- Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya
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Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya Basisinformationen Unternehmenssitz Hoya Webpräsenz Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya Eigentümer Landkreis Diepholz
Stadt Hoya
Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen
Landkreis Nienburg
Stadt Syke
Gemeinde Hoyerhagen
Gemeinde Eystrup
Mittelweserbahn GmbH
WeserBahn GmbHBetriebsleitung Uwe Roggatz Verkehrsverbund VBN/VLN Beschäftigte 42 Linien Spurweite 1435 mm (Normalspur) Eisenbahn 1 Bus 11 Anzahl Fahrzeuge Lokomotiven 1 Omnibus 30 Linienbusse, davon 6 Gelenk- und 2 Großraumbusse Sonstige Betriebseinrichtungen Betriebshöfe 1 Die Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya (VGH) sind ein öffentliches Verkehrsunternehmen und Eisenbahn-Infrastrukturunternehmen mit Sitz in Hoya im Landkreis Nienburg/Weser.
Die Gesellschaft ist Mitglied im Tarifverband der Bundeseigenen und Nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Deutschland (TBNE).
Inhaltsverzeichnis
Geschäftsfelder
- Bus-Linienverkehr (11 Linien)
- Eisenbahn-Güterverkehr (Strecken Hoya – Eystrup und Hoya – Syke)
- Touristik
- Sonderzüge
- Touristikzüge
Geschichte
Die Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya GmbH (VGH) sind aus dem Zusammenschluss der Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf GmbH und der Hoyaer Eisenbahn-Gesellschaft entstanden. Dadurch besteht heute eine Schienenverbindung zwischen den Hauptstrecken Bremen – Osnabrück (eröffnet 1873) in Syke und Bremen – Hannover (eröffnet 1847) in Eystrup.
Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf GmbH (HSA)
Während die Hoyaer Eisenbahn schon im Jahre 1881 von Osten her bis zur Weser bei Hoya verkehrte, waren die Gemeinden in der von Landwirtschaft geprägten Gegend um Bruchhausen-Vilsen noch jahrelang ohne Gleisanschluss.
Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya Streckennummer: 9142 Streckenlänge: 28,8 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h Legendevon Hannover 0,0 Eystrup nach Bremen Eystrup VGH 3,0 Hassel 4,0 Hassel Ida (Jübber) 5,5 Industrie-Stammgleis Europakarton Hoya, Alter Bahnhof Weser 8,0 0,0 Hoya 3,2 Bücken 2,0 Hoya Krankenhaus 3,2 Tivoli 4,6 Hoyerhagen 5,5 Sellingsloh 7,0 Gehlbergen 9,2 Bruchhausen Ost 10,1 Bruchhausen Marktplatz von Asendorf, Museumseisenbahn 11,1 Bruchhausen-Vilsen 13,9 Berxen 15,0 Uenzen 17,4 Süstedt 19,4 Wachendorf 22,0 Agl. Absatzgenossenschaft Heiligenfelde 22,5 Heiligenfelde 25,0 Steimke (Ziegelei) 25,8 Steimke-Burdorf Bundesstraße 6 27,2 Syke Stadt (Syke Ort) zur Strecke Wanne-Eickel–Hamburg 28,8 Syke Ost / Bahnhof So bildete sich eine GmbH, an der der preußische Staat, der Landkreis Hoya und 22 Gemeinden beteiligt waren.
Am 6. Juni 1900 wurde die 29 km lange, meterspurige Kleinbahnstrecke von Syke über Heiligenfelde und Bruchhausen-Vilsen bis Hoya eröffnet. Gleichzeitig entstand eine acht Kilometer lange Zweigbahn von Bruchhausen-Vilsen nach Asendorf und am 1. Juni 1905 noch die drei Kilometer lange Verbindung Hoya–Bücken, so dass das Meterspurnetz 40 Kilometer umfasste.
Erst am 5. Oktober 1912 kam es zur Verbindung der beiden Bahnbetriebe, als die Hoyaer Eisenbahn auf einer von der HSA erbauten Brücke um zwei Kilometer auf das linke Weserufer zum neuen Gemeinschaftsbahnhof Hoya geführt wurde. Der durchgehende Verkehr konnte aber erst 50 Jahre später aufgenommen werden, als die HSA-Strecke Syke–Hoya auf Normalspur umgebaut worden war. Allerdings konnten seit 1940 normalspurige Güterwagen mit Rollböcken auf der Schmalspur weiterbefördert werden.
In den Jahren von 1924 bis 1959 war die Betriebsführung dem Niedersächsischen Landeseisenbahnamt (früher Landeskleinbahnamt) in Hannover übertragen.
1956 verkehrten auf der Strecke Hoya–Eystrup werktags sieben Zugpaare, sonntags fünf; zwischen Bruchhausen-Vilsen und Asendorf fünf Zugpaare werktags, drei sonntags, zwischen Hoya und Bücken werktags drei Zugpaare. Alle Personenzüge wurden mit Triebwagen gefahren.
Der Personenverkehr wanderte mehr und mehr auf die Straße ab – teils auch auf den am 24. Januar 1951 eröffneten Omnibusbetrieb –, so dass er auf der Schiene zwischen Bruchhausen-Vilsen und Asendorf am 31. Mai 1959, zwischen Hoya und Bücken am 1. August 1960 eingestellt wurde. Auf dem Bückener Zweig endete der Güterverkehr am 20. Mai 1963, die Strecke wurde danach abgebaut.
Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya GmbH (VGH)
Am 20. Juni 1963 fand – unter dem Druck der wirtschaftlichen Verhältnisse – die Fusion der beiden Gesellschaften zu den Verkehrsbetrieben Grafschaft Hoya GmbH statt, der dem Namen des damaligen Landkreises entsprach. In dieser Zeit war auch die Osthälfte der Stammstrecke – mit Hilfe der Bundeswehr – umgespurt worden. Ab 25. Mai 1963 fuhr der erste normalspurige Zug zwischen Hoya und Bruchhausen-Vilsen. Der zweite Teil weiter nach Syke war erst am 17. Januar 1966 vollendet, so dass nun durchgehende Personenzüge von Eystrup bis Syke gefahren werden konnten. Der Verkehr hielt sich aber nur wenige Jahre, am 1. Oktober 1972 wurde auch auf der Stammstrecke Eystrup – Hoya – Syke der Personenverkehr eingestellt.
Nachdem auf der Asendorfer Bahn im August 1971 der Güterverkehr eingestellt worden war, ging diese 1973 auf den Kreis Grafschaft Hoya und Anliegergemeinden über und blieb so als einziger Teil des ursprünglich 40 km langen Schmalspurnetzes erhalten. Hier hatte bereits 1966 der Deutsche Eisenbahn-Verein e.V. (DEV) die erste Museums-Eisenbahn in Deutschland eröffnet.
Die Hauptstrecke ist noch in Betrieb. Im Jahre 2005 wurde der Abschnitt Syke–Heiligenfelde erneuert. Nun kann auch hier ein touristischer Personenverkehr angeboten werden. Im Oktober 2008 wurde die Weserbrücke in Hoya komplett erneuert.
Nach dem Ausscheiden des Landes Niedersachsen aus der Gesellschaft verteilten sich die Anteile auf die Landkreise Diepholz und Nienburg sowie die Städte Hoya und Syke und 19 Gemeinden. 2004 fungieren als Gesellschafter neben den Landkreisen die Weserbahn GmbH (WBG) und die Mittelweserbahn GmbH sowie die Städte und Gemeinden Hoya, Syke, Bruchhausen-Vilsen, Hoyerhagen und Eystrup.
Die VGH führt ihren Betrieb selbst. Von 1991 bis Mitte 2001 nahm diese Aufgabe die Osthannoversche Eisenbahnen AG wahr, dann bis Ende 2003 die WeserBahn GmbH, die jetzt noch den Eisenbahnbetriebsleiter stellt.
Kaffkieker
Der Kaffkieker ist ein touristischer Verkehr mit historischen Triebwagen, der unter diesem Namen seit 2007 zwischen Syke und Eystrup in Betrieb ist. In den Jahren davor war touristischer Verkehr als Hoyaer Eisenbahn nur zwischen Eystrup und Bruchhausen-Vilsen und Heiligenfelde möglich. Nach Fahrplan verkehrt er von Mai bis September sonn- und feiertags, 2007 jeden 1. und 4. Sonntag, ab 2008 jeden 1. und 3. Sonntag. Für die 36,7 Kilometer lange Strecke benötigt der Kaffkieker rund 1,5 Stunden. Bei Bedarf hält er an allen Stationen.
Seit 2010 bildet der Kaffkieker Grafschaft Hoya eine Station der Route der Industriekultur im Nordwesten.[1]
Organisation
Gesellschafter:
- Landkreis Nienburg/Weser
- Landkreis Diepholz
- Stadt Hoya
- Stadt Syke
- Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen
- Gemeinde Eystrup
- Gemeinde Hoyerhagen
- Mittelweserbahn GmbH
- Weserbahn GmbH
Beteiligungen:
Fuhrpark
- 30 Linienbusse
- 3 Reisebusse
- Triebwagen T1 (Baujahr 1936) (Eigentümer: Deutscher Eisenbahn-Verein)
- Triebwagen T2 (Baujahr 1956) (Eigentümer: Deutscher Eisenbahn-Verein)
- Triebwagen T3 (Eigentümer: Deutscher Eisenbahn-Verein)
- Diesellok V 36 005 (Eigentümer: Deutscher Eisenbahn-Verein)
- Diesellok V 21 (MaK, Baujahr 1959, Typ: 650 D, 650 PS, ehemals OHE 60 021 )
Literatur
- Josef Högemann: Privatbahnen in der Grafschaft Hoya. Verlag Kenning, Nordhorn 1992 (Nebenbahndokumentationen 4), ISBN 3-927587-09-5
- Ingo Westermann: Die Geschichte des Hoyaer Eisenbahn-Gesellschaft und der Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf. Deutscher-Eisenbahn-Verein, Bruchhausen-Vilsen 1988
- Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 9: Niedersachsen 1. Zwischen Weser und Ems. EK-Verlag, Freiburg 2005, ISBN 3-88255-668-4
Weblinks
Einzelnachweise
Kategorien:- Spurweite 1435 mm
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- Verkehrsunternehmen (Niedersachsen)
- Busunternehmen (Niedersachsen)
- Eisenbahninfrastrukturunternehmen (Deutschland)
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