- Kaziranga-Nationalpark
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Kaziranga ist ein indischer Nationalpark im Bundesstaat Assam in der Landschaft der Karbi Anglong Hügel im Nordosten Indiens. Das Parkgebiet wird im Norden vom Brahmaputra, im Süden von der Nationalstraße 37 begrenzt. Der Park hat eine Fläche von 430 km² und besteht aus Hochgrasfluren, Waldungen und Sumpfgebieten.
Die Nationalparkverwaltung hat ihren Sitz in Bokahat. Vier Verwaltungsstationen befinden sich in Agaratoli, Baguri, Burrhpahar und Kohora.
Das Kerngebiet des Kaziranga ist seit dem 3. Januar 1908 unter Schutz gestellt und wurde immer wieder um ein paar Quadratkilometer erweitert. Seit 1985 gehört der Park zum Weltnaturerbe der UNESCO.
Inhaltsverzeichnis
Klima und Vegetation
Das Klima ist durch den Monsun geprägt, zwischen November und April fällt kaum Niederschlag, der Regen in den übrigen Monaten bringt das Mittel des Jahresniederschlags auf 1.830 mm. Etwa zwei Drittel der Parkfläche werden dann überschwemmt, auch aufgrund des über die Ufer tretenden Brahmaputra, der nährstoffreichen Schlamm ablagert. Diese natürliche Düngung lässt Hochgrashabitate entstehen und ist eine Voraussetzung der Artenvielfalt im Nationalpark . Die Durchschnittstemparatur im Sommer beträgt 32 °C, die im Winter 10 °C.
Tierwelt
Kaziranga beherbergt bedeutende Bestände seltener Großtierarten. Im Park leben etwa 1.860 Panzernashörner (Stand 2006), rund 1250 Asiatische Elefanten (Stand 2005) und über 1.400 Wilde Wasserbüffel (Stand 2001). Die Elefanten bilden bisweilen Herden aus bis zu 200 Tieren. Das Schutzgebiet beherbergt zudem 86 Bengaltiger (Stand 2000) und etwa 470 Exemplare (Stand 2000) des seltenen Zackenhirsches, der hier in einer besonderen Unterart vorkommt. Sambarhirsche sind mit etwa 60 (Stand 1999), Wildschweine mit etwa 430 Tieren (Stand 1999) vertreten. Weitere große Pflanzenfresser sind Indische Muntjakhirsche, Schweinshirsche und Gaure. Großraubtiere sind neben dem Tiger durch Indischen Leopard, Asiatischen Wildhund, Kragenbär und Lippenbär vertreten. Kappenlangur, Weißbrauengibbon, Assam-Makak und Rhesusaffe repräsentieren die Primaten des Reservats. Weitere Säugetierarten, die Erwähnung verdienen sind Fischkatze, Rohrkatze, Eurasischer Fischotter, Kleine Indische Zibetkatze, Indische Zibetkatze, Indischer Mungo, Kleiner Mungo, Bengalfuchs, Goldschakal, Chinesischer Sonnendachs, Schweinsdachs, Orangebauch-Himalayahörnchen, Indisches Stachelschwein, Vorderindisches Schuppentier und Gangesdelfin. Unter den Reptilien sind Gangesgavial, Bengalenwaran, Bindenwaran, Krait, Königskobra, Monokelkobra, Tigerpython und Netzpython zu nennen[1]
Probleme ergeben sich durch die Besiedlung rund um den Nationalpark. Die Region der Karbi Along Hügel, die ca. 10.500 km² umfasst, wird landwirtschaftlich genutzt, etwa 800.000 Menschen leben hier. Durch die extensive Haltung von Nutztieren kommt es immer wieder vor, dass Weidevieh in den Nationalpark eindringt und Krankheiten (z. B. Milzbrand) einschleppt, die durch direkten Kontakt mit den Wildtieren oder über Kot übertragen werden.
Umgekehrt ziehen viele Wildtiere während der Regenzeit ab Juli/August bis Oktober, wenn der Brahmaputra weite Teile des Parks überschwemmt, in höher gelegene Gebiete, im Süden vor allem die Karbi Hills, im Norden die Himalaya-Ausläufer, und verlassen dabei das Schutzgebiet. Von den Bauern werden gerade die Panzernashörner und Elefanten als "landwirtschaftliche Schädlinge" betrachtet, die die Felder zertrampeln. Die Tiere werden deshalb vertrieben oder getötet. Auch Wilderer nutzen die Überschwemmungszeit und die fehlende Überwachung der Tiere durch Wildhüter aus, um speziell das Horn der Panzernashörner zu erbeuten.
Literatur
- K K Gurung & Raj Singh: Field Guide to the Mammals of the Indian Subcontinent, Academic Press, San Diego, ISBN 0-12-309350-3
- ↑ Wildlife in Kaziranga National Park auf Kaziranga-National-Park.com abgerufen am 23. Juli 2011
Weblinks
Commons: Kaziranga National Park – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- kaziranga-national-park.com
- World Database on Protected Areas – Kaziranga-Nationalpark (englisch)
- Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch
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