- Ytterbium
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Eigenschaften Allgemein Name, Symbol, Ordnungszahl Ytterbium, Yb, 70 Serie Lanthanoide Gruppe, Periode, Block La, 6, f Aussehen silbrig weiß CAS-Nummer 7440-64-4 Massenanteil an der Erdhülle 2,5 ppm[1] Atomar [2] Atommasse 173,04 u Atomradius (berechnet) 175 (222) pm Kovalenter Radius 187 pm Elektronenkonfiguration [Xe] 4f14 6s2 1. Ionisierungsenergie 603,4 kJ/mol 2. Ionisierungsenergie 1174,8 kJ/mol 3. Ionisierungsenergie 2417 kJ/mol Physikalisch [2] Aggregatzustand fest Kristallstruktur Kubisch-flächenzentriert Dichte 6,973 g/cm3 (25 °C)[3] Magnetismus paramagnetisch (χm = 3,4 · 10−5)[4] Schmelzpunkt 1097 K (824 °C) Siedepunkt 1469 K (1196 °C) Molares Volumen 24,84 · 10−6 m3/mol Verdampfungswärme 160 kJ/mol Schmelzwärme 7,7 kJ/mol Schallgeschwindigkeit 1590 m/s bei 293,15 K Elektrische Leitfähigkeit 4,0 · 106 A/(V · m) Wärmeleitfähigkeit 39 W/(m · K) Chemisch [2] Oxidationszustände 2, 3 Normalpotential −2,22 V
(Yb3+ + 3 e− → Yb)Isotope Isotop NH t1/2 ZM ZE (MeV) ZP 168Yb 0,13 %
Stabil 169Yb 32,026 d ε 0,909 169Tm 170Yb 3,05 %
Stabil 171Yb 14,3 %
Stabil 172Yb 21,9 %
Stabil 173Yb 16,12 %
Stabil 174Yb 31,8 %
Stabil 175Yb 4,185 d β− 0,470 175Lu 176Yb 12,7 %
Stabil Weitere Isotope siehe Liste der Isotope Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [5] Pulver
Gefahr
H- und P-Sätze H: 228-302-312-315-319-332-335 EUH: keine EUH-Sätze P: 210-261-280-305+351+338 [5] Gefahrstoffkennzeichnung [5] Pulver
Leicht-
entzündlichGesundheits-
schädlich(F) (Xn) R- und S-Sätze R: 11-20/21/22 S: 16-33-36 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.Ytterbium [ʏˈtɛrbiʊm] ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Yb und der Ordnungszahl 70. Im Periodensystem steht es in der Gruppe der Lanthanoide und zählt damit auch zu den Metallen der seltenen Erden. Ytterbium ist nach dem ersten Fundort, der Grube Ytterby bei Stockholm, benannt, wie auch Yttrium, Terbium und Erbium.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ytterbium (abgeleitet von Ytterby, einer Grube auf einer Schäreninsel nördlich von Stockholm, das auch für die Namen der Elemente Yttrium, Terbium und Erbium Pate stand) wurde 1878 von dem schweizerischen Chemiker Jean Charles Galissard de Marignac entdeckt. Marignac fand in der als Erbia bekannten Erde einen neuen Bestandteil und nannte ihn Ytterbia. Er vermutete in der von ihm isolierten Verbindung ein neues Element, das er Ytterbium nannte. 1907 trennte der französische Chemiker Georges Urbain Marignacs Ytterbia in zwei Komponenten, Neoytterbia und Lutetia. Carl Auer von Welsbach arbeitete zur gleichen Zeit ebenfalls mit Ytterbia und nannte die beiden Komponenten Aldebaranium und Cassiopeium. Später verkürzte man die Elementbezeichnung Neoytterbium zu Ytterbium. Das reine Metall wurde 1937 von Klemm und Bonner durch die Reduktion von YbF3 mit Kalium dargestellt. Die Bestimmung der physikalischen und chemischen Eigenschaften des Elements Ytterbium konnte erst 1953 nach Herstellung des reinen Metalls erfolgen.
Vorkommen
Natürlich kommt Ytterbium nur in Verbindungen vor. Ytterbiumhaltige Minerale geringer Konzentration sind:
- Monazit (Ce,La,Th,Nd,Y)PO4 (Yb-Gehalt ~ 0,03 %)
- Euxenit
- Xenotim
Herstellung
Nach einer aufwändigen Abtrennung der anderen Ytterbiumbegleiter wird das Oxid mit Lanthan zum metallischen Ytterbium reduziert. Anschließend wird das Ytterbium absublimiert.
Eigenschaften
Physikalische Eigenschaften
Das silberweiß glänzende Metall ist sehr dehnbar und weich. Es bildet drei allotrope Modifikationen mit Umwandlungspunkten bei −13 °C und 795 °C. Bei Raumtemperatur bildet β-Ytterbium ein kubisch-flächenzentriertes Gitter aus, bei höheren Temperaturen ein kubisch-raumzentriertes Gitter. Bei einem Druck von 16.000 bar zeigt β-Yb Halbleitereigenschaften bezüglich der elektrischen Leitfähigkeit.
Chemische Eigenschaften
In trockener Luft läuft Ytterbium grau an. Bei höheren Temperaturen verbrennt es zum Sesquioxid Yb2O3. Mit Wasser reagiert es langsam unter Wasserstoffentwicklung zum Hydroxid. In Mineralsäuren löst es sich unter Bildung von Wasserstoff auf. In seinen Verbindungen liegt es meist in der Oxidationszahl +3 vor, die Yb3+-Kationen bilden in Wasser farblose Lösungen, Yb2+-Kationen grüne Lösungen.
Verwendung
Ytterbium kann zur Kornfeinung und zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von rostfreien Stählen verwendet werden. Das radioaktive Isotop 169Yb (Halbwertszeit 32 Tage) wird vereinzelt als γ-Strahlenquelle in der Nuklearmedizin benutzt.
Ytterbium-Cobalt-Eisen-Mangan-Legierungen sind für besonders hochwertige Dauermagnete geeignet.
Ytterbiumdotierte Kristalle (vornehmlich Yb:YAG) werden als Verstärkungsmaterial in Lasern verwendet.
Experimente, die einen sehr schmalbandigen atomaren Übergang zwischen einzelnen Energieniveaus im Ytterbium als Zeitnormal nutzen, sind Kandidaten für zukünftige Primäre Uhren.
Sicherheitshinweise
Ytterbium ist wenig giftig. Metallstäube sind feuer- und explosionsgefährlich.
Verbindungen
→ Kategorie: Ytterbiumverbindung
Oxide
- Ytterbium(III)-oxid Yb2O3
Halogenide
Oxidationszahl F Cl Br I +3 Ytterbium(III)-fluorid
YbF3
farblosYtterbium(III)-chlorid
YbCl3
farblosYtterbium(III)-bromid
YbBr3
farblosYtterbium(III)-iodid
YbI3
gelb+2 Ytterbium(II)-fluorid
YbF2
grauYtterbium(II)-chlorid
YbCl2
grünYtterbium(II)-bromid
YbBr2
gelbYtterbium(II)-iodid
YbI2
gelbYtterbiumfluorid (YbF3) kann in hochwertigen Kunststofffüllungen und Inlay-Zementen von Zahnfüllungen enthalten sein. Es erzeugt auf Röntgenaufnahmen einen hohen Kontrast und baut durch ständige Fluoridfreisetzung einen Kariesschutz auf.
Ytterbium(II)-iodid (YbI2) wurde zusammen mit Samarium(II)-iodid (SmI2) als Reagenz für organische Synthesen eingeführt.
Chalkogenide
- Ytterbium(III)-sulfid Yb2S3
- Ytterbium(II)-selenid YbSe
- Ytterbium(III)-selenid Yb2Se3
- Ytterbiumtellurid YbTe
Einzelnachweise
- ↑ Harry H. Binder: Lexikon der chemischen Elemente, S. Hirzel Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-7776-0736-3.
- ↑ Die Werte für die Eigenschaften (Infobox) sind, wenn nicht anders angegeben, aus www.webelements.com (Ytterbium) entnommen.
- ↑ N. N. Greenwood und A. Earnshaw: Chemie der Elemente, 1. Auflage, 1988, ISBN 3-527-26169-9, S. 1579.
- ↑ Weast, Robert C. (ed. in chief): CRC Handbook of Chemistry and Physics. CRC (Chemical Rubber Publishing Company), Boca Raton 1990. Seiten E-129 bis E-145. ISBN 0-8493-0470-9. Werte dort sind auf g/mol bezogen und in cgs-Einheiten angegeben. Der hier angegebene Wert ist der daraus berechnete maßeinheitslose SI-Wert.
- ↑ a b c Datenblatt Ytterbium bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 25. April 2011.
Weblinks
Wiktionary: Ytterbium – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenCommons: Ytterbium – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienKategorien:- Gesundheitsschädlicher Stoff
- Feuergefährlicher Stoff
- Lanthanoid
- Seltenerdmetall
- Periode-6-Element
- Chemisches Element
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