- Werner Peiner
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Werner Peiner (* 20. Juli 1897 in Düsseldorf; † 19. August 1984 in Leichlingen) war ein deutscher Maler, der als Künstler in der Zeit des Nationalsozialismus zu Ehren kam.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Werner Peiner meldete sich bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges freiwillig. Er wurde bis zum Leutnant befördert und diente an der Westfront als Adjutant. Nach dem Ende des Krieges studierte Peiner an der Düsseldorfer Kunstakademie.
In den 1920er Jahren gastierte und malte er bei Nette Faymonville im Burghotel. Er schloss sich mit Fritz Burmann und Richard Gessner zum "Dreimann-Bund" zusammen.
1931 ließ er sich in Kronenburg nieder und fing an, einige Häuser im historischen Ortskern zu einem Atelier umzubauen. Heutzutage wird in einem davon ein Hotel betrieben. Werner Peiner war maßgeblich am Bau der Abwasserkanalisation in Kronenburg (nicht jedoch in Kronenburger Hütte, dem im Tal gelegenen Ortsteil) beteiligt, da ihn die über die Straße laufenden Abwässer störten. Von ihm entworfene Straßenlampen findet man heute noch in ganz Kronenburg.
1933 wurde er an die Düsseldorfer Akademie als Professor für Monumentalmalerei berufen. 1935 unternahm er eine Studienreise nach Afrika. Werner Peiner leitete von 1936 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges die Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei in Kronenburg in der Eifel und entwarf u. a. monumentale Gobelins für die Neue Reichskanzlei. Ein Frauenakt von ihm hing über Görings Bett in Carinhall. Peiner wurde 1937[1] Mitglied der NSDAP[2]. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied in der Preußischen Akademie der Künste. Dennoch wurde eines seiner Bilder als "entartet" beschlagnahmt. 1940 erfolgte die Ernennung zum Preußischen Staatsrat. 1944, in der Endphase des Zweiten Weltkriegs nahm ihn Adolf Hitler in die Sonderliste der Gottbegnadeten-Liste mit den 12 wichtigsten bildenden Künstlern auf.[3]
1944 zog Peiner mit seiner Frau nach Gimborn im Oberbergischen Land. Nach Kriegsende wurde er interniert und sein gesamter Besitz beschlagnahmt.
1948 erwarb er die verfallene Burg Haus Vorst in Leichlingen/Rheinland, die er über viele Jahre restaurierte. Dort lebte und arbeitete er bis zu seinem Tod im Jahr 1984.
Malerei
In Auktionen verkaufen sich insbesondere seine Werke aus den 1920er Jahren, als er im Stil der „Neuen Sachlichkeit“ malte, ohne wirklich als Vertreter dieser bedeutenden deutschen Kunstrichtung der Weimarer Zeit anerkannt zu sein. Das Interesse der Wissenschaft gilt seinen Gobelin-Auftragswerken „Deutsche Schicksalsschlachten“ für die „Neue Reichskanzlei“ in Berlin, deren Entