- Vijayanagar (Stadt)
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Hampi ist eine historische indische Stätte, die ab etwa 1343 Hauptstadt des hinduistischen Königreichs Vijayanagar war und zur Blütezeit rund 200.000, nach anderen Schätzungen sogar 500.000 Einwohner hatte. Sie gehört seit 1986 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Heute ist Hampi nur noch ein Dorf mit 2134 Einwohnern (Zählung 2001).
Hampi liegt im Bellary-Distrikt des südindischen Bundesstaates Karnataka. Die Ruinen der Stadt liegen über 26 Quadratkilometer verstreut in einem einstmals gut zu verteidigenden Gebiet südlich des Tungabhadra-Flusses, von der anderen Seite ist das Gebiet von schwer zu durchquerenden Felshügeln eingefasst. Auf eine letzte Blütezeit Anfang des 16. Jahrhunderts folgten Thronstreitigkeiten. Nachdem sich vier der fünf Dekkan-Sultanate zusammengeschlossen hatten, führten sie einen gemeinsamen Krieg gegen das Reich von Vijayanagar, das in der Entscheidungsschlacht 1564 bei Talikota von den Moslemheeren vernichtend geschlagen wurde. Die Stadt wurde großteils zerstört, die überlebenden Bewohner wurden zur Flucht getrieben.
Von den Festungsmauern, die einst die Stadt umgeben hatten, sind nur noch geringe Reste erhalten, von den Palästen noch einige Grundmauern. Dafür haben zahlreiche Tempel aus hartem Granit überdauert. Erhalten blieben kleine Jaina-Tempelruinen aus dem 10. Jahrhundert, die aufwändigsten und am besten erhaltenen Tempel im Vijayanagara-Stil stammen aus dem 14.–16. Jahrhundert. Der Höhepunkt dieses Stils ist beim Vitthala-Tempel aus der Mitte des 15. Jahrhunderts erreicht. Er steht im Norden in Flussnähe, drei hohe Gopurams (Tortürme) begrenzen ein Areal von 164 x 94 Meter. Es gibt mehrere Mandapas (Vorhallen), darunter die übliche Hundertpfeilerhalle. Der Haupttempel ist Vishnu geweiht, dessen Reittier ist Garuda, der – einzigartig in Indien – in einem freistehenden, getreu nach dem hölzernen Modell in Stein gemeißelten Ratha (Tempelwagen) sitzt.
Heute sind der Haupttempel und die zuführende Hampi-Bazaar-Straße von Einheimischen und Händlern aus anderen Bundesstaaten belebt. Die Kultbauten sind in eine außergewöhnliche Felslandschaft eingebettet und von fruchtbaren Bananenplantagen und Reisfeldern umgeben, die durch den Tunghabhadra-Fluss bewässert werden. Der von der indischen Regierung in der Nähe gebaute Tungabhadra-Staudamm versorgt die Gegend mit elektrischem Strom.
An einigen Stellen kann mit kleinen runden Korbbooten, die wie Schildkrötenpanzer aussehen, über den Fluss gesetzt werden um Anegondi zu erreichen, den nördlichen Außenposten der Stadt, von dem in einem weiten Gebiet nur noch sehr geringe Reste erhalten sind.
Im Laufe der 1990er Jahre wurde Hampi verstärkt zu einem touristischen Reiseziel. Beim Fluss und in unmittelbarer Nähe der Tempelanlagen, besonders in der Nähe des Virupaksha-Tempels, wurde der kleine Ort Hampi innerhalb weniger Jahre deutlich erweitert. Wo sich vorher freies Land befand, befinden sich nun einige Pensionen und Restaurants. Möglicherweise sollen diese das historische Bild störenden Neubauten abgerissen und in einiger Entfernung wieder aufgebaut werden, damit der Status des Weltkulturerbes nicht gefährdet wird.
In und um Hampi leben zahlreiche Makaken, die über keinerlei Menschenscheu verfügen. Wegen seiner Nähe zum Wasser ist Hampi von Moskitos geplagt, das Malaria-Risiko ist daher im Vergleich zum Rest Indiens hoch.
Weblinks
- www.hampi.in (englisch)
Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch
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15.31666666666776.466666666667Koordinaten: 15° 19′ 0″ N, 76° 28′ 0″ O
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