Walther Kulenkampff

Walther Kulenkampff
Dr. Walther Kulenkampff

Walther Kulenkampff (* 21. Februar 1883 in Bremen; † 29. September 1929 in Magdeburg) war ein deutscher Politiker.

Leben und Wirken

Kulenkampff entstammte einer evangelischen Familie aus Bremen. In seiner Jugend besuchte er das Prinz-Heinrich-Gymnasium in Berlin, später das städtische Gymnasium zu Gartz, an dem er 1902 das Abitur ablegte. Danach arbeitete Kulenkampff sechs Monate lang als Maschinenschlosser auf der Werft AG Weser in Bremen. Es folgte Militärdienst beim Feldartillerieregiment Nr. 3 in Brandenburg. Nach seiner vorzeitigen, verletzungsbedingten Entlassung studierte er ab 1903 Chemie in Leipzig und Freiburg im Breisgau. Dort promovierte er 1906 mit einer Arbeit Zur Kenntnis Aromatischer Schwefelverbindungen. Im Anschluss an seine Promotion studierte Kulenkampff noch drei Semester Medizin, während er gleichzeitig als Assistent am Hygienischen Institut in Bremen angestellt war.

Von 1908 bis 1909 unternahm Kulenkampff mehrere Reisen ins Ausland, besonders nach England, um sich durch praktische Anschauung der dortigen ökonomischen Verhältnisse wirtschaftlich zu schulen. 1910 ließ er sich als Kaufmann und Fabrikant in Magdeburg nieder. Ursprünglich war er Eigentümer der Firma Cordinwerk G.m.b.H., die 1916 in die Kommanditgesellschaft Dr. Kulenkampff & Co. umgewandelt wurde. Die Firma befasste sich mit Großhandel, Ein- und Ausfuhr sowie mit der Herstellung bestimmter chemischer Spezialpräparate.

Nach dem Ersten Weltkrieg ging Kulenkampff in die Politik. Er schloss sich der Deutschen Volkspartei (DVP) an und gehörte für diese von 1920 bis 1924 und von 1928 bis zu seinem Tod im September 1929 als Abgeordneter für den Wahlkreis 11 (Magdeburg) dem Reichstag in Berlin an. Für den Rest der Legislaturperiode bis 1930 wurde Kulenkampffs Mandat von Johannes Rammelt ausgeübt. Daneben war er Mitglied im Zentralvorstand der DVP, ihres Vorstandes im Wahlkreis Sachsen-Anhalt und ihres Magdeburger Stadtvorstandes. Des Weiteren saß Kulenkampff im Präsidium des Zentralvorstandes des Deutschen Großhandels und im Präsidium des Hansabundes und war Mitglied der Großhandelskommission der Magdeburger Handelskammer und des Aufsichtsrates der Rentenbank.

Schriften

  • Zur Kenntnis Aromatischer Schwefelverbindungen, 1906.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kulenkampff — ist der Name folgender Personen: Arend Kulenkampff, deutscher Philosophieprofessor in Frankfurt am Main Caspar Kulenkampff (1921–2002), deutscher Psychiatrieprofessor Georg Kulenkampff (1898–1948), deutscher Violinist Gustav Kulenkampff… …   Deutsch Wikipedia

  • Walther Bothe — Walther Bothe, 1954 Walther Wilhelm Georg Bothe (* 8. Januar 1891 in Oranienburg; † 8. Februar 1957 in Heidelberg) war ein deutscher Physiker. Seine Arbeiten waren ein wichtiger Beitrag zur Begründung der modernen Kernphysik. Für die Entwicklung… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Kul — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Members of the IV. German Reichstag (Weimar Republic) — Contents 1 Social Democratic Party of Germany 2 German National People s Party 2.1 Later formed CNAG 3 Centre Party (Germany) …   Wikipedia

  • Johannes Rammelt — (* 9. Juni 1873 in Weißenfels; † unbekannt) war ein deutscher Pädagoge und Politiker (DVP). Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Politik 3 Siehe auch …   Deutsch Wikipedia

  • Einer wird gewinnen — Seriendaten Originaltitel Einer wird gewinnen Produktionsland Bundesrepublik Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Söhne und Töchter der Stadt Bremen — Die folgende Übersicht enthält bedeutende in Bremen geborene Persönlichkeiten, unabhängig von ihrem späteren Wirkungskreis. Unter dem Abschnitt Sonstige Persönlichkeiten werden einige Personen genannt, die in Bremen wirkten, aber anderenorts… …   Deutsch Wikipedia

  • Agnes Windeck — (* 27. März 1888 in Hamburg; † 28. September 1975 in Berlin; gebürtig Agnes Sophie Albertine Windel) war eine deutsche Bühnen , Film und Fernsehschauspielerin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie 3 Theater …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Begräbnisstätten — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Friedhöfe — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”