Viktor Schröter

Viktor Schröter
Eigenhändige Unterschrift
unter den Entwürfen zur russischen Kirche in Bad Kissingen

Viktor Johann Gottlieb Schröter (auch Victor Schroeter, russisch Виктор Александрович Шрётер / Wiktor Alexandrowitsch Schrjoter; * 27. Apriljul./ 9. Mai 1839greg. in Sankt Petersburg, Russland; † 16. Apriljul./ 29. April 1901greg. ebenda) war ein deutsch-baltischer Baumeister im Dienst des russischen Zarenhofs und ist besonders für seine Theaterbauten bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schröter, Sohn des Alexander Gottlieb Schröter besuchte von 1851 bis 1856 die Petrischule, danach studierte er von 1856 bis 1862 an der Berliner Kunstakademie.[1] Im Jahr 1858 wurde er in den Berliner Architekten-Verein aufgenommen.[2] Gleich nach dem Studium dürfte er wieder nach Russland zurückgekehrt sein, denn schon im Jahr 1864 erhielt er den Ehrentitel „Akademiker der Architekten“. Am 10. Juli 1867 trat er in kaiserlich russische Dienste. Schröter wurde Senior-Architekt der Hauptapanagenverwaltung und Hauptarchitekt der Kaiserlichen Theaterdirektion. Am 30. August 1886 wurde er zum Wirklichen Staatsrat, später zum Wirklicher Geheimer Staatsrat ernannt. Im Jahr 1892 wurde er als Professor an das „Institut der Zivil-Ingenieure“ berufen.[3][4]

Schröter heiratete im Jahr 1869 in Sankt Petersburg Marie Christine Nissen (* 25. Juni 1844 in Sankt Petersburg; † 4. Juni 1924 ebenda). Eine Tochter aus dieser Ehe ist Anna Ida Antonie Schröter (* 8. September 1877 in Sankt Petersburg; † 18. Dezember 1940 in Neustadt, Westpreußen).[3] Schröter war der Stammvater einer russischen Architektenfamilie, deren Mitglieder noch heute als Architekten in Sankt Petersburg arbeiten.

Er wurde auf dem evangelisch-lutherischen Friedhof in Sankt-Petersburg begraben.[5]

Russische Kirche
in Bad Kissingen
Theater in Nischni Nowgorod
Mariinsky Theater
in Sankt Petersburg

Werke (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. [1] William Craft Brumfield: Mitteleuropa to Moscow, in: Gennady Barabtarlo: Cold Fusion. Aspects of the German Cultural Presence in Russia, Seite 171, Verlag Berghahn Books, 2000, ISBN 1571811885 bzw. ISBN 9781571811882.
  2. [2] Ferdinand Ascherson: Urkunden zur Geschichte der Jubelfeier der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin im October 1860, Seite 62, Verlag J. Guttentag, 1863. - Mindestens während der Jahre 1858 bis 1860 wohnte Schröter in Berlin im Haus Georgenstraße 19a.
  3. a b [3] Angaben zur Familie in der Erik-Amburger-Datenbank: Ausländer im vorrevolutionären Russland.
  4. [4] Anton Bettelheim: Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog, unter ständiger Mitwirkung von Guido Adler, F. von Bezold, Alois Brandl u.a., Verlag G. Reimer, 1904.
  5. [5] Robert Leinonen, Erika Voigt: Deutsche in St. Petersburg. Ein Blick auf den Deutschen evangelisch-lutherischen Smolenski-Friedhof und in die europäische Kulturgeschichte, Seite 45f., Institut Nordostdeutsches Kulturwerk, 1998, ISBN 3932267044 bzw. ISBN 9783932267048
  6. [6] Fotos der Petri-Kirche
  7. [7] Geschichte des Mariinski-Theaters (engl.)
  8. [8] Russisch Orthodoxe Kirche in Bad Kissingen (1898-1998), in: Gleb Rahr: Hundert Jahre Russische Kirche Bad Kissingen, Bad Kissingen 1999. - Hier wird er Victor von Schroeter genannt. Nachweise einer Nobilitierung konnten bisher allerdings nicht gefunden werden; er selbst unterschrieb seine Pläne 1898 schlicht als V. Schröter.
  9. [9] Günther Schäfer: Kiev entdecken. Rundgänge durch die Metropole am Dnepr, Seite 162, Trescher Verlag, 2007, ISBN 3897941112 bzw. ISBN 9783897941113.
  10. [10] Die Kiewer Deutschen. Vergangenheit und Gegenwart.
  11. Academy Architecture and Architectural Review, 1897, Seite 128
  12. [11] Hans-Christoph Hoffmann: Die Theaterbauten von Fellner und Helmer, Seite 82, 1966.
  13. [12] Hannelore Künzl: Islamische Stilelemente im Synagogenbau des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, Seite 457, in: Judentum und Umwelt, Band 9, Verlag Peter Lang, 1984, ISBN 382048034X bzw. ISBN 9783820480344.

Literatur

Weblinks

  • Biografie, Wandern in Sankt Petersburg (russisch)

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