- Werner I. (Maden)
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Werner I. (* um 1000; † 22. August 1040), auch Werner I. von Winterthur, war Graf von Winterthur, Vogt des Klosters Kaufungen und Gaugraf im Hessengau mit Sitz in Gudensberg.
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Genealogie
Werners Abstammung ist nicht unstrittig, aber er war wohl ein Sohn des Grafen Adalbert I. von Winterthur aus dem Hause der Udalrichinger und wird daher in manchen Quellen als Werner I., Graf von Winterthur, bezeichnet. Er heiratete Irmgard von Nellenburg (* um 990/1000), eine Tochter oder Schwester des Grafen Eberhard V. (Eppo) von Nellenburg. Dieser Ehe entstammten vier namentlich bekannte Söhne:
- Adalbert II., Graf von Winterthur (gefallen am 18. Juni 1053 in der Normannenschlacht bei Civitate)
- Liutfrid (gefallen am 22. August 1040 am Neumarker Pass in Böhmen)
- Hermann, 1051-1065 Abt von Einsiedeln († 1065)
- Werner II., Graf von Maden und im Neckargau (gefallen am 18. Juni 1053 bei Civitate)
Gaugraf in Hessen
Von 1024 an sind Werner und seine Nachfahren zunächst als Vögte der Reichsabtei Kaufungen und ab 1027 als Inhaber der Gaugrafschaft Maden im fränkischen Hessengau dokumentiert. Werner I. und seine Nachfolger nannten sich daraufhin Grafen von Maden oder auch, nach ihrem Sitz auf der Obernburg in Gudensberg, Grafen von Gudensberg. Die Grafschaft war zuvor seit der Zeit von Kaiser Otto I. ein Lehen der Erzbischöfe von Mainz gewesen.
Werner war offenkundig ein getreuer Gefolgsmann von Konrad II., der 1024 in Kamba zum König gewählt worden war und danach seine Parteigänger mit Ämtern, Lehen und Privilegien belohnte. Bis zu seinem Tod erwarb Werner in Nordhessen, an der Lahn und im Neckargau weitere ansehnliche Besitztümer und Rechte, die an Bedeutung seinem ererbten Besitz in Schwaben weit überlegen waren. Damit und mit weiteren Erwerbungen unter seinen Nachkommen, so das Kloster Hasungen und das von Werner IV. 1113 gegründete Kloster Breitenau, wurde sein Geschlecht schließlich fast so mächtig und einflussreich in Hessen, wie es die Konradiner vor ihnen gewesen waren.
Tod als Reichsbannerträger
Werner I. fiel am 22. August 1040 als "Vorstreiter und Bannerträger" (lateinisch primicerius et signifer regis) Heinrichs III. in dessen Feldzug gegen Břetislav I. von Böhmen, als er bei einem Vorstoß mit seinen hessischen Mannen am Neumarker Pass in einen Hinterhalt geriet und dabei mit vielen seiner Leute, darunter auch sein Sohn Liutfrid (oder Lütfrid), den Tod fand.
Sein ältester Sohn Adalbert beerbte den Vater als Graf Adalbert II. von Winterthur im Thurgau, während der jüngste, Werner, seinem Vater als Graf in Hessen und im Neckargau nachfolgte. Beide fielen am 18. Juni 1053 in der Normannenschlacht von Civitate, wo sie mit 600 schwäbischen Fußsoldaten das einzige nicht-italienische Kontingent des vernichtend geschlagenen Heeres von Papst Leo IX. stellten, mit dem sie verwandt waren. Der dritte Sohn, Hermann, wurde im Jahre 1051 Abt von Einsiedeln und starb 1065.
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