- Bayernhafen Nürnberg
-
Der am westlichen Stadtrand verlaufende Main-Donau-Kanal mit dem Bayernhafen Nürnberg im Stadtgebiet von Nürnberg beheimatet das größte Güterverkehrszentrum (GVZ) in Süddeutschland. Zusammen mit dem Hafen Roth wird er von der Hafen Nürnberg-Roth GmbH (HNR) betrieben.
Das GVZ hat eine Größe von 337 Hektar Gesamtfläche und über 14,1 Mio. Tonnen Gesamtumschlag (Bahn-, Lkw- und Wassertransport) pro Jahr (Stand 2008). Die Wasserfläche im Hafengebiet beträgt hierbei 23,4 Hektar, sie verteilt sich auf den Kanalabschnitt sowie zwei Hafenbecken – insgesamt 5500 m Kaianlagen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits im Jahre 1926 wurde in einem Generalbebauungsplan ein Hafengelände im heutigen Bereich ausgewiesen. 1940 waren die Pläne schon nahe der Realisierung fortgeschritten, der Zweite Weltkrieg verhinderte jedoch weiteres. Mit Beginn der Arbeiten zum heutigen Main-Donau-Kanal 1960 wurden auch die Planungen zum Hafen Nürnberg neu aufgenommen und ein Vorentwurf 1962 erarbeitet. Für die Realisierung wurde ab 1965 der Nürnberger Stadtteil Hinterhof eingeebnet, die Bewohner finanziell entschädigt. Die Eröffnung des Hafens am 23. September 1972 markierte zugleich die Vollendung des nördlichen Teilstücks des Main-Donau-Kanals zwischen Bamberg und Nürnberg.
Statistik
Im Vergleich zu 2007 ist der Verkehrsumschlag der HNR 2008 um 6 Prozent auf 14,1 Millionen Tonnen gestiegen. Den größten Anteil daran hat mit 10,1 Mio. Tonnen der LKW, gefolgt von der Schiene mit 3,4 Mio. Tonnen.[1]
Die Menge der auf dem Wasserweg transportierten Güter ist seit Jahren rückläufig:
- 1996: 1,12 Mio. Tonnen;
- 2000: 1,10 Mio. Tonnen;
- 2001: 0,76 Mio. Tonnen;
- 2003: 0,49 Mio. Tonnen;
- 2004: 0,60 Mio. Tonnen;
- 2005: 0,61 Mio. Tonnen;
- 2006: 0,55 Mio. Tonnen;
- 2007: 0,48 Mio. Tonnen.
- 2008: 0,54 Mio. Tonnen.
260 Firmen auf dem Hafengelände beschäftigen 5300 Menschen. Nach Fläche aufgeschlüsselt sind folgende Branchen auf dem Hafengebiet angesiedelt: 45 % Logistik und Lager, 13 % Recycling, 9 % Produktion und Baustoffe, 9 % Reederei und Umschlag, 9 % Großhandel, 3 % Mineralöltanklager, 11 % Sonstige Branchen. (Stand 2005)
An der Hafen Nürnberg-Roth GmbH sind mit 80 %, der Freistaat Bayern über die Bayernhafen GmbH & Co. KG, die Stadt Nürnberg mit 19 % und die Stadt Roth mit 1 % beteiligt.
Erweiterungen
Im Oktober 2004 wurde mit dem Bau einer trimodalen Anlage für den „Kombinierten Verkehr“ begonnen. Nach einer Plan- und Investitionserweiterung auf insgesamt 31 Millionen Euro nahm Anfang Juni 2006 das erste Modul der trimodalen Umschlaganlage für den Kombinierten Ladungsverkehr (KV) auf 85.000 m² Grundstücksfläche den Betrieb auf. Das Terminal verfügt unter anderem über vier Ladegleise à 700 Meter und zwei Portalkräne zum Umschlag von Containern und LKW-Aufbauten mit einer Jahreskapazität von 155.000 Ladeeinheiten.
Wasserseitig wurde die Anlage über den Teilausbau des dritten Hafenbeckens angeschlossen. Dieses neue 116 Meter lange und 25 Meter breite Stichbecken im GVZ wurde am 13. Juni 2005 geflutet.
In einem zweiten Schritt plant die DB Netz AG bis voraussichtlich Ende 2008 auf circa 75.000 m² ihren derzeitigen Containerbahnhof in das Güterverkehrszentrum Hafen Nürnberg zu verlegen. Geplante Kapazität hier: 175.000 Ladeeinheiten/Jahr.
Am 20. März 2006 ist das Zollamt vom Kohlenhof in den Hafen umgezogen.
Literatur
- Linek, Klaus: Nürnberger Hafen boomt im europaweiten Güterbahnverkehr. Bahnumschlag im Jahr 2007 um 65 Prozent gestiegen. In: Güterbahnen, Heft 4/2008, S.21-27, Alba Fachverlag Düsseldorf, ISSN 1610-5273
Einzelnachweise
Weblinks
49.39222222222211.061944444444Koordinaten: 49° 23′ 32″ N, 11° 3′ 43″ O
Wikimedia Foundation.