- Ulla Unseld-Berkéwicz
-
Ulla Berkéwicz (* 5. November 1948[1] in Gießen als Ursula Schmidt) ist eine deutsche Schauspielerin, Schriftstellerin und Verlegerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ulla Berkéwicz ist die Tochter des Arztes und Autors Werner Schmidt (1913–2007) und der Schauspielerin Herta Stoepel. Der Name Berkéwicz, den sie später annahm, ist abgeleitet vom Namen ihrer jüdischen Großmutter, Berkowitz.[2] Sie besuchte nach dem Gymnasium die Hochschule für Musik in Frankfurt am Main.
In den siebziger Jahren hatte sie als Schauspielerin Engagements an Bühnen in München, Stuttgart, Köln, Hamburg, Bochum und West-Berlin. Während dieser Zeit übersetzte sie einzelne Stücke von Calderón, Shakespeare und Synge für die Bühne. 1987 zog sie nach Frankfurt am Main.
Nach einer ersten Ehe mit dem Bühnenbildner und Regisseur Wilfried Minks heiratete sie 1990 den Verleger Siegfried Unseld. Nach dessen Tod im Jahre 2002 wurde sie in die Geschäftsführung des Suhrkamp Verlags aufgenommen. Im Oktober 2003 übernahm sie den Vorsitz der Geschäftsführung. Berkéwicz’ Scheidungsanwalt Heinrich Lübbert wurde auch zu Unselds Testamentsvollstrecker und ist von ihr als Mitglied im Stiftungsvorstand und als Justitiar des Suhrkamp Verlags eingesetzt worden.[3]
Ulla Berkéwicz ist Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland.
Auszeichnungen
Sie erhielt als Schriftstellerin folgende Auszeichnungen:
- 1982: Stipendium des Ingeborg-Bachmann-Preises der Stadt Klagenfurt
- 1983: Förderpreis des Andreas-Gryphius-Preises
- 1987: Märkisches Stipendium für Literatur
- 1995: Rheingau Literatur Preis
Werke
- 1982: Josef stirbt (Erzählung). Suhrkamp, Frankfurt am Main. ISBN 3-518-02150-8
- 1984: Michel, sag ich. Suhrkamp, Frankfurt am Main. . ISBN 3-518-04693-4
- 1987: Adam. Suhrkamp, Frankfurt am Main. ISBN 3-518-02661-5
- 1988: Maria, Maria (3 Erzählungen). Suhrkamp, Frankfurt am Main. ISBN 3-518-40124-6
- 1991: Nur wir (Theaterstück). Suhrkamp, Frankfurt am Main. ISBN 3-518-40321-4
- 1992: Engel sind schwarz und weiß (Roman). Suhrkamp, Frankfurt am Main. ISBN 3-518-40435-0
- 1995: Mordad. Suhrkamp, Frankfurt am Main. ISBN 3-518-40707-4
- 1997: Zimzum. Suhrkamp, Frankfurt am Main. ISBN 3-518-40849-6
- 1999: Der Golem in Bayreuth (Musiktheaterspiel). Suhrkamp, Frankfurt am Main. ISBN 3-86150-432-4
- 1999: Ich weiß, daß du weißt (Roman). Suhrkamp, Frankfurt am Main. ISBN 3-518-41061-X
- 2002: Vielleicht werden wir ja verrückt: eine Orientierung in vergleichendem Fanatismus. Suhrkamp, Frankfurt am Main. ISBN 3-518-41379-1
- 2008: Überlebnis. Suhrkamp, Frankfurt am Main. ISBN 3-518-41955-2
Literatur
- Tilmann Moser: Literaturkritik als Hexenjagd, München 1994
Weblinks
- Literatur von und über Ulla Berkéwicz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Berkéwicz geht auf Distanz zu neuen Suhrkamp-Gesellschaftern, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Nr. 45, FAZ, 12. November 2006, Interview
- Stephan Sattler: „Jetzt muss ich einige Dinge klarstellen“, Focus, 22. Dezember 2006, Nr. 52, Interview
Einzelnachweise
- ↑ HRB 53776 - 22. Januar 2002: MWW Achtundachtzigste Vermögensverwaltungs GmbH, Handelsregister-Meldung, FAZ, 12. Februar 2002
- ↑ Felicitas von Lovenberg: Wird der Tod eines Tages abgeschafft, Frau Berkéwicz? FAZ, 18. April 2008, Interview
- ↑ Hubert Spiegel: Suhrkamp auf hoher See, FAZ, 13. Dezember 2006
Personendaten NAME Berkéwicz, Ulla ALTERNATIVNAMEN Schmidt, Ulla; Schmidt, Ursula KURZBESCHREIBUNG deutsche Schriftstellerin und Verlegerin GEBURTSDATUM 5. November 1948 GEBURTSORT Gießen
Wikimedia Foundation.