VfB Germania Halberstadt

VfB Germania Halberstadt
VfB Germania Halberstadt
Germania-Wappen.svg
Voller Name VfB Germania Halberstadt e. V.
Gegründet 3. September 1997
Stadion Friedensstadion
Plätze 4.999 (Umbau für Juli 2011 geplant)
Präsident Olaf Herbst
Trainer Andreas Petersen
Homepage germaniahalberstadt.de
Liga Regionalliga Nord
2010/11 1. Platz (Oberliga Nordost)
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Heim
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Auswärts

Der VfB Germania Halberstadt ist ein Verein für Breitensport in der Nordharzer Kreisstadt Halberstadt (Sachsen-Anhalt).

Inhaltsverzeichnis

Vereinsstruktur

Die Fußballabteilung ist das Aushängeschild des Vereins, auch die Leichtathleten sind über die Landesgrenzen Sachsen-Anhalts hinaus bekannt. Insgesamt hat der mehr als 1000 Mitglieder zählende Verein neun Abteilungen, es werden außerdem Turnen, Judo, Behindertensport, Tischtennis, Volleyball, Frauensport und Cheerleading angeboten.

Geschichte

BSG Lokomotive Halberstadt.svg

In der im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerbombten Stadt wurde bereits 1947 in der Sportgemeinschaft Halberstadt-Altstadt Sport getrieben. Mit der Einführung des Systems der Betriebssportgemeinschaften (BSG) wurde am 26. Oktober 1949 die BSG Reichsbahn Halberstadt gegründet, deren Trägerbetrieb das Halberstädter Reichsbahnausbesserungswerk war. Mit Gründung der die ein Jahr später in BSG Lokomotive umbenannt wurde. Mit der Gründung der zentralen Sportvereinigung Lokomotive wurde die BSG am 6. Juni 1950 in Lokomotive Halberstadt. umbenannt. Im ersten Jahr ihres Bestehens hatte die BSG 121 Mitglieder, es wurden die Sportarten Fußball, Handball, Leichtathletik, Tischtennis, Schach und Wandern angeboten. Zwischen 1971 und 1976 trat die BSG unter der Bezeichnung „Lokomotive/Vorwärts“ an. Nach der politischen Wende von 1989 trat die BSG dem Verband Deutscher Eisenbahner-Sportvereine e. V. bei und wandelte sich am 13. Juni 1990 in den Eisenbahnersportverein (ESV) Halberstadt e. V. um. In den Jahren 1991 und 1992 scheiden die Abteilungen Handball und Tennis aus dem Verein aus und bilden eigene Vereine. Da im ESV mit Ausnahme von Fußball und Kegeln nur 18 % der Mitglieder oder deren Angehörige Eisenbahner sind, lehnt der Verband der Eisenbahnersportvereine die weitere Zugehörigkeit des ESV Halberstadt für das Folgejahr ab. Deshalb beschließt der Verein die Umbenennung ab 1. Januar 1994 in Verein für Breitensport (VfB) Halberstadt 1994 e. V. Später wurde die Jahreszahl im Vereinsnamen in 1949, dem Ursprungsjahr der Vorgängergemeinschaft, geändert. Unmittelbar danach schieden auch die Abteilungen Fußball, Schwimmen und Kegeln aus dem Verein aus. Die Fußballspieler gründeten unter Bezugnahme auf den früheren Fußballverein den FC Germania 1900. Am 3. September 1997 beschließen der VfB und der FC Germania die Fusion beider Vereine zum VfB Germania Halberstadt.

Der namentliche Werdegang im Überblick:

  • 1949: BSG Reichsbahn Halberstadt
  • 1950: BSG Lokomotive Halberstadt
  • 1971: BSG Lokomotive/Vorwärts Halberstadt
  • 1976: BSG Lokomotive Halberstadt
  • 1990: ESV Halberstadt
  • 1994: VfB Halberstadt 1949
  • 1994: VfB Halberstadt 1949 / FC Germania 1900 Halberstadt
  • seit 1. Oktober 1997: VfB Germania Halberstadt

Fußball

Die Fußballspieler der SG Halberstadt-Altstadt standen 1948 im Viertelfinale der Sachsen-Anhalt-Meisterschaft, unterlagen dort aber der SG Bernburg-Süd mit 2:3. 1954 stieg die BSG Lok in die zu dieser Zeit drittklassige Bezirksliga Magdeburg auf. Drei Jahre später gelang der Aufstieg in die II. DDR-Liga und 1962 qualifizierte sich die BSG Lok für die zweitklassige I. DDR-Liga. Nach dem sofortigen Abstieg nahm die Mannschaft den Wiederaufstieg in Angriff, scheiterte jedoch in der Aufstiegsrunde. Erst 1966 wurde die BSG wieder zweitklassig, stieg aber ebenfalls sofort wieder ab. Bis 1980 konnten sich die Halberstädter noch dreimal für die DDR-Liga qualifizieren, darunter von 1971 bis 1975 für vier Spielzeiten, danach verblieb die Mannschaft bis zum Ende des DDR-Fußballbetriebes in der drittklassigen Bezirksliga. Nach Einführung des DFB-Spielbetriebes wurde der ESV 1990 in die Verbandsliga Sachsen-Anhalt eingegliedert. Nach zwei Spielzeiten musste der Gang in die Landesliga abgetreten werden, 2000 gelang die Rückkehr in die Verbandsliga und 2003 der Aufstieg in die mittlerweile nur noch fünftklassige Oberliga Nordost, nachdem der DFB zur Saison 2008/09 die 3. Liga eingeführt hat. 2011 wurde Germania mit sicherem Vorsprung Meister der Südstaffel und stieg damit in die Regionalliga auf.

