- Werner Eberlein
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Werner Eberlein (* 9. November 1919 in Berlin; † 11. Oktober 2002 ebenda) war deutscher Kommunist und Politbüro-Mitglied der SED.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sein Vater Hugo Eberlein war Ende 1918 Mitbegründer der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Nach einer Inhaftierung in Frankreich befand sich Hugo Eberlein seit Herbst 1936 in Moskau im Exil und fiel hier, wie viele andere deutsche Emigranten in der Sowjetunion, dem Großen Terror des Stalin-Regimes zum Opfer. Er wurde erschossen, das genaue Datum ist ungeklärt.
Werner Eberlein musste 1934 zu seiner Stiefmutter in die Sowjetunion emigrieren. Auch er verbrachte acht Jahre in Sibirien – als „Wolodja“ – in der Verbannung und kehrte erst 1948 nach Deutschland zurück. In der DDR wurde er unter Staats- und Parteichef Walter Ulbricht Russisch-Chefdolmetscher und so durch zahlreiche Fernsehauftritte allgemein bekannt („Chruschtschows Stimme“), da er die emotionale Sprechweise des Sowjetführers auch ins Deutsche übertrug. „Der Lange“ war durch seinen hohen Wuchs nicht zu übersehen, bekannt war auch sein sprühender Humor.
Seit 1960 war Eberlein Mitarbeiter im Zentralkomitee der SED, davon von 1964 bis 1983 stellvertretender Abteilungsleiter der ZK-Abteilung Kader. 1983 wurde er, nun schon fast im Rentenalter, überraschend 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Magdeburg und übte diese Funktion bis 1989 aus. Von 1986 bis 1989 war er Mitglied im Politbüro der SED, dem faktisch höchsten Führungsgremium in der DDR, was wohl mit seiner Freundschaft zu Generalsekretär Erich Honecker und der Tatsache zu tun hatte, dass der Bezirk Magdeburg wegen seiner langen Westgrenze zur Bundesrepublik politisch besonders wichtig war. Kurzzeitig war er Ende 1989 Vorsitzender der Zentralen Parteikontrollkommission der SED-PDS. Zuletzt gehörte er dem Ältestenrat der PDS an.
Werner Eberlein verstarb im Alter von 82 Jahren an einem Herzinfarkt. Sein Grab befindet sich auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde.
Schriften
- Ansichten, Einsichten, Aussichten, Berlin 1994
- Begegnungen, Berlin 1999
- Geboren am 9. November. Erinnerungen, Berlin 2000
- Hrsg., Auskünfte über Erich Honecker, Berlin 2002
- Disput mit Lesern, Berlin 2002
Literatur
- Helmut Müller-Enbergs: Eberlein, Werner. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.
Weblinks
Commons: Werner Eberlein – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienVorgänger Amt Nachfolger Erich Mückenberger Vorsitzende der Zentralen Parteikontrollkommission der SED
1989–––– Alois Pisnik (1952–1979) | Kurt Tiedke (1979–1983) | Werner Eberlein (1983–1989) | Wolfgang Pohl (1989) | Manfred Dunkel (1989–1990)
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