- Uranocen
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Strukturformel Allgemeines Name Uranocen Andere Namen - Bis(η8-cyclooctatetraen)uran
- Uran cyclooctatetraenyl
- U(COT)2
Summenformel C16H16U CAS-Nummer 11079-26-8 PubChem 139204 Kurzbeschreibung grüne Kristalle[1]
Eigenschaften Molare Masse 446,33 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2] Gefahr
H- und P-Sätze H: 330-300-373-411 EUH: keine EUH-Sätze P: ? EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2] Sehr giftig Umwelt-
gefährlich(T+) (N) R- und S-Sätze R: 26/28-33-51/53 S: (1/2)-20/21-45-61 Radioaktivität
RadioaktivSoweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Uranocen U(C8H8)2 ist die bekannteste Verbindung des Cyclooctatetraen mit einem f-Element und war eine der ersten Organo-Uran-Verbindungen. Zur Verbindungsklasse der Metallocene zählen manche Lehrbücher auch das Uranocen, obwohl es sich hierbei um einen Bis(cyclooctatetraenyl)-Komplex des Urans handelt. Uranocen zählt zu den Actinocenen, einer Gruppe von Metallocenen, die die Elemente der Actinoide enthalten. Es ist das bislang am besten untersuchte Bis[8]Annulen-Metallsystem.
Inhaltsverzeichnis
Darstellung
Uranocen wurde erstmals durch Reaktion von Urantetrachlorid und Dikalium-Cyclooctatetraen hergestellt:[1]
- 2 K + C8H8 → K2(C8H8)
- 2 K2(C8H8) + UCl4 → U(C8H8)2 + 4 KCl.
Eigenschaften
Uranocen ist paramagnetisch, pyrophor und beständig gegenüber Hydrolyse. Die η8-Cyclooctatetraenylgruppen sind planar, wie es für einen Ring mit 10 π-Elektronen zu erwarten ist. Sie bilden einen Sandwichkomplex mit dem Uranatom im Zentrum. Im festen Zustand liegen die Ringe ekliptisch zueinander, mit einer D8h Symmetrie. In Lösung rotieren die Ringe, da die Energiebarriere nur gering ist.[3]
Uran-COT-Bindung
Die Beschaffenheit der Uran-Cyclooctatetraenyl-Bindung ist Gegenstand weiterer Untersuchungen und Debatten.[4] Durch Photoelektronenspektroskopie konnte gezeigt werden, dass die Bindung im Uranocen die 5f- und 6d-Orbitale mitbenutzt.
Ähnliche Verbindungen
Ähnliche Verbindungen der Form M(C8H8)2 sind bekannt für M = (Nd, Tb, Yb sowie Th, Pa, Np und Pu). Weiterhin zählt man dazu auch das an der Luft stabile Derivat U(C8H4Ph4)2 und das Cycloheptatrienylion [U(C7H7)2]-.[5]
Einzelnachweise
- ↑ a b A. Streitwieser und U. Mueller-Westerhoff: Bis(cyclooctatetraenyl)uranium (Uranocen). A new class of sandwich complexes that utilize atomic f orbitals. In: J. Am. Chem. Soc.. 90, Nr. 26, 1968, S. 7364–7364. doi:10.1021/ja01028a044.
- ↑ a b Nicht explizit in RL 67/548/EWG, Anh. I gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Uranverbindungen“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 25. April 2011 (JavaScript erforderlich)
- ↑ J. S. Hager, J. Zahardis, R. M. Pagni, R. N. Compton und J. Li: Raman under nitrogen. The high-resolution Raman spectroscopy of crystalline Uranocen, thorocene, und ferrocene. In: The Journal of Chemical Physics. 120, Nr. 6, 2004, S. 2708–2718. doi:10.1063/1.1637586.
- ↑ Lanthanides & Actinides: Organoactinides.
- ↑ D. Seyferth: Uranocen. The First Member of a New Class of Organometallic Derivatives of the f Elements. In: Organometallics. 23, Nr. 15, 2004, S. 3562–3583. doi:10.1021/om0400705.
Literatur
- Christoph Elschenbroich: Organometallchemie, 6. Auflage, Wiesbaden 2008, S. 587–591; ISBN 978-3-8351-0167-8.
- Norman N. Greenwood, Alan Earnshaw: Chemie der Elemente, 1. Auflage, VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim 1988, S. 416–419; ISBN 3-527-26169-9.
- Arnold F. Holleman, Nils Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 102. Auflage, de Gruyter, Berlin 2007, S. 1976; ISBN 978-3-11-017770-1.
- James E. Huheey: Anorganische Chemie, Walter de Gruyter, Berlin, New York 1988, S. 888–891; ISBN 3-11-008163-6.
- Nikolas Kaltsoyannis, Peter Scott: The f elements; ISBN 0-19-850467-5.
Weblinks
Commons: Uranocene – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Giftiger Stoff
- Umweltgefährlicher Stoff
- Radioaktiver Stoff
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