- Walther Reyer
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Walther Reyer (* 4. September 1922 in Hall in Tirol; † 6. September 1999 in Innsbruck) war ein österreichischer Kammerschauspieler und Filmschauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Der Sohn eines Offiziers studierte nach der Matura zunächst Medizin. Er nahm dann Schauspielunterricht bei Fred Liewehr und war als Rundfunksprecher bei Radio Innsbruck tätig. 1947 erfolgte sein Debüt als Schauspieler an der Vorarlberger Landesbühne in Bregenz. 1948 und 1949 hatte er Auftritte an der Exl-Bühne in Innsbruck, von 1949 bis 1952 am Landestheater Innsbruck, 1951 und 1952 wieder an der Exl-Bühne Innsbruck, von 1952 bis 1954 war er an den Vereinigten Bühnen in Graz. 1955 kam Reyer nach Wien und spielte abwechselnd am Theater in der Josefstadt und dem Burgtheater. Von 1956 bis 1958 war er Ensemblemitglied des Burgtheaters, dem er bis zu seinem Tod verbunden blieb. Reyer blieb zeitlebens vor allem Theaterschauspieler, der anspruchsvolle Aufgaben in Stücken von William Shakespeare, Friedrich Schiller und den österreichischen Dramatikern bevorzugte. Nachdem er bereits 1956 in den Salzburger Festspielen den „Guten Gesell“ verkörpert hatte, war er von 1960 bis 1968 als Jedermann in der Titelrolle zu erleben.
Im Film erhielt Reyer in den fünfziger Jahren besonders Offiziersrollen in Produktionen, die zur Zeit der K.u.K.-Monarchie spielten. Bekannt wurde er vor allem als ungarischer Graf Andrassy im zweiten und dritten Teil der Sissi-Trilogie. In dem Kriegsdrama Der Arzt von Stalingrad spielte er einen deutschen Assistenzarzt, der sich in eine sowjetische Lagerärztin verliebt. Auch in dem Zweiteiler von Fritz Lang Der Tiger von Eschnapur und Das indische Grabmal überzeugte er als leidenschaftlicher Maharadscha. In Claude Chabrols Das Auge des Bösen (Originaltitel L’oeil du malin) spielte er den betrogenen Ehemann Andreas Hartmann. Später war Reyer vor allem in Fernsehfilmen und zuletzt von 1992 bis 1999 als Hauptdarsteller der Serie Der Bergdoktor zu sehen.
Privatleben
Walther Reyer war viermal verheiratet, die ersten beiden Male mit den Schauspielerinnen Erika Remberg und Gretl Elb. Aus der Liebesverbindung mit Käthe Lentsch, ehemalige Soubrette, stammt der Sohn Wolfgang, aus der Ehe mit Erika Remberg stammt die Tochter Veronika. Aus der Ehe mit seiner dritten Frau Claudia stammen vier Kinder, darunter die Tochter Cordula, die in Amerika als Model arbeitet. Zuletzt war der Schauspieler seit 1992 mit seiner Frau Angela verheiratet, die ihn auch managte.
Er wurde am 17. September 1999 in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 40, Nummer 100) beigesetzt.
Filmografie
- Spielfilme
- 1954: Das sündige Dorf
- 1954: Der rote Prinz
- 1956: Kronprinz Rudolfs letzte Liebe
- 1956: Der Hexer (Fernsehfilm)
- 1956: Sissi – Die junge Kaiserin
- 1957: Romeo und Julia (Fernsehspiel)
- 1957: Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin
- 1958: Der Arzt von Stalingrad
- 1958: Hoch klingt der Radetzkymarsch
- 1959: Der Tiger von Eschnapur
- 1959: Das indische Grabmal
- 1959: Jacqueline
- 1960: Gustav Adolfs Page
- 1961: Paganini (Fernsehfilm)
- 1961: Jedermann
- 1962: Romanze in Venedig
- 1962: Das Auge des Bösen (L’ oeil du malin)
- 1963: Ferien vom Ich
- 1996: Das Geständnis (Fernsehfilm)
- Fernsehserien
- Tatort
- Der Kommissar
- Derrick
- Insel der Träume
- Der Bergdoktor (als Tierarzt Dr. Pankraz Obermayr)
Auszeichnungen
- 1973: Grillparzer-Ring
Literatur
- Walther Reyer: Es fügte sich so … Erinnerungen und Betrachtungen. Aufgezeichnet von Hanne Egghardt unter Mitarbeit von Angela Reyer, Deuticke, Wien 2000, ISBN 3-216-30522-8.
Weblinks
- Walther Reyer in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Literatur von und über Walther Reyer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Kategorien:- Burgschauspieler
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