Vanillinmandelsäure

Vanillinmandelsäure
Strukturformel
Strukturformel von Vanillinmandelsäure
Allgemeines
Name Vanillinmandelsäure
Andere Namen
  • VMS
  • (RS)-3-Methoxy-4-hydroxymandelsäure
Summenformel C9H10O5
CAS-Nummer 55-10-7 (Racemat)
PubChem 1245
Kurzbeschreibung

weißes bis beigefarbenes Pulver[1]

Eigenschaften
Molare Masse 198,17 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

131–134 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

löslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
07 – Achtung

Achtung

H- und P-Sätze H: 315-319-335
EUH: keine EUH-Sätze
P: 261-​305+351+338 [2]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Reizend
Reizend
(Xi)
R- und S-Sätze R: 36/37/38
S: 26-37/39
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Vanillinmandelsäure (VMS, 3-Methoxy-4-hydroxymandelsäure) ist ein Abbauprodukt von Adrenalin und Noradrenalin – die beide als Hormone im Nebennierenmark gebildet werden und daneben außerdem als Neurotransmitter auftreten – und entsteht aus diesen über Zwischenstufen durch Wirkung der Enzyme Monoaminooxidase (MAO) und Catechol-O-Methyltransferase (COMT). VMS wird als inaktiver Metabolit mit dem Harn ausgeschieden.

Eine Messung von VMS im Urin lässt auf dessen Konzentration im Plasma und darüber hinaus näherungsweise auf die zuvor gebildeten Mengen von Adrenalin und Noradrenalin im Körper zurückschließen, wobei die Spezifität mit 95–100 % hoch ist, während die Sensitivität von der jeweiligen Fragestellung abhängt.

Eine starke Erhöhung von VMS im Sammelurin (> 7 mg/24 h) weist auf ein Phäochromozytom oder einen Tumor des Sympathikus hin. Auch als Tumormarker eines Neuroblastoms kann VMS herangezogen werden, dann eher in der Verlaufskontrolle als im Screening der Erkrankung.

Vanillinmandelsäure kann im Urin per HPLC (Flüssigkeitschromatographie) nachgewiesen werden.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c d Datenblatt Vanillinmandelsäure bei Acros, abgerufen am 19. Februar 2010.
  2. a b Datenblatt DL-4-Hydroxy-3-methoxymandelic acid bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 25. April 2011.
  3. B. M. Eriksson, B. A. Persson, M. Wikström: “Determination of urinary vanillylmandelic acid by direct injection and coupled-column chromatography with electrochemical detection”, in: Journal of Chromatography, 1990, 527 (1), S. 11–19; PMID 2365768.

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