Die Ligen im Überblick:

  • Bezirksliga Magdeburg: 1953-1957, 1963/66, 1967/70, 1975/76, 1977/78, 1980/90
  • II. DDR-Liga: 1958-1962
  • I. DDR-Liga: 1962/63, 1966/67, 1971/75, 1976/77, 1979/80
  • Verbandsliga Sachsen-Anhalt: 1990-1992, 2000-2003
  • Landesliga Sachsen-Anhalt: 1992-2000
  • Oberliga Nordost: 2003-2011
  • Regionalliga: seit 2011

Personen

Halberstadt war für mehrere Fußballspieler Sprungbrett zu einer erfolgreichen Karriere in der DDR-Oberliga, der DFL-Bundesliga oder in diversen Auswahlmannschaften:

  • Manfred Eitz (* 1943), ging 1968 zu Stahl Riesa, 57 Oberligaspiele
  • Ingolf Ruhloff (* 1943), ab 1964 beim 1. FC Magdeburg, 21 Oberligaspiele
  • Ulrich Schulze (* 1947), ging 1964 zum 1. FC Lok Leipzig, später zum 1. FC Magdeburg, 152 Oberligaspiele, Europapokalsieger, 1 A-Länderspiel
  • Jürgen Sparwasser (* 1948), ging 1965 zum 1. FC Magdeburg, 271 Oberligaspiele, Europapokalsieger, 53 A-Länderspiele, Olympiabronze 1972
  • Lutz Lindemann (* 1949), ab 1971 bei Rot-Weiß Erfurt, später Carl Zeiss Jena, 205 Oberligaspiele, 21 A-Länderspiele
  • Detlef Raugust (* 1954), ging 1972 zum 1. FC Magdeburg, 226 Oberligaspiele, 3 A-Länderspiele
  • Frank Lindemann (* 1961), ab 1980 bei Vorwärts Frankfurt, später Energie Cottbus und Stahl Eisenhüttenstadt, 48 Oberligaspiele
  • Frank Lieberam (* 1962), ging 1981 zum 1. FC Magdeburg, danach zu Stahl Riesa und Dynamo Dresden, 194 Oberligaspiele
  • Jens Ramme (* 1963), ab 1985 bei Dynamo Dresden, später Fortschritt Bischofswerda, 17 Oberligaspiele
  • Maik Franz (* 1981), wechselte 1999 zum 1. FC Magdeburg, 2001 zum VfL Wolfsburg, 2006 zum Karlsruher SC, 2009 zu Eintracht Frankfurt und 2011 zu Hertha BSC, 19 U-21-Länderspiele
  • Kevin Schlitte (* 1981), ging nach 18-monatiger Germania-Zeit (19 Oberliga-Tore) 2005 zum FC Carl Zeiss Jena, später SC Freiburg, Hansa Rostock und aktuell Erzgebirge Aue
  • Nils Petersen (* 1988), Jugendspieler bei Germania, ab 2005 beim FC Carl Zeiss Jena, später bei Energie Cottbus und aktuell beim FC Bayern München

Trainer ab 1980:

  • 1980–1982: Heinz Karbach
  • 1982–1985: Wolfgang Mohnhaupt
  • 1985/1986: Wolfgang Juhrsch
  • 1986–1989: Werner Friese
  • 1989/1990: Klaus Huch und Heinz Weile
  • 1990/1991: Heinz Weile und Peter Reim
  • 1991/1992: Peter Reim
  • 1992–1994: Wolfgang Mohr
  • 1994/1995: Thomas Schmeißer und Roland Voigt
  • 1995–1997: Herbert Reulecke
  • 1997/1998: Thomas Schmeißer und Frank Nothnagel
  • 1998/1999: Frank Lindemann
  • 1999–2004: Frank Lieberam
  • 2004–2007: Thomas Pfannkuch
  • seit April 2007: Andreas Petersen

Stadion

Friedensstadion

Die Heimspielstätte des VfB Germania Halberstadt ist das Friedensstadion im Süden der Stadt. Das Stadion hat eine Kapazität von 4.999 Plätzen. Um den Hauptplatz führt eine moderne Tartanbahn u. a. mit einer Weitsprunganlage und Möglichkeiten für Hochsprung, Speerwurf etc. Weite Teile des Spielfeldes sind von einem begrünten Erdwall umrundet. Auf der Gegengeraden gibt es kleine Stehplatztribünen. Dort wurde im Sommer 2006 ebenso ein eingezäunter Gästebereich errichtet. Hinter dem Hauptplatz befinden sich noch drei weitere Rasenplätze, zwei davon verfügen über Flutlicht.

Im Sommer 2011 soll die seit 2001 geplante Modernisierung des Friedensstadions beginnen, ein neues Funktionsgebäude sowie eine überdachte Zuschauertribüne mit etwa 600 Sitzplätzen werden auf der Hauptgeraden entstehen. Die Baukosten belaufen sich auf ca. zwei Millionen Euro. Am Fakt, dass das 1927 eingeweihte Friedensstadion dringend eine Frischzellenkur benötigt, hat sich in den zurückliegenden Jahren nichts geändert, zumal die baufällige Haupttribüne nach dem harten Winter 2010 abgerissen werden musste und attraktive Zuschauerplätze seitdem im Stadion nicht mehr zu finden sind.

Weblinks


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