Werner III. (Maden)

Werner III. (Maden)

Werner III. „von Grüningen” (* um 1040/45; † 24. Februar 1065) war Graf von Maden bzw. Gudensberg (bzw. in Niederhessen), im Neckargau, in Homberg an der Ohm, und an der mittleren Lahn (Weilburg).

Werner III. war der einzige Sohn des Grafen Werner II. von Maden und im Neckargau, der am 18. Juni 1053 in der Normannenschlacht von Civitate als königlicher Bannerträger fiel. Da Werner beim Tode seines Vaters noch minderjährig war, verwaltete zunächst seine Mutter sein hessisches Erbe für ihn, während ein Vetter seines Vaters, Eberhard der Selige von Nellenburg, zumindest zeitweise Graf im Neckargau wurde.

Werner III. nannte sich auch Werner von Grüningen, wohl um damit anzuzeigen, dass er ein Spross der Grafenfamilie war, die das Reichsamt des königlichen Bannerträgers, welches bis 1336 mit dem Reichslehen von Burg und Stadt Grüningen (heute Markgröningen) verbunden war, erblich innehatte.

Von 1061 an, inzwischen volljährig geworden, war Werner offiziell Inhaber der Grafschaft Maden im Hessengau, welche die Gebiete um Fritzlar, Rotenburg, Spangenberg, Melsungen und Homberg an der Efze umfasste. Dazu kamen ab 1062 bzw. 1065 zumindest Teile der Ohm-Lahn-Grafschaft (Weilburg), Großen-Linden südwestlich von Gießen, und Homberg an der Ohm.

Er scheint, trotz seiner Jugend, erheblichen Einfluss auf den noch jüngeren, erst 1050 geborenen König Heinrich IV. gehabt zu haben. Zumindest spricht ihm Lambert von Hersfeld neben Erzbischof Adalbert von Bremen entscheidende Mitwirkung in der Reichspolitik dieser Jahre zu; allerdings war der Chronist ein entschiedener Gegner des Kaisers und damit wohl kaum ein unparteiischer Berichterstatter.

Werner war mit Willibirg (oder Willebirg) von Achalm verheiratet, durch die er und in der Folge sein Sohn weiteren Besitz im Neckargau, um Achalm, bei der Kyburg, im Thurgau, und im Raum Lorch und Worms erwarben.

Werner III. wurde am 24. Februar 1065 in Ingelheim in einem Handgemenge erschlagen. Er hinterließ einen etwa fünfjährigen Sohn, Werner IV., den letzten Vertreter seines Hauses, der die Grafschaft Maden-Gudensberg und den schwäbische Besitz seines Vaters erbte. Der südliche Teil der Ohm-Lahn-Grafschaft hingegen, die Werner III. 1062 und 1065 erlangt hatte, fiel an die Grafen von Gleiberg, der nördliche kam als Grafschaft Ruchesloh an die Bilsteiner.

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Werner II. (Maden) — Werner II. (* um 1020; † 16. Juni 1053) war Graf von Maden (Hessengau) und im Neckargau. Inhaltsverzeichnis 1 Familiäres 2 Gaugraf von Hessen 3 Tod als Reichsbannerträger im Dienst des Papstes …   Deutsch Wikipedia

  • Werner IV. (Maden) — Werner IV. „von Grüningen“ (* um 1060; † 22. Februar 1121) war Graf von Maden (bzw. Gudensberg) und im Neckargau und Burggraf von Worms. Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Nachlass …   Deutsch Wikipedia

  • Werner I. (Maden) — Werner I. (* um 1000; † 22. August 1040), auch Werner I. von Winterthur, war Graf von Winterthur, Vogt des Klosters Kaufungen und Gaugraf im Hessengau mit Sitz in Gudensberg. Inhaltsverzeichnis 1 Genealogie 2 Gaugraf in Hessen 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Werner von Grüningen — Werner III. „von Grüningen” (* um 1040/45; † 24. Februar 1065) war Graf von Maden bzw. Gudensberg (bzw. in Niederhessen), im Neckargau, in Homberg an der Ohm, und an der mittleren Lahn (Weilburg). Werner III. war der einzige Sohn des Grafen… …   Deutsch Wikipedia

  • Werner I. von Winterthur — Werner I. (* um 1000; † 22. August 1040), auch Werner I. von Winterthur, war Graf von Winterthur, Vogt von Kaufungen und Gaugraf von Hessen in Maden. Inhaltsverzeichnis 1 Genealogie 2 Gaugraf in Hessen 3 Tod als Reichsbannerträger 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Werner von Winterthur — Werner I. (* um 1000; † 22. August 1040), auch Werner I. von Winterthur, war Graf von Winterthur, Vogt von Kaufungen und Gaugraf von Hessen in Maden. Inhaltsverzeichnis 1 Genealogie 2 Gaugraf in Hessen 3 Tod als Reichsbannerträger 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Werner (Adelsgeschlecht) — Werner war der Name eines bedeutenden Adelsgeschlechtes aus dem Umfeld/Sippe des späteren Kaisergeschlechtes der Salier. Auf den Namen Wernar/Werner stößt man im Zusammenhang mit Klostergründungen in Mettlach und Hornbach: die Vorfahren der… …   Deutsch Wikipedia

  • Grafschaft Maden — Die Grafschaft Maden, seit Kaiser Otto I. ein Reichslehen, aber von 1118 an ein Lehen der Erzbischöfe von Mainz, war eine der hessischen Gaugrafschaften, in die das fränkische Hessen während und nach dem Ende der Vorherrschaft der Konradiner… …   Deutsch Wikipedia

  • Grafschaft Gudensberg — Die Grafschaft Maden, seit Kaiser Otto I. ein Reichslehen, aber von 1118 an ein Lehen der Erzbischöfe von Mainz, war eine der hessischen Gaugrafschaften, in die das fränkische Hessen während und nach dem Ende der Vorherrschaft der karolingischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Pagus Hassorum — Der Hessengau (pagus Hassorum) war im Mittelalter die größte rechtsrheinische fränkische Gaugrafschaft. Sie erstreckte sich zwischen Beverungen und Marsberg im Norden und Bad Hersfeld im Süden, und war auf zwei Stämme verteilt: der fränkische… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”