Val d'Ossola

Val d'Ossola
Karte der südlich der Alpen gelegenen Vogteien der Alten Eidgenossenschaft

Das Eschental (italienisch Val d’Ossola) ist das obere Tal des Toce (deutsch: Tosa) in der norditalienischen Region Piemont. Es reicht vom Griespass an der Schweizer Grenze südwärts bis vor Domodossola. Sein kleiner oberer Abschnitt heißt Pomatt oder Pomat (it. Valle Formazza), sein unterer und weitaus größerer Teil Valle Antigorio.

Inhaltsverzeichnis


Im Westen bilden die Berge vom Monte Leone über das Helsenhorn bis zum Blinnenhorn die Grenze zum Schweizer Kanton Wallis. Der Albrunpass vermittelt den Übergang ins Walliser Binntal. Im Osten bilden Baseldinerhorn (it. Basodino), Wandfluhhorn (italienisch: Pizzo Bièla) und Sonnenhorn (italienisch Pizzo Quadro) die Grenze zum Kanton Tessin.

Früher war das Tal ein wichtiger Verkehrsweg, führte doch vom Wallis ein Saumweg über den Griespass in die Lombardei. In Verbindung mit dem Grimselpass war diese Route auch bedeutsam für den Handel zwischen dem Berner Oberland und Norditalien.

Im Mittelalter wurde das Pomatt von Walsern besiedelt und damit deutschsprachig. Zahlreiche deutsche Flurnamen erinnern bis heute an diese Besiedlung. Zweimal wurde das Eschental durch die Walliser alte Eidgenossenschaft besetzt und war eine gemeine Herrschaft. Nach der Schlacht bei Marignano im 1515 mussten die Eidgenossen das Tal an das damals von Frankreich beherrschte Herzogtum Mailand abtreten.

Gedenkmauer für gefallene Partisanen

1944 errichteten antifaschistische Partisanen für die Dauer von 44 Tagen die selbständige Repubblica dell'Ossola im Val d’Ossola und dem angrenzenden Val Grande.[1][2] In Fondotoce bei Verbania erinnert das Partisanenmuseum „Casa della Resistenzia“ mit einem Dokumentationszentrum an die gefallenen Partisanen. Im 16.000 Quadratmeter großen „Parco della Memoria e della Pace“ erinnern Gedenksteine an 42 Partisanen, die dort von deutschen Truppen exekutiert wurden, sowie an die ermordeten und verschleppten Zivilisten und Juden. Auf einer großen Mauer wurden die Namen der 1.200 gefallenen Kämpfer aus den umliegenden Provinzen festgehalten. Eine Urne mit der Asche unbekannter Häftlinge aus dem KZ Mauthausen erinnert daran, dass viele Bewohner der Region dorthin deportiert wurden.[3]

Eine Kuriosität ist der seit 1992 im Bau stehende Kehrtunnel (Galleria delle Casse) zwischen Foppiano und Fondovalle. Der Tunnel soll dereinst die Straße mit den engen Haarnadelkurven ersetzen, auf denen es regelmäßig zu Staus kommt.[4]

Siehe auch

Literatur

  • Diether Dehm, Bella ciao. Das Neue Berlin, 2007, ISBN 978-3-360-01292-0 (Roman zur Partisanenzeit am Lago Maggiore)
  • Eberhard Fohrer, Hans-Peter Koch, Lago Maggiore, Erlangen 2008, ISBN 978-3-89953-424-5

Weblinks

Belege

  1. Artikel in der italienischen Wikipedia
  2. www.alpi-ticinesi.ch - Val Grande: Resistenza und Republik Ossola
  3. Eberhard Fohrer, Hans-Peter Koch, Lago Maggiore, Erlangen 2008, S. 193 ff.
  4. LaStampa, 13. Februar 2007 (PDF, italienisch)

46.2833333333338.357Koordinaten: 46° 17′ 0″ N, 8° 21′ 0″ O


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