Ebelsberg

Ebelsberg
Linzer Stadtteil Ebelsberg
Statistische Bezirke des Linzer Stadtteils Ebelsberg
Basisdaten
Politischer Bezirk Linz (L)
Fläche 25,81 km²
Geografische Lage 48° 15′ N, 14° 20′ O48.24555555555614.328055555556266Koordinaten: 48° 15′ N, 14° 20′ O
Höhe 266 m ü. A.
Einwohner 17.421 (Stand: 2006)
675 Einwohner je km²
Postleitzahl 4030

Ebelsberg ist eine ehemalige Gemeinde und heute ein Stadtteil von Linz. Er umfasst die Katastralgemeinden Ebelsberg, Wambach, Ufer, Pichling, Posch und Mönchgraben sowie weitere Konskriptionsortschaften. Er ist neben St. Peter der einzige Stadtteil, der nicht in statistische Bezirke unterteilt ist.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage und Nachbargemeinden

Der Stadtteil Ebelsberg liegt im Süden der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz und grenzt im Norden an die Stadtteile Kleinmünchen und St. Peter, im Osten an die Gemeinden Steyregg und Luftenberg, im Süden an die Gemeinden Asten und Sankt Florian und im Westen an die Stadtgemeinde Ansfelden. Der dem Stadtteil seinen Namen gebende Ortsteil liegt auf einer Anhöhe am rechten Traunufer.

Ausdehnung des Stadtteilgebietes

Die weiteste Ausdehnung von Osten nach Westen beträgt rund 7,7 Kilometer, von Norden nach Süden rund 4,8 Kilometer.

Wichtige Flüsse und Gewässer

Ebelsberg wird im Norden durch den Fluss Traun und im Osten durch die Donau begrenzt. Der große und der kleine Weikerlsee im Nord-Osten des Stadtteiles und der Pichlinger See im Süd-Osten des Stadtteiles bieten den Menschen aus Linz und den Umlandgemeinden eine wertvolle Erholungs- und Freizeitfläche. Weitere Gewässer sind der Mönchgrabenbach, der Wambach und der Tagerbach.

Der im Vergleich zum Bauland (rund 2,25 km²) hohe Grünland- und Waldanteil (rund 20,17 km²) macht Ebelsberg zu einem beliebten Wohnbau- und Naherholungsgebiet.

Eingemeindungen

Blick auf Ebelsberg von Linz kommend

Ebelsberg wurde am 1. November 1938 nach Linz eingemeindet.

Geschichte

Eperaespruch, Ebilspeh, Ebersberg - wie Ebelsberg in früheren Zeiten geheißen hat - hat keine eindeutige Entstehungsgeschichte.

Schon die Römer benutzten diesen, der Donau nächstgelegenen Traunübergang, liegt er doch an dem Schnittpunkt zwischen Donau, Traun und der Verbindung zwischen Linz und Enns, den damaligen Lentia und Lauriacum. Mit ziemlicher Sicherheit kann davon ausgegangen werden, dass an dieser so wichtigen Stelle schon früh ein befestigter Platz entstanden ist.

Einer umstrittenen erstmaligen Erwähnung des heutigen Ebelsberg im Jahre 905 als „Eperaespurch“ folgte im Jahr 1071 eine eindeutige Erwähnung als „Ebilsperch“ in einer Urkunde des Bischofs Altmann von Passau.

Eine wichtige Rolle in der Geschichte spielte die Familie Kast, welche das Schloss 1825 erwarb. An den Namen der Freiherrenfamilie erinnern heute noch die sogenannten „Kast-Gründe“, eine Wohnanlage südöstlich des Ortsteils Ebelsberg.

In die Weltgeschichte ging Ebelsberg durch die Schlacht um Ebelsberg am 3. Mai 1809 während der Napoleonischen Kriege ein. Nach zähen Kämpfen u.a. auch auf der Brücke über die Traun - im damals Hochwasser führenden Fluss ertranken viele Soldaten beider Seiten - wurde der Ort durch die französischen Truppen eingenommen. An einem Haus am Marktplatz ist noch heute eine Kanonenkugel aus dieser Zeit in einer Hausmauer eingelassen.

Bis Dezember 1973 verband die Straßenbahnlinie E Ebelsberg mit dem Stadtzentrum. Nur einen Monat später wurde auch die Lokalbahn nach St. Florian eingestellt. Infolge der wachsenden Bautätigkeit ab Mitte der Achtziger Jahre auf den Kastgründen und in den Neunziger Jahren im Ennsfeld wurde die Straßenbahnverbindung nach Ebelsberg wieder aufgebaut und 2002 eröffnet, während ein Teil des stark angewachsenen Individualverkehrs über die ebenfalls neu errichtete Umfahrung Ebelsberg umgeleitet wurde. 2005 wurde eine weitere Straßenbahnverlängerung in die sogenannte solarCity Pichling in Betrieb genommen, womit ein neuer, schnell wachsender Stadtteil an der Peripherie erschlossen wurde. Mittelfristig wird an eine weitere Streckenverlängerung in Richtung Pichlinger See in Verbindung mit dem Bau eines Umsteigeknotens gedacht. Durch die Abriss-Arbeiten von den 1930er-Jahren bis in die Gegenwart wurden historische Gebäude für den Durchgangsverkehr geopfert.

Religionen

Sowohl in Ebelsberg als auch in Pichling befindet sich je eine römisch-katholische Kirche.

Kultur

Architektur

Schloss Ebelsberg

Auf der dem Stadtteil den Namen gebenden Erhebung befindet sich das Schloß Ebelsberg. Neben der architektonischen Bedeutung ist das Schloss durch seine beherbergten Museen zur militärischen Vergangenheit Österreichs von Interesse. Gleichzeitig können Räumlichkeiten für Veranstaltungen gemietet werden.

Siehe auch

Literatur

  • Dobusch F., Mayr J. (Hrsg.): Linz – Stadt der Arbeit und Kultur. Linz: Gutenberg-Werbering (1997)
  • Rupertsberger M.: Ebelsberg – Einst und Jetzt. Linz (1912)
  • Manfred Carrington & Andreas Reiter: Der Süden von Linz – Vergangenheit und Gegenwart der Ortschaften Ebelsberg, Mönchgraben, Pichling, Posch, Ufer, Wambach (2007)
  • Manfred Carrington & Andreas Reiter: Ebelsberg und Pichling bei Linz – Bilder einer gemeinsamen Vergangenheit (2008)
  • Manfred Carrington & Andreas Reiter: Ebelsberg 1809. Franzosenzeit in Linz und Oberösterreich (2009)
  • Manfred Carrington & Andreas Reiter: Ebelsberg - Vom Markt zum Stadtteil von Linz (2009)

Weblinks


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