Weißach (Murr)

Weißach (Murr)
Weißach
Gewässerkennzahl DE: 238384
Lage Baden-Württemberg
Flusssystem RheinVorlage:Infobox Fluss/FLUSSSYSTEM_falsch
Abfluss über Murr → Neckar → Rhein → Nordsee
Quelle Zusammenfluss mehrerer Bäche bei Oberweissach
48° 55′ 24,2″ N, 9° 30′ 13″ O48.9233888888899.5036111111111274
Quellhöhe 274 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung bei Backnang in die Murr
48.9483333333339.4461111111111244

48° 56′ 54″ N, 9° 26′ 46″ O48.9483333333339.4461111111111244
Mündungshöhe 244 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied 30 m
Länge 12,1 kmVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet 50 km²Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen

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Die Weißach ist ein linker Nebenfluss der Murr in Baden-Württemberg. Sie entsteht aus mehreren Bächen im Ostteil der Backnanger Bucht und verläuft zur Gänze im Rems-Murr-Kreis.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name „Weißach“ ist germanischen Ursprungs und kennzeichnet das Gewässer als einen Bach mit weißem, d. h. schäumendem Wasser. Erstmals erwähnt wird der Bach 1027 in einer Urkunde Kaiser Konrads II. als „Wizzaha“.[1]

Neben der Schreibweise „Weißach“, die auf amtlichen topographischen Karten verwendet wird, ist auch die Schreibweise „Weissach“ in Gebrauch. Letztere Form erscheint in den Namen der am Bach liegenden Orte Unterweissach und Oberweissach, die mit anderen Orten in der Gemeinde Weissach im Tal zusammengeschlossen sind. Der Namenszusatz „im Tal“ bezieht sich auf die Bezeichnung „Weissacher Tal“, die für das gesamte Einzugsgebiet des Bachs mit allen Nebentälern gebräuchlich ist, zu dem außerdem noch die Gemeinden Allmersbach im Tal und Auenwald gehören.

Verlauf

Die Weißach setzt sich aus zahlreichen kleinen Bächen zusammen, die in der Osthälfte der Backnanger Bucht am Rande der Keuper-Steilstufe entstehen. Als Weißach bezeichnet wird der Bachlauf ab dem Ort Oberweissach, wo der Glaitenbach, der Däfernbach und der Brucher Bach zusammenfließen. Der Glaitenbach ist dabei mit etwa 6 km Länge bis zu diesem Zeitpunkt der längste Quellbach, der Däfernbach ist nur wenig kürzer.

Zwischen den Weissacher Ortsteilen Oberweissach und Aichholzhof durchquert der Bach das Naturschutzgebiet am Seegut (siehe unten). Bei Aichholzhof nimmt er das Wasser des von Süden kommenden Mühlbachs auf und ändert dabei seine Fließrichtung von Westen dauerhaft nach Nordwesten. Nachdem er Unterweissach durchflossen hat, verläuft der Bach längere Zeit über die freie Feldflur, wobei er die härteren Muschelkalk-Böden erreicht und in einen für diese Schicht charakteristischen windungsreichen Lauf übergeht. Dabei passiert die Weißach den Backnanger Ortsteil Sachsenweiler. Am östlichen Ortsrand von Backnang, bei der ehemaligen Spinnerei Adolff (heute Gewerbepark), mündet sie etwa 7 km nach Oberweissach in die Murr.

Einzugsgebiet

Das Einzugsgebiet der Weißach liegt in der Osthälfte der Backnanger Bucht. Es bildet eine markante, halbkreisförmig von den Bergen des Schwäbisch-Fränkischen Waldes umstandene Talschüssel, die durch die vielen kleinen, eingeschnittenen Bachläufe stark zergliedert ist. Im Norden ist es der Murrhardter Wald, im Osten der Welzheimer Wald, und im Süden sind es die Berglen, an deren Steilhängen die Zuflüsse der Weißach entspringen. Das Einzugsgebiet ist gut 50 km² groß und reicht (im Uhrzeigersinn) vom Brüdenbach im Norden bis zum Horbach im Südwesten. Der Brüdenbach, der in Unterweissach einmündet, ist mit gut 7,3 km zugleich der längste Zufluss. Benachbarte Einzugsgebiete der Weißach sind mehrere andere Zuflüsse der Murr sowie die Wieslauf im Südosten.

Heutige Nutzung

Verkehr

Das Weissacher Tal, eine Ausbuchtung des Neckarbeckens, liegt im Verkehrsschatten der größeren Verbindungswege, die am Rande des Tals über Backnang laufen. Lediglich einige Kreisstraßen verlaufen durch das Gebiet, im Tal der Weißach selbst zwischen Unterweissach bis hinauf nach Däfern (Gemeinde Auenwald).

Ausbauzustand

Die Weißach ist auf ganzer Länge als Gewässer zweiter Ordnung eingestuft. Nach dem Wassergesetz für Baden-Württemberg bedeutet dies, dass das Flussbett öffentliches Eigentum der betreffenden Gemeinden ist, und dass diese für die Unterhaltung des Gewässers zuständig sind.[2]

Einzelne Abschnitte der Zuflüsse sind innerhalb der von ihnen durchflossenen Orte verdolt, so z. B. der Glaitenbach in Lippoldsweiler und der Allmersbach im gleichnamigen Ort. Auch die Weißach selbst wird kurz vor ihrer Mündung unterirdisch durch das alte Spinnereigelände geleitet.

Zur Bewältigung des Hochwasserschutzes haben die drei Gemeinden des Weissacher Tals im Jahr 2000 einen gemeinsamen Zweckverband gegründet.[3] Neben dem Entwurf einer Gesamtkonzeption für den Hochwasserschutz ist es Aufgabe des Verbands, eine Reihe von Rückhaltebecken zu bauen und zu betreiben, von denen die meisten noch vor der Errichtung stehen.

Naturschutz

Der östliche und der nördliche Rand des Weissacher Tals gehört zum Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald, und die Hänge am südlichen und östlichen Rand sind großflächig unter Landschaftsschutz gestellt.

Zwischen Oberweissach und Aichholzhof wurde 1999 das zuvor dort bestehende Landschaftsschutzgebiet aufgewertet und zum Naturschutzgebiet erklärt. Dieses NSG Seegut-Semmlersberg umfasst eine Fläche von 18,3 ha zu beiden Seiten der Weißach. Bei diesem Gebiet handelt es sich laut Naturschutz-Verordnung um „eines der letzten größeren Feuchtgebiete im Rems-Murr-Kreis mit Auwald- und Schilfflächen“ von hoher ökologischer Bedeutung. Ebenfalls erwähnenswert sind mehrere Prallhänge im Muschelkalk-Abschnitt bei Sachsenweiler, die als flächenhafte Naturdenkmale gelten.[4]

Im Gewässerbericht 2004 wurde das Wasser der Weißach und einiger Zuflüsse untersucht. Während dem Däfernbach beim Ort Däfern die Güteklasse I–II („gering belastet“) bescheinigt werden konnte und es beim Gruppenbach (in Cottenweiler) und Brüdenbach (in Unterweissach) noch für Klasse II („mäßig belastet“) reichte, musste der Weißach selbst in Unterweissach das Prädikat „kritisch belastet“ (Klasse II–III) verliehen werden, womit sie zu den am stärksten verunreinigten Gewässern im Einzugsgebiet der Murr zählt.[5]

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Gemeinde Weissach im Tal
  2. Wassergesetz für Baden-Württemberg in der Fassung vom 20. Januar 2005
  3. Satzung des Zweckverbands „Hochwasserschutz Weissacher Tal“
  4. Landesamt für Umwelt, Messungen und Naturschutz – Schutzgebietsverzeichnis
  5. Gewässergütekarte Baden-Württemberg 2004

Weitere geographische Angaben nach amtlichen topographischen Karten 1:25.000 und 1:50.000


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