- Waterloo (Film)
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Filmdaten Deutscher Titel Waterloo Produktionsland Italien, Sowjetunion Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1970 Länge 134 (dt. Vers. 119) Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Sergei Bondartschuk Drehbuch H.A.L. Craig Produktion Dino De Laurentiis Musik Nino Rota Kamera Armando Nannuzzi Schnitt Richard C. Meyer Besetzung - Rod Steiger: Napoléon Bonaparte
- Christopher Plummer: Sir Arthur Wellesley, Herzog von Wellington
- Orson Welles: König Ludwig XVIII.
- Jack Hawkins: General Sir Thomas Picton
- Virginia McKenna: Herzogin von Richmond
- Dan O'Herlihy: Marschall Michel Ney
- Rupert Davies: Gordon
- Philippe Forquet: La Bedoyère
- Gianni Garko: Drouot
- Ivo Garrani: Marschall Soult
- Ian Ogilvy: De Lancey
- Michael Wilding: General Ponsonby
Waterloo ist ein Historienfilm des Regisseurs Sergei Bondartschuk aus dem Jahr 1970, der die Schlacht bei Waterloo behandelt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die Filmhandlung stellt im Wesentlichen das Ende der sogenannten Hundert-Tage-Herrschaft Napoloeons im Jahr 1815 dar, nachdem er von der Insel Elba geflohen war.
Im ersten Drittel des Films wird auf die Begleitumstände eingegangen, die schließlich zur Schlacht bei Waterloo führten. Napoleon landet in Frankreich und marschiert an der Spitze seiner Getreuen vom Süden her nach Paris. Der amtierende König Ludwig der XVIII. befiehlt Marschall Ney, den ehemaligen Regenten aufzuhalten und zu verhaften. In einer bemerkenswerten Szene wird das Charisma Napoleons dargestellt, mit dem er die zu seiner Verhaftung angetretenen Soldaten beeindruckt. Im Anschluss unterwirft sich der Kommandeur jener Truppe, Marschall Ney, dem neuen Machthaber. Danach sieht man einen äußerst schmachvollen Abgang des Königs von Frankreich, Ludwig, der einfach in eine Kutsche einsteigt und sich davonfahren lässt.
Im zweiten Drittel des Films wird die gesellschaftliche und politische Seite dargestellt, die Napoleon in Paris antrifft und innerhalb kürzester Zeit wieder dominiert. Bezeichnend ist die Unterwürfigkeit der militärischen Kommandeure, die bis dato eigentlich auf den abgedankten Herrscher eingeschworen waren. Ebenso ausführlich wird der Nimbus Napoleons im Volk dargestellt, das ihn offensichtlich als Nationalhelden verehrt. In kürzester Zeit kann der alte und neue „Kaiser“ wieder genügend Getreue um sich versammeln, um gegen den militärischen Widerstand der europäischen Alliierten, geführt durch den britischen General Wellington und den preußischen Marschall Blücher, anzukämpfen. Er hat dabei auch Erfolg und kann die gegnerischen Heere immer wieder zur Flucht zwingen. Obwohl der Film hauptsächlich von militärischen Themen beherrscht wird, werden doch in einigen Szenen auch private Dinge des „kleinen Korsen“ beleuchtet, wie z.B. sein Verhältnis zu seiner Ex-Frau und seinem Sohn.
Im letzten Drittel des Films kommt es schließlich zu jener Schlacht, deren Ausgang das politische Gesicht Europas für ein ganzes Jahrhundert prägte. Während Napoleon glaubt, schon der sichere Sieger zu sein, weil er kurz zuvor die Preußen zur Flucht zwingen und damit von der verbündeten Streitmacht der Briten trennen konnte, wird offensichtlich, dass eine Entscheidung über Sieg oder Niederlage in nicht geringem Umfang auch vom Funktionieren der Kommunikation abhängt. Zunächst kann das französische Heer die Briten zurückdrängen und in einen blutigen Verteidigungskampf zwingen, doch dann macht das Wetter in der Nacht einen dicken Strich durch die Rechnung des Taktikers, es regnet in Strömen und somit wird am nächsten Morgen der Angriffsbeginn verzögert. Das wiederum gibt der preußischen Armee die Zeit, sich im Rücken von Napoleons Streitmacht neu zu formieren und in die Schlacht einzugreifen. Nachdem dann noch die französische Kavallerie einen unkoordinierten Angriff unternimmt, bei dem sie schwere Verluste erleidet, wendet sich das Blatt endgültig gegen Napoleon. Obwohl er noch seine „alte Garde“ in die Schlacht wirft, wird sein Heer zwischen den immer wieder angreifenden Preußen und den in Verteidigungsstellung befindlichen britischen Truppen aufgerieben.
In den Abendstunden wird die Niederlage durch den ungeordneten Rückzug der französischen Truppen komplett. Die Preußen verfolgen die zurückflutenden Franzosen bis in den Abend und die Nacht hindurch. Der Rückzug aus der Schlacht wird zur heillosen Flucht. Zurück auf dem Schlachtfeld bleibt nicht nur Napoleons legendärer Zweispitz, sondern auch das Synonym für eine Redewendung, die manch einen auch heute noch "sein Waterloo" erleben lässt.
Auszeichnungen
- 1971 - Britischer Filmpreis in den Kategorien Beste Ausstattung und Bestes Kostümbild
- 1971 - David di Donatello für den besten italienischen Film
Kritiken
- "Aufwendiges Monumentalspektakel (...), das die Dynamik des Massentötens als Schicksal anekdotisch verbrämt und die Ausführung von Strategien als mentalen Kampf überlegener Intelligenzen darstellt; Plummer überzeugt als Wellington, Steiger hat in Szenen als gelegentlich augenrollend grimassierender Napoleon Momente unfreiwilliger Komik; eindrucksvoll die authentische Rekonstruktion und deren visuelle Umsetzung (...)." (Wertung: 2½ Sterne = überdurchschnittlich) - Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 904
- "Technisch aufwendiger Historienfilm (...). Beachtlich sind neben der realistischen Inszenierung der Schlachtszenen auch einige schauspielerische Leistungen, die Aussage von der Sinnlosigkeit des Krieges tritt zugunsten der Schauwerte jedoch in den Hintergrund." - „Lexikon des internationalen Films“[1]
Weblinks
- Waterloo in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
Kategorien:- Filmtitel 1970
- Italienischer Film
- Historienfilm
- Napoléon Bonaparte
- Koalitionskriege (Film)
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