranlasste den Kommandanten des Bootes zum Tauchen, während der Tauchfahrt löste das Boot gegen 18.30 Uhr eine Seemine aus, wodurch es schwer beschädigt wurde. Das Boot lag bis 1:30 Uhr am 5. Mai in ungefähr 30 Meter Tiefe auf Grund. Dann gelang es der Mannschaft, die zunehmend unter Kohlendioxid-Vergiftung litt, das Boot aufzutauchen. Das Heck des Bootes war teilweise geflutet, es gelang dennoch, eine Maschine zu starten. Aufgrund der Schäden an der Ruderanlage war das Boot nicht mehr steuerbar, dennoch versuchte die Mannschaft, das Boot in schwedische Gewässer zu bringen, um es im neutralen Schweden internieren zu lassen. Eine Stunde später wurde das Boot von einer deutschen Arado Ar 196 entdeckt, die das Boot mit zwei Bomben und Maschinengewehrfeuer angriff. Die HMS Seal, die tauchunklar war, versuchte, das Flugzeug mit dem eigenen Maschinengewehr zu bekämpfen, das jedoch Ladehemmung bekam. Eine zweite Ar 196, die wenige Minuten später zu dem Gefecht stieß, das Versagen der eigenen Lewis Gun und die Verwundung einiger Besatzungsmitglieder veranlassten Ltd. Com. Lonsdale, das Gefecht aufzugeben und sich den beiden deutschen Flugzeugen zu ergeben. Gegen 6:30 Uhr morgens erschien der deutsche U-Boot-Jäger UJ 128 (der ehemalige Trawler Franken) und schleppte das Boot in die Marinebasis von Frederikshavn. Die sechzigköpfige Besatzung der HMS Seal geriet damit in Kriegsgefangenschaft.
Am 11. Mai wurde das Boot dann nach Kiel geschleppt und dort auf der Germaniawerft repariert.
Auf der von der HMS Seal gelegten Minensperre sanken vier Schiffe: Am 5. Mai das kleine schwedische Schiff Aimy, am 6. Mai der deutsche Frachter Vogesen (4241 BRT), am 28. Mai der schwedische Frachter Torsten (1206 BRT) und am 5. Juni schließlich der schwedische Frachter Skandia (1248 BRT).
U B
Am 30. November 1940 wurde das U-Boot unter der Bezeichnung U B nach Abschluss der Reparaturen in den Dienst der Kriegsmarine gestellt. Neuer Kommandant des Bootes war Fregattenkapitän Bruno Mahn, der älteste Kommandant eines deutschen U-Boots im Zweiten Weltkrieg. Mahn war zu diesem Zeitpunkt bereits 52 Jahre alt, er hatte bereits im Ersten Weltkrieg das U-Boot UB 21 befehligt.
U B hatte für die Kriegsmarine nur sehr begrenzten militärischen Wert, da die britischen Normen und Waffen nicht mit den deutschen kompatibel waren und eine Umrüstung des Bootes aufwendiger gewesen wäre als ein Neubau. Das Boot diente daher nur zu Ausbildungszwecken, daneben wurde die Erbeutung des Bootes propagandistisch ausgeschlachtet. Den größten Wert hatten die mit der Seal erbeuteten britischen Torpedos, deren Analyse in die Entwicklung neuer Torpedozünder einfloss, die aufgrund der Torpedokrise der deutschen U-Boote während des Unternehmens Weserübung dringlich geworden war.
U B wurde am 31. Juli 1941 außer Dienst gestellt, und am 3. Mai 1945 nahe Kiel in der Heikendorfer Bucht (54° 22′ 0″ N, 10° 11′ 0″ O54.36666666666710.183333333333 ) selbstversenkt. Das Wrack wurde später gehoben und verschrottet.
Siehe auch
Liste der durch Deutschland beschlagnahmten oder erbeuteten U-Boote
Weblinks
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