Von Gosen

Von Gosen
Das Zimmerdenkmal Heinrich Heines 1913 auf der Großen Berliner Kunstausstellung

Philipp Theodor von Gosen (* 10. Januar 1873 in Augsburg; † 30. Januar 1943 in Breslau) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur.

Leben

Der Augsburger Theodor von Gosen studierte von 1892 bis 1899 bei Wilhelm von Rümann an der Kunstakademie in München und arbeitete danach als freier Bildhauer. Hier befreundete er sich mit dem Bildhauer Adolf von Hildebrand, unter dessen Einfluss er sich vom zeittypischen Pathos der Gründerjahre entfernte. Sein bequem sitzender Heinrich Heine ist wohl ein Ergebnis dieses Einflusses. Gosen gestaltete in dieser Zeit vor allem dekorative Kleinbronzen und Schmuckstücke und stellte seine Werke seit 1897 regelmäßig im Münchner Glaspalast und auf den Ausstellungen der Berliner Secession aus. Er schloss sich der im selben Jahr von Bernhard Pankok, Bruno Paul und Richard Riemerschmid gegründeten Bewegung zur Förderung und Erneuerung des Kunstgewerbes an.

1905 wurde er von Hans Poelzig an die Breslauer Kunstakademie berufen. In Breslau leitete er als Professor die Werkstätten für Bronzegießerei sowie Ziselier- und Treibarbeit, betätigte sich verstärkt im Bereich der Großplastik und schuf unter anderem für Breslau verschiedene Denkmäler und Bauplastiken. Zeitgenössische Quellen loben an seinen Arbeiten vor allem den „stilvollen und materialgerechten Naturalismus, der besonders prägnant in seinen Bildnisbüsten zum Ausdruck kommt“ und die brillante technische Ausführung. 1908 war er zum 1. Vorsitzenden des neu gegründeten Künstlerbund Schlesien gewählt worden, eine Position, die er bis 1932 behielt.

Theodor von Gosen wurde auf der Fraueninsel neben seinem Freund, dem Maler Johann Drobek, beigesetzt. Seine Familie siedelte sich nach der Vertreibung ebenfalls am Chiemsee an.

Werke

Literatur

  • Im Archiv der Münchner Akademie hat sich ein Manuskript Gosens erhalten, in dem er sich vor allem an seine Münchner Zeit erinnert
  • Hubertus Lossow [Hrsg.]: Der Bildhauer Theodor von Gosen. 1873 - 1943. München: Delp, 1979.
  • Thieme-Becker Bd. 14, 1921, S. 408
  • Petra Hölscher: Die Akademie für Kunst und Kunstgewerbe zu Breslau. Wege einer Kunstschule 1791 - 1932. Kiel: Ludwig, 2003.
  • Schlesisches Museum zu Görlitz, Werkstätten der Moderne, Görlitz 2004
  • Schlesisches Museum zu Görlitz, Museum für eine europäische Kulturregion, Görlitz 2006

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Theodor von Gosen — Das Zimmerdenkmal Heinrich Heines 1913 auf der Großen Berliner Kunstausstellung Philipp Theodor von Gosen (* 10. Januar 1873 in Augsburg; † 30. Januar 1943 in Breslau) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur …   Deutsch Wikipedia

  • Philipp Theodor von Gosen — Das Zimmerdenkmal Heinrich Heines 1913 auf der Großen Berliner Kunstausstellung Philipp Theodor von Gosen (* 10. Januar 1873 in Augsburg; † 30. Januar 1943 in Breslau) war ein deutscher Bildhauer und …   Deutsch Wikipedia

  • Gosen (Niigata) — Gosen shi 五泉市 …   Deutsch Wikipedia

  • Gosen — steht für Gosen (Bibel), biblischer Ort in Ägypten Gosen Neu Zittau, Brandenburg Gosen (Niigata), Japan Gosen ist Familienname von Theodor von Gosen (1873–1943), deutscher Bildhauer Siehe auch: Goshen Gossen Gose …   Deutsch Wikipedia

  • Gosen-Neu Zittau — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Gosen-wakashū — (jap.: 後撰和歌集 auch: 後撰集 Gosen shū, dt. etwa Nachlese) ist eine Waka Anthologie aus der frühen Heian Zeit Japans. Sie ist Bestandteil der Sammlung aus 21 Epochen und wurde von 62. Tennō Murakami (926 967) in Auftrag gegeben und 951 fertiggestellt.… …   Deutsch Wikipedia

  • Gosen — (altägypt. Gosem), Name einer Landschaft im alten Unterägypten, in welche die Hebräer unter Jakob mit ihren Herden einwanderten. Ihre Ostgrenze bildete die Befestigungslinie auf dem Isthmus von Suez, die Südgrenze ein Halbbogen, der sich vom… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gosen — (Gòschen), im A. T. Landschaft Unterägyptens, Wohnort der Israeliten (1 Mos. 47, 11), von wo sie auch auswanderten; heute der Bez. Tumeilat …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Gosen [1] — Gosen, ägypt. Landschaft in Unterägypten, zwischen dem Nil u. der Wüste Etham, von Joseph seinen Brüdern u. deren Nachkommen angewiesen …   Herders Conversations-Lexikon

  • Gösen — Wappen Deutschlandkarte Hilfe zu Wappen …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”