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Walce / Walzen
Hilfe zu WappenBasisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Oppeln Landkreis: Krapkowice Geographische Lage: 50° 22′ N, 18° 0′ O50.37222222222218.006666666667Koordinaten: 50° 22′ 20″ N, 18° 0′ 24″ O Höhe: 176 m n.p.m Einwohner: 2.100 Postleitzahl: 47-344 Telefonvorwahl: (+48) 77 Kfz-Kennzeichen: OKR Wirtschaft und Verkehr Zweige: Landwirtschaft, Leichtindustrie Nächster int. Flughafen: Kattowitz Gemeinde Gemeindeart: Landgemeinde Gemeindegliederung: 9 Ortsteile Fläche: 69,29 km² Einwohner: 5.947 (31. Dez. 2006) Verwaltung (Stand: 2007) Gemeindevorsteher: Bernard Kubata Adresse: ul. Mickiewicza 18
47-344 WalceWebpräsenz: www.walce.pl Walce, deutsch Walzen, ist eine Landgemeinde im Powiat Krapkowicki der polnischen Woiwodschaft Oppeln. Das etwa 2.000 Einwohner zählende Walce ist Hauptort der gleichnamigen Landgemeinde mit rund 6.000 Einwohnern, die seit 2006 zweisprachig ist (Polnisch und Deutsch).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Walce liegt rund 11 km südöstlich der Kreisstadt Krapkowice und 33 km südöstlich der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln an der Stradunia, einem Zufluss der Oder, in der historischen Region Oberschlesien.
Geschichte
Steinzeit-Funde in Walce und dem Gemeindegebiet lassen auf eine Besiedlung dieses Gebiets um 6000–4500 v.Chr. schließen, zumal es günstig gelegen war: Im Einzugsgebiet der Oder und an der Bernsteinstraße.[1]
Im Mittelalter kam es auch im Zuge der Siedlungstätigkeit der neuen Klöster zur Anlage zahlreicher neuer Städte und Dörfer in Schlesien. So ist Walzen eine Gründung des Zisterzienserklosters Leubus und wurde 1228 erstmals als Walchi erwähnt. Bereits 1260 bestätigte der Oppelner Herzog Wladislaus jedoch das Norbertinerinnenkloster in Czarnowanz als neuen Besitzer des jungen Ortes.[2] 1290 wird Valetz im Zehntverzeichnis des Bistums Breslau aufgeführt[2] und für 1330 ist mit Paulus von Walicz der erste Pfarrer und damit das Bestehen einer eigenständigen Pfarrei Walzen (=Walicz) nachgewiesen.[1]
Im 14. Jahrhundert lösten sich die schlesischen Herzogtümer und mit ihnen Walzen von Polen und unterstellten sich dem böhmischen König. Aus Böhmen kommend brachten dann die Hussitenkriege auch Walzen schwere Zerstörungen. Später dezimierten der Dreißigjährige Krieg sowie eingeschleppte Seuchen die Bevölkerung.
So wie der größte Teil Schlesiens fiel Walzen 1526 an die Habsburger und 1742 an Preußen. Das später dem Landkreis Neustadt O.S. zugeteilte Walzen war schon im 16. Jahrhundert von den Czarnowanzer Norbertinerinnen an weltliche Besitzer übergegangen. Die Adelsfamilie von Schweinichen baute in ihrem Besitz Walzen 1675 ein Schloss, das 1815 von der Familie Walliczek gekauft wurde und 1847 an die Familie von Seher-Thoss überging.[1] Aufgrund ihrer Verschuldung wurde der Walzener Gutsbesitz aber 1929 verstaatlicht und der Landbesitz aufgeteilt. Dies bot dem Dorf neue Entwicklungsmöglichkeiten: So wurde im Schloss eine Landwirtschaftsschule für Mädchen eingerichtet und es entstanden neue Höfe und Wohnbauten.[2] Bereits 1908 war in Walzen eine Freiwillige Feuerwehr gegründet worden.[1]
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs fiel der Ort 1945 an Polen und wurde in Walce umbenannt. Gegen Ende des Krieges war im Schloss ein Munitionsdepot angelegt worden, dessen Explosion im Juli 1945 das Schloss zerstörte. Heute erinnert an das Schloss nur noch die ul. Zamkowa (=Schlossstraße).[2]
Am 1. Januar 1973 wurde die Gemeinde Walce gegründet und ist seit 2006 offiziell zweisprachig (Polnisch und Deutsch). In der Gemeinde Walce ist wie im übrigen Oppelner Land ein großer Teil der Bevölkerung deutschstämmig, da nur ein Teil der deutschen Bewohner nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben wurde. So gehören laut der letzten polnischen Volkszählung 2002 32.41% der Gemeindebevölkerung der deutschen Minderheit an, weitere 15.53% bezeichneten sich als „Schlesier“.[3]
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen von Walce nach dem jeweiligen Gebietsstand (spätere Zahlen beziehen sich auf die ganze Landgemeinde):[4]
Jahr Einwohner 1910 1.516 1925 1.694 1933 1.891 1939 1.895 1995 6.486 2000 6.262 2005 5.989 Politik
Partnerschaften
Die Gemeinden Walce unterhält mit folgenden Kommunen Partnerschaften:
- Berg bei Neumarkt in der Oberpfalz seit dem 10. Mai 1997
- Malá Morávka seit dem 19. Oktober 2002
Sehenswürdigkeiten
- Der neugotische Backsteinbau der katholischen Pfarrkirche St. Valentin (kościół św. Walentego) wurde 1894 unter dem damaligen Pfarrer Rudolf Banner erbaut, dessen Grab sich heute noch auf dem örtlichen Friedhof findet. St. Valentin wurde als dreischiffige Hallenkirche mit fünf Jochen und angebautem Chor errichtet und mit einem seitlich angebauten Glockenturm mit spitzem Turmhelm versehen. Interessant ist die neugotische Ausstattung, bestehend aus drei Altären, der Kanzel samt Schalldeckel, einem Taufbecken, Pfeilerfiguren, den Kreuzwegstationen, der Orgel sowie Buntglasfenstern. Zeugen der viel älteren Geschichte der Pfarrei Walzen sind eine Bronzeglocke von 1586 sowie ein spätbarocker Osterleuchter, die aus dem Vorgängerbau übernommen wurden.
- In der Nähe der Kirche steht ein Kriegerdenkmal mit den Namen der im Ersten Weltkrieg Gefallenen aus der Gemeinde Walzen.
- Die Nepomuk-Statue im Rokoko-Stil stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Gemeinde
Die Landgemeinde Walce gliedert sich in folgende Ortsteile:
- Walce (Walzen)
- Brożec (Broschütz)
- Ćwiercie (Schwärze)
- Dobieszowice (Dobersdorf)
- Grocholub (Grocholub)
- Kromołów (Kramelau)
- Rozkochów (Rosnochau)
- Stradunia (Straduna)
- Zabierzów (Zabierzau)
Die Landgemeinde umfasst weitere Dörfer und Ansiedlungen, die nicht den Status eines Ortsteils (sołectwo) haben:
Antoszka (Antoschka), Brzezina (Breschina), Czerniów (Schernow), Grobla (Dammmühle), Krzewiaki (Strauchhäuser), Marianków (Marienhof), Posiłek (Poschillek), Przerwa (Dammbruch), Rybarze, Swornica (Kolonie Grocholub).
Weblinks
- Webpräsenz der Gemeinde (Polnisch)
- Informationen über die Gemeinde (Deutsch)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Vgl. http://www.walce.pl
- ↑ a b c d Vgl. http://www.e-promocja.net/index2.php?gmina=5&lang=DE
- ↑ Vgl. http://www.dat.prosilesia.net/cms/news/detail.php?nr=671&kategorie=news
- ↑ Quellen der Einwohnerzahlen:
Städte und Gemeinden im Powiat KrapkowickiStädte: Gogolin | Krapkowice (Krappitz) | Zdzieszowice (Deschowitz) |
Gemeinden: Gogolin | Krapkowice | Strzeleczki / Klein Strehlitz | Walce (Walzen) | Zdzieszowice
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