W.W. Rostow

W.W. Rostow
Walt Whitman Rostow, 7. Oktober 1968

Walt Whitman Rostow (* 7. Oktober 1916 in New York City; † 13. Februar 2003 in Austin, Texas) war ein US-amerikanischer Ökonom, Wirtschaftshistoriker und von 1960 bis 1969 Regierungsmitglied der USA.

Leben

Walt Whitman Rostow wird 1916 als Kind der russischen Immigranten Viktor Aaron und Lillian Rostow in New York geboren. Im Alter von 15 Jahren absolviert er 1932 das High-School-Examen in New Haven und erhält ein Stipendium für das Studium der Volkswirtschaftslehre und Geschichte in Yale. Im Jahr 1936 erhält Rostow das renommierte Rhodes-Stipendium, das ihm ermöglicht, von 1936 bis 1938 in Oxford zu studieren. Er promoviert 1940 in Yale mit seiner Dissertation British Trade Fluctuations, 1868–1896. Darauf unterrichtet Rostow für ein Jahr Wirtschaftswissenschaft an der Columbia University.

Nach dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg wird Rostow 1941 Mitglied des Office of Strategic Services unter William Donovan. Nach dem Krieg lehrt er von 1946 bis 1947 als Harmsworth Professor für Geschichte in Oxford. In den folgenden Jahren lehrt Rostow an der Columbia University und dem Massachusetts Institute of Technology (MIT).

1958 wird Rostow zum Redenschreiber von Präsident Dwight D. Eisenhower. 1960 beruft John F. Kennedy ihn in sein Wahlkampfteam. Nach Kennedys Wahl legt Rostow seine Arbeit am MIT nieder und arbeitet als Sicherheitsberater, später im Außenministerium als Leiter des Politischen Planungsstabes. Ebenfalls 1960 erscheint sein viel beachtetes und diskutiertes Buch The Stages of Economic Growth: A Noncommunist Manifesto, als neuer Beitrag zu den Modernisierungsmodellen.

Nach der Ermordung Kennedys im November 1963 setzt er diese Arbeit unter dem neuen Präsidenten Lyndon B. Johnson fort. Anfang 1966 wird Rostow zum Nationalen Sicherheitsberater und behält dieses Amt bis zum Januar 1969. Dabei gerät er zunehmend in die Kritik ein Hauptverantwortlicher für die Eskalation des Vietnamkriegs zu sein. Mit der Wahl von Richard Nixon 1969 zum Präsidenten der Vereinigten Staaten scheidet Rostow aus der Politik aus.

Da ihm das MIT eine Rückkehr auf seinen alten Lehrstuhl verwehrt, nimmt er eine Stelle an der Lyndon B. Johnson School of Public Affairs an der University of Texas in Austin als Junior Professor Emeritus an. Dort unterrichtet er Ökonomie und Geschichte bis zu seinem Tod 2003.

Literatur

  • Milne, David; America's Rasputin - Walt Rostow and the Vietnam War; New York 2008; ISBN 978-0-374-10386-6

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