Gogolin

Gogolin
Gogolin
POL Gogolin COA.svg
Gogolin (Polen)
Gogolin
Gogolin
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Landkreis: Krapkowice
Fläche: 20,4 km²
Geographische Lage: 50° 30′ N, 18° 1′ O50.49166666666718.022222222222Koordinaten: 50° 29′ 30″ N, 18° 1′ 20″ O
Höhe: 175 m n.p.m
Einwohner:

6147
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 47-320
Telefonvorwahl: (+48) 77
Wirtschaft und Verkehr
Straße: A4 BreslauKrakau
Nächster int. Flughafen: Flughafen Kattowitz
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Fläche: 100,5 km²
Einwohner:

11.932
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 119 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 1605013
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Joachim Wojtala
Adresse: ul. Krapkowicka 6
47-320 Gogolin
Webpräsenz: www.gogolin.pl

Gogolin [gɔ'gɔlin] ist eine oberschlesische Kleinstadt mit 6.000 Einwohnern im Powiat Krapkowicki in der Woiwodschaft Oppeln in Polen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Gogolin liegt rund 20 Kilometer südöstlich von Oppeln unmittelbar nordwestlich der Stadt Krapkowice (deutsch Krappitz), die an der Mündung des Flusses Hotzenplotz in die Oder liegt. Durch Gogolin verlaufen die polnische Autobahn 4 sowie die Verbindungsstraße 409, die nach Groß Strehlitz führt.

Geschichte

Evangelische Kirche
Karolinka-und-Karlik-Denkmal

Gogolin wurde erstmals 1223 urkundlich erwähnt. Bis zur Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert war Gogolin eine kleine landwirtschaftliche Siedlung. Mit dem Bau einer Eisenbahnstrecke von Breslau ins Oberschlesische Industriegebiet wurde die Expansion einer bereits zuvor gegründeten Kalkbrennerei ermöglicht, der später zahlreiche Ring-Kalköfen angehörten. Die Kalk- und Zementvorkommen Gogolins waren bedeutend. Auch das Bierbrauhandwerk entwickelte sich in Gogolin. Im Jahre 1905 wurde ein Gaswerk errichtet und eine Straßenbeleuchtung aufgebaut. Nach dem Ersten Weltkrieg erlangte Gogolin auch Bekanntheit als Handelsort für Schrauben und Wein, weshalb hier auch Winzerfeste bis Ende des Zweiten Weltkriegs veranstaltet wurden. Von 1899 bis 1901 wurde die katholische Herz-Jesu-Kirche errichtet, die zunächst Filiale des alten Pfarrortes Ottmuth und später eigenständige Parochie wurde. Im Jahre 1908 folgte der Bau der evangelischen Kirche.

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien, die besonders in Gogolin und Ungebung von blutigen Aufständen begleitet wurde, wurden in Gogolin 1262 Stimmen (56,9%) für den Verbleib bei Deutschland abgegeben, 955 Stimmen waren für den Anschluss an Polen. Folglich verblieb das Dorf in der Weimarer Republik.[3]

1930 wurde das Rathaus im Heimatschutzstil errichtet. Von den großangelegten Ortsumbenennungen der Nationalsozialisten blieb Gogolin verschont, auch wenn der Ortsname slawischen Ursprungs ist.

Nach den Beschlüssen des Potsdamer Abkommens vom 2. August 1945 wurde Gogolin mit dem Gebiet östlich der Oder-Neiße Linie Polen zugesprochen. 1958 wurden Strzebniów und Karłubiec eingemeindet. Das Stadtrecht erhielt Gogolin im Jahre 1967.

Laut der letzten Volkszählung in Polen von 2002 gehören 17,0% der Gemeindebevölkerung der deutschen Minderheit an, weitere 8,6% bezeichneten sich als Schlesier und 1952 Personen (15,8%) machten keine Angaben zu ihrer Nationalität.[4] Am 30. April 2010 wurden in der Gemeinde zusätzlich amtliche deutsche Ortsnamen eingeführt.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen von Gogolin (inkl. Gutsbezirk):[5]

Jahr Einwohner
1783 312
1830 515
1844 790
1855 1.362
1861 1.533
1885 2.789
1900 3.218
Jahr Einwohner
1910 3.280
1933 4.132
1939 5.073
1980 6.000
1995 6.635
2000 6.383
2005 6.045

Politik

Gemeindegliederung

Die Stadt- und Landgemeinde Gogolin umfasst eine Fläche von 100,51 km² mit insgesamt 11.939 Einwohner (2005) in den Dörfern

Städtepartnerschaften

Karolinka-Lied

Gogolin ist heute in Polen als Karolinka-Stadt bekannt. In dem Lied Poszła Karolinka do Gogolina, geht es um die Figur Karlik, die der Figur Karolinka nach Gogolin folgt. Das Lied wird oft als „schlesisches Volkslied“ bezeichnet und präsentiert, hat jedoch nichts mit schlesischen Traditionen gemein. Bei dem Lied handelt es sich um ein Werk, das nach der Abtretung Ostoberschlesiens an Polen im Jahr 1922 von polnischen Komponisten geschrieben wurde.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Paul Tkotsch (* 29. Juni 1895; † 14. Mai 1963) – kath. Weihbischof im Bistum Berlin
  • Klaus Sojka (* 10. November 1926; † 8. September 2009) – deutscher Jurist und Politiker der DVU
  • Christian Werner (* 1943) – kath. Militärordinarius von Österreich, Titularbischof
  • Henryk Kroll (* 1949) – Abgeordneter des Sejm der deutschen Minderheit

Verweise

Literatur

  • Dr. Manfred Gabor: Über Gogolin. Gestern und Heute. In: Krappitzer Heimatblatt. Nr. 184/Ostern 2006. Alois Bialek (Hrsg.), S. 23–24

Weblinks

 Commons: Gogolin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.
  3. Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung abger. am 18. Februar 2010
  4. Vgl. Polnisches Haupt-Statistikamt (GUS)
  5. Quellen der Einwohnerzahlen:
    Quellen der Einwohnerzahlen:1784: [1] – 1830: [2] – 1844: [3] – 1855, 1861: [4] – 1885: [5] - 1900: [6] - 1910: [7] – 1933, 1939: [8] – 1995, 2000, 2005: [9]

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