- Wallersdorf (Grebenau)
-
Wallersdorf Stadt GrebenauKoordinaten: 50° 45′ N, 9° 29′ O50.75089.4859248Koordinaten: 50° 45′ 3″ N, 9° 29′ 9″ O Höhe: 248–421 m ü. NHN Fläche: 4,29 km² Einwohner: 272 (14. Jan. 2004) Postleitzahl: 36323 Vorwahl: 06646 Wallersdorf ist ein Stadtteil von Grebenau im Vogelsbergkreis, Hessen.
Ortsvorsteher ist Gerd-Dieter Kaiser.
Geographie
Das Haufendorf Wallersdorf liegt am Fluss Jossa und ist mit 260 m ü. NN. (Hof Schmelz) die am tiefsten gelegen Gemeinde im `Gründchen` und heutiger Stadtteil von Grebenau. Die Kreisstadt Lauterbach befindet sich etwa 17 km südwestlich, Alsfeld 17 km westlich. Benachbarte Orte entlang der L3160 sind Grebenau, Sitz der Stadtverwaltung, 1,5 Km in südwestlicher Richtung und Hatterode, Ortsteil von Breitenbach am Herzberg, 2 Km in nordöstlicher Richtung. Wallersdorf liegt unmittelbar an der Grenze von Vogelsbergkreis und Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Die höchste Erhebung der Gemarkung ist der Ochsenkopf (420,6 m. ü. NN) ca. 2 km nordwestlich des Ortskerns. Die Jossa befindet sich bei etwa 248 m. ü. NN. Die natürlichen Voraussetzungen für eine landwirtschaftliche Bewirtschaftung sind eher ungünstig. Das Tal ist nach Osten zum Fuldatal geöffnet und daher den rauhen Nordostwinden ausgesetzt. Die vorwiegend leichten Böden bringen zudem ohne zusätzliche Düngung keine verlässlich guten Erträge.
Geschichte
Waldolwißdorph wurde erstmals 1263 urkundlich erwähnt, als Konrad von Schlitz sein Eigentumsrecht der in dieser Gemarkung gelegenen Wüstung Christilshausen an die Zisterzienserabtei Haina abtrat. In Wallersdorf selbst behielten die Herren von Schlitz genannt von Görtz ihre Besitzungen bis ins 16.Jahrhundert. Herrschaftsansprüche und Ausdehnungsbestrebungen gibt es durch die Johanniterritter in Waldkappel oder Greffenau heute Grebenau und den Teritorialherren derer von Dörnberg. Wallersdorf ging im Jahr 1526 als einer der letzten Orte im Altkreis Alsfeld von deren Herrschaftsbereich mit einem eigenen Gericht in den Besitz der Landgrafschaft Hessen über. Bieben, Hof Merlos und Wallersorf werden zusammen auch "hainische Dorf" genannt (um 1630) und bildeten das Gericht Wallersdorf, was gleichberechtigt neben dem Gericht und Amt Grebenau bestand. Die Zusammenlegung der Gerichte begründet die Zusprache der Stadtrechte von Grebenau ( 10.Juli 1605). Als Grenzort an einem Seitenarm der alten Heerstraße durch die „Kurzen Hessen“ besaß Wallersdorf eine landgräfliche Zollstätte zu der im 17. Jahrhundert ein beamteter Zeichengeber und ein beamteter Zöllner zu Wallersdorf und Bieben gehörten. In der Erbfolge Philips des Großmütigen kommt auch der Altkreis Alsfeld zu Hessen-Marburg und wird 1604 Hessen-Darmstadt zugesprochen ("Marburger Erbfolgestreit"). Im dem Grenzgebiet kommt es im 3ojährigen Krieg zu schweren Verwüstungen. Eine Aufgabe der im Norden der Gemarkung befindlichen Siedlung Christilshausendas die noch 1478 genannt wurde wird jedoch eher mit anderen Gründen wie Ausfällen von Raubrittern, Pestepidemien oder Hunger in Verbindung gebracht. Der Gemarkungsname Christleith gibt heute noch einen Hinweis auf den Ort. 1866 wird Hessen-Kassel von Preußen annektiert. Hessen-Darmstadt bleibt eigenständiger Staat. Die Grenzsteine in der Gemarkung weisen den Grenzverlauf heute noch aus. 1833 wird erstmals eine geometrische Vermessung der Gemeide und Fluren durch den Geometer Günther fertiggestellt.
Die ehemals vorhandene Kirche musste im Jahr 1805 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Über die napoleonischen Kriege war die Glocke im Hof Wettlaufer zwischengelagert und wurde bei der Neuerrichtung wieder ihrer Funktion zugeführt. Seit 1933 wird das Gebäude nicht mehr als Kirche genutzt. Im Gebäude war zudem eine öffentliche Waage und das heute noch funktionsfähige Backhaus untergebracht. Es befindet sich im Ortskern gegenüber der Bushaltestelle und beinhaltet immer noch die benannte originale Glocke.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen 1972 wurde Wallersdorf neben weiteren sechs zuvor selbstständigen Ortschaften ein Stadtteil von Grebenau.
Quellen
- Untersuchungen und Materialen zur Verfassungs und Landesgeschichte - Der Kreis Alsfeld von Eberhard Crusius</ref>
Stadtteile von GrebenauBieben mit Merlos | Eulersdorf | Reimenrod | Schwarz | Udenhausen | Wallersdorf
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Wallersdorf (Begriffsklärung) — Wallersdorf ist ein Ortsname: Wallersdorf, Markt im Landkreis Dingolfing Landau, Bayern Wallersdorf (Ansbach), Ortsteil der kreisfreien Stadt Ansbach, Bayern Wallersdorf (Grebenau), Ortsteil der Stadt Grebenau, Vogelsbergkreis, Hessen Wallersdorf … Deutsch Wikipedia
Grebenau — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Grebenau — Infobox Ort in Deutschland Art = Stadt Wappen = Kleines Wappen Grebenau.png lat deg = 50 |lat min = 45 lon deg = 9 |lon min = 28 Lageplan = Mittelhessen Vogelsberg Greb.png Bundesland = Hessen Regierungsbezirk = Gießen Landkreis = Vogelsbergkreis … Wikipedia
Schwarz (Grebenau) — Schwarz Stadt Grebenau Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Udenhausen (Grebenau) — Udenhausen Stadt Grebenau Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Liste der Ortsteile in Hessen — Die nachfolgende Liste enthält Stadtteile und Ortschaften von Städten und Gemeinden in Hessen, für die es eigene Artikel gibt. Da bisher nicht alle Städte und Gemeinden abgearbeitet wurden, besitzt diese Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit … Deutsch Wikipedia
Liste von Ortsteilen in Hessen — Anmerkungen: Die nachfolgende Liste soll, wenn sie fertig ist, alle nichtselbständigen Stadtteile und Ortschaften (bzw. Ortsteile) von Städten und Gemeinden in Hessen zu verzeichnen. Bisher ist sie aber nicht vollständig, da noch nicht alle… … Deutsch Wikipedia
Bieben — Stadt Grebenau Koordinaten: 50° … Deutsch Wikipedia
Eulersdorf — Stadt Grebenau Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Reimenrod — Stadt Grebenau Koordinaten … Deutsch Wikipedia