Waldegg (Linz)

Waldegg (Linz)
Linzer Stadtteil Waldegg
Statistische Bezirke des Linzer Stadtteils Waldegg
Basisdaten
Politischer Bezirk Linz (L)
Statistische Bezirke Freinberg (1),
Froschberg (2),
Keferfeld (3),
Bindermichl (4),
Spallerhof (5),
Wankmüllerhofviertel (6),
Andreas-Hofer-Platz-Viertel (7)
Fläche 18,76 km²
Geografische Lage 48° 17′ N, 14° 18′ O48.28333333333314.3266Koordinaten: 48° 17′ N, 14° 18′ O
Höhe 266 m ü. A.
Einwohner 37.369 (Stand: 2006)
1992 Einwohner je km²
Postleitzahl 4020

Waldegg ist eine ehemalige Gemeinde die 1873 in die oberösterreichische Landeshauptstadt Linz eingemeindet wurde. Seit 1957 ist Waldegg einer von neun Stadtteilen in Linz. Er umfasst die statistischen Bezirke Freinberg, Froschberg, Keferfeld, Bindermichl, Spallerhof, Wankmüllerhofviertel sowie das Andreas-Hofer-Platz-Viertel.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage und Nachbargemeinden

Der Stadtteil Waldegg liegt im Westen der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz und grenzt im Norden an den Stadtteil Innenstadt, im Osten an den Stadtteil Lustenau, im Süden an den Stadtteil Kleinmünchen und im Westen an die Linzer Nachbarstadt Leonding.

Ausdehnung des Stadtteilgebietes

Die größte Ausdehnung des Stadtteiles von Osten nach Westen beträgt rund 3,5 km, von Norden nach Süden rund 4,75 km. Die Gesamtfläche aller statistischen Bezirke des Stadtteils Waldegg beträgt 18,76 km². Waldegg ist somit auf die Fläche bezogen nach Ebelsberg (25,81 km²) der zweitgrößte Stadtteil von Linz.

Statistische Bezirke

Freinberg

Der Statistische Bezirk Freinberg liegt im Westen von Linz. Im Norden und Osten grenzt er an Römerberg-Margarethen, im Süden an den Froschberg und im Westen an die Gemeinde Leonding. Der Flächenanteil am Stadtgebiet von Linz beträgt 0,9 %.

Der Freinberg gilt als eines der schönsten und teuersten Wohnviertel in Linz. Außerdem ist er auch ein beliebtes Ausflugsziel der Linzer.

Zu den erwähnenswerten Gebäuden zählen das Jesuitenkloster mit der Privatschule Aloisianum, das Salesianum, die Sternwarte, der Sender Freinberg und das Pflegeheim Sonnenhof.

Froschberg

Der Froschberg, gleichzeitig statistischer Bezirk und geologische Erhebung, liegt im Westen von Linz. Er grenzt im Norden an den Freinberg und an Römerberg-Margarethen, im Osten an das Volksgartenviertel, im Süden an Keferfeld und das Andreas-Hofer-Platz-Viertel im Westen an die Gemeinde Leonding. Der Flächenanteil am Stadtgebiet von Linz beträgt 1,8 %.

Der Name Froschberg ist in den ursprünglich sich an dieser Stelle befindlichen Lehmgruben und Ziegelwerken begründet. In den ausgehobenen Lehmgruben sammelte sich das Wasser und der eine oder andere Frosch siedelte sich hier an. Der Froschberg ist heute in Linz ein gefragtes Wohnviertel – ruhig, grün und zentrumsnah. Während sich im westlichen Teil viele Wohnbauten der ÖBB befinden, ist der östliche Teil um die Gugl eines der teuersten Wohngebiete der Stadt. Der Froschberg ist das sportliche Zentrum der Stadt: das Linzer Stadion mit über 20.000 Plätzen befindet sich dort und ist Heimstätte für den LASK und viele sportliche Veranstaltungen. Aufgrund der Lage auf einer „Gugl“ genannten Anhöhe wird das Stadion im örtlichen Sprachgebrauch oftmals schlichtweg als „Gugl“ bezeichnet. Auch das Gugl-Meeting hat seinen Namen von der Bezeichnung.

Keferfeld

Der statistische Bezirk Keferfeld liegt im Westen von Linz. Es grenzt im Norden an den statistischen Bezirk Froschberg, im Osten an das Andreas-Hofer-Platz-Viertel und den Bindermichl, im Süden an den Stadtteil Kleinmünchen und im Westen an die Gemeinde Leonding. Zum Keferfeld gehört auch der Teil von Oed nördlich der Europastraße. Der Flächenanteil am Stadtgebiet von Linz beträgt 1,5 %.

Keferfeld wurde 1939 gemeinsam mit anderen Teilen der Gemeinde Leonding, die heute in den statistischen Bezirken Bergern und Froschberg liegen, nach Linz eingemeindet. Damit ist das Keferfeld der jüngste Bestandteil der Stadt. In der Zeit der Eingemeindung entstand auch der erste Teil der ortsbildprägenden Reihenhaussiedlungen (Baustil der NS-Zeit), deren Bau nach dem Zweiten Weltkrieg fortgesetzt wurde. Das markanteste Gebäude des Keferfelds, die Theresienkirche (Rudolf Schwarz), wurde von 1959 bis 1962 erbaut. Ihre Besonderheit ist der freistehende Kirchturm.

Heute gilt das Keferfeld als beliebtes Wohnviertel, das sich etwa gegenüber dem Nachbarviertel Bindermichl durch die weniger dichte Bebauung unterscheidet. Hauptverkehrsachse ist die Landwiedstraße. Die Theresienkirche, die 1912 erbaute Keferfeldschule, das Volkshaus Keferfeld-Oed und das Schulzentrum Landwiedstraße (u.a. BRG Landwiedstraße) zählen zu den markanten Gebäuden im statistischen Bezirk.

Bindermichl

Der statistische Bezirk Bindermichl liegt im Südwesten von Linz. Er grenzt im Norden an das Andreas-Hofer-Platz-Viertel, im Osten an das Wankmüllerhofviertel und den Spallerhof, im Süden an Bergern und im Westen an das Keferfeld. Der Flächenanteil am Stadtgebiet von Linz beträgt 1,1 %.

Pfarrkirche St. Michael

Die Bezeichnung „Bindermichl“ leitet sich vom Namen eines Bauerngutes ab, das sich bis 1940 auf dem heutigen Gebiet befand. 1940 wurde das Gut von der Wohnungsbaugenossenschaft der Hermann-Göring-Werke enteignet, um darauf eine Großsiedlung zu errichten. Bereits während des Krieges entwickelte sich der Bindermichl zu einem dicht besiedelten Wohngebiet für Arbeiter in den heutigen VÖEST-Werken. 1957 erhielt der Bindermichl sein Wahrzeichen, die Pfarrkirche St. Michael. Ebenfalls in den fünfziger Jahren eröffnet wurde das Hummelhofbad, das 1993 und 2005/2006 umgebaut wurde und sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut. Unweit der Kirche St. Michael befindet sich eine Volks- und Hauptschule sowie ein Volkshaus.

Auf der Einhausung der Stadtautobahn entstand bis zum Juni 2007 der Landschaftspark Bindermichl-Spallerhof

Das Ortsbild wird nach wie vor von den während der Zeit des Nationalsozialismus erbauten Wohnbauten bestimmt. Durch die direkte Lage an der Stadtautobahn beklagten sich viele Anrainer über den Verkehrslärm. Dieser wurde durch die nicht unumstrittene Einhausung der A7 im Bereich Bindermichl weitestgehend minimiert. Aufgrund der guten Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel und Freizeiteinrichtungen wie das Hummelhofbad und der angeschlossene Park (Hummelhofwald) ist der Bindermichl ein beliebtes Wohnviertel.

"Am Bindermichl" ist die zentrale Straße des Bindermichls, die über die Muldenstraße und einen großen Kreisverkehr mit der A7 verbunden ist. Die Muldenstraße stellt auch die direkte Verbindung vom Bindermichl zum Spallerhof und zum Wankmüllerhofviertel dar.

Weitere wichtige Straßen des Bindermichls sind die Stadlerstraße (Einkaufszentrum), die Uhlandgasse (Volkshaus), die Werndlstraße und die Ramsauerstraße (Gymnasium).

Spallerhof

Der statistische Bezirk Spallerhof liegt auf einer Anhöhe im Südwesten von Linz. Er grenzt im Norden an das Wankmüllerhofviertel, im Osten an das Makartviertel, im Süden an die Neue Welt und im Westen an den Bindermichl. Der Flächenanteil am Stadtgebiet von Linz beträgt 0,7 %.

Die Bezeichnung „Spallerhof“ leitet sich von den „Speilern“ ab, einer Berufsgruppe, die für die Erzeugung von Rundholz zuständig war und die sich um 1300 am Gebiet des heutigen Spallerhofs niederließ. Erstmals urkundliche erwähnt wurde das „Gut am Speilerberg“, aus dem sich im Laufe der Jahrhunderte der „Spallerhof“ entwickeln sollte, am 3. August 1475. 1693 ging das Gebiet in den Besitz des Stifts Waldhausen über, danach war es Bestandteil der Gemeinde Waldegg. Diese wurde 1873 nach Linz eingemeindet. Ein dicht besiedeltes Wohngebiet wurde der Spallerhof allerdings erst in der NS-Zeit. Damals wurden günstige und zweckgemäße Wohnungen für die Arbeiter und Angestellten der neu errichteten „Hermann-Göring“-Werke (heute VÖEST) benötigt. Es entstanden die noch heute ortsbildprägenden Wohnanlagen, die sich in der Formgebung an den regional typischen Vierkanthöfen orientierten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden Volksdeutsche und „Displaced Persons“ in Baracken am Spallerhof vorübergehend eine Bleibe. In den fünfziger Jahren setzte die zweite Bauwelle ein, von der die hohen Gebäude (vor allem in der Muldenstraße) im Stil jener Zeit noch heute berichten. 1964 wurde das wohl markanteste Gebäude des Spallerhofs, die Pfarrkirche St. Peter, eingeweiht. Die A7, die seit den späten sechziger Jahren den Spallerhof vom Stadtteil Bindermichl abtrennte, wurde 2005 untertunnelt, was eine enorme Verringerung der Lärmbelastung für die Anrainer mit sich brachte. Der Spallerhof ist mit Abstand einer der „ältesten“ Bezirke von Linz, was die Bevölkerungsstruktur betrifft. Außerdem ist er bis heute eng mit den Stahlwerken der VÖEST verbunden, deren Arbeiter und Angestellte sowie Pensionisten noch immer einen großen Anteil der Bewohner ausmachen.

Zu den markanten Gebäuden zählen die katholische Pfarrkirche St. Peter, die evangelische Christus-Kirche und das Seniorenheim Glimpfingerstraße.

Wankmüllerhofviertel

Das Wankmüllerhofviertel liegt im Südwesten von Linz. Er grenzt im Norden an das Andreas-Hofer-Platzviertel, im Osten an das Makartviertel, im Süden an den Spallerhof und im Westen an den Bindermichl. Der Flächenanteil am Stadtgebiet von Linz beträgt 0,7 %.

Zu den markanten Gebäuden zählen das WIFI-Gebäude und die ÖAMTC-Zentrale Oberösterreich.

Andreas-Hofer-Platzviertel

Die Landesnervenklinik Wagner-Jauregg

Das Andreas-Hofer-Platzviertel liegt im südlichen Zentrum von Linz. Es grenzt im Norden an den statistischen Bezirk Volksgartenviertel, im Osten an das Makartviertel, im Süden an das Wankmüllerhofviertel und im Westen an Keferfeld und den Bindermichl. Der Flächenanteil am Stadtgebiet von Linz beträgt 1,3 %.

Zu den markanten Gebäuden zählen die Landesnervenklinik Wagner-Jauregg, welche am 22. September 1867 als Landesirrenanstalt Niedernhart eröffnet wurde, sowie die Gebäude des AMS und BFI am Bulgariplatz.

Eingemeindungen

Die statistischen Bezirke Freinberg, Froschberg, Bindermichl, Spallerhof, Wankmüllerhofviertel sowie das Andreas-Hofer-Platz-Viertel wurden 1873 eingemeindet. Der statistische Bezirk Keferfeld sowie Teile von Froschberg und Bergern (in Kleinmünchen) wurden erst 1939 eingemeindet.

Siehe auch

Literatur

  • Dobusch F., Mayr J. (Hrsg.): Linz – Stadt der Arbeit und Kultur. Linz: Gutenberg-Werbering (1997)
  • Stadtforschung Linz: CD-ROM Linz 2000. Fakten, Bilder, Grafiken. Linz (2000)

Weblinks


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