- Walter Friedrich (Biophysiker)
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Walter Friedrich (* 25. Dezember 1883 in Salbke bei Magdeburg; † 16. Oktober 1968 in Berlin) war ein deutscher Biophysiker. Er wirkte unter anderem als Professor und Rektor an der Universität Berlin sowie als Direktor eines Forschungsinstituts und als Präsident der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, der späteren Akademie der Wissenschaften der DDR.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach Besuch des Gymnasiums Stephaneum in Aschersleben studierte Walter Friedrich Physik an der Universität Genf und promovierte 1911 in München. Ab 1914 arbeitete er an der Universitätsklinik der Universität Freiburg, an der er drei Jahre später Privatdozent und 1921 Professor für Physik wurde. Ab 1923 wirkte er als ordentlicher Professor für medizinische Physik an der Universität Berlin und als Direktor des dortigen Instituts für Strahlenforschung.
Von 1949 bis 1952 war er Rektor der Berliner Universität. 1948 wurde er Direktor und 1955 Präsident des Instituts für Medizin und Biologie sowie 1961 Präsident des aus dem Institut entstandenen Medizinisch-Biologischen Forschungszentrums der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Der Akademie, der er ab 1949 angehörte, stand er von 1951 bis 1956 als Präsident vor, anschließend war er bis 1958 Vizepräsident. Von 1950 bis zu seinem Tod war er Vorsitzender des Deutschen Friedenskomitees. Auch war er von 1950 bis 1954 für den Kulturbund Mitglied der Volkskammer der DDR, sowie zuvor der provisorischen Volkskammer. 1952 wurde er zum Ehrenbürger von Aschersleben ernannt. Im Jahr 1958 erfolgte die Verleihung des Goethepreises der Akademie der Wissenschaften, worüber eine Gratulationszeichnung von Walter Buhe existiert.
Walter Friedrich gilt als Mitbegründer der Biophysik, Schwerpunkt seiner Forschung war die Strahlentherapie von Krebserkrankungen. Im Jahr 1950 erhielt er den Nationalpreis der DDR. Von 1989 bis 2000 trug das Städtische Krankenhaus in Magdeburg-Olvenstedt seinen Namen. Zu DDR-Zeiten wurden zahlreiche Straßen nach ihm benannt, so beispielsweise im Medizinerviertel von Berlin-Buch die Walter-Friedrich-Straße,[1] in Hohenmölsen die Dr.-Walter-Friedrich-Straße und in Aschersleben die Prof.-Dr.-Walter-Friedrich-Straße.
Werke (Auswahl)
- Physikalische und biologische Grundlagen der Strahlentherapie. München 1918
- Die Interferenz der Röntgenstrahlen. Leipzig 1923 (als Mitautor)
- Die methodischen Grundlagen beim Arbeiten mit spektral zerlegtem Licht. Berlin 1931
Literatur
- Dieter Hoffmann: Friedrich, Walter. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.
- Kurzbiographie zu: Friedrich, Walter. In: Werner Hartkopf: Die Berliner Akademie der Wissenschaften: Ihre Mitglieder und Preisträger 1700–1990. Akademie-Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-05-002153-5, S. 105.
- Biographien. Walter Friedrich. In: Heinz Bielka: Geschichte der medizinisch-biologischen Institute Berlin-Buch. Zweite Auflage. Springer, Berlin / Heidelberg 2002, ISBN 978-3-540-42842-8, S. 172/173
- Walter Friedrich - Leben und Wirken, Friedensrat der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Berlin 1963
Weblinks
- Literatur von und über Walter Friedrich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiografie; Friedrich am Ascherslebener Stephaneum
- Zur Verleihung des Goethepreises 1958
- Informationen über Friedrich auf salbke-magdeburg.de – Salbke, dem Geburtsort von Walter Friedrich.
Einzelnachweise
- ↑ Walter-Friedrich-Straße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
Johannes Stroux (1946–1951) | Walter Friedrich (1951–1955) | Max Volmer (1955–1958) | Werner Hartke (1958–1968) | Hermann Klare (1968–1979) | Werner Scheler (1979–1990) | Horst Klinkmann (1990–1992)
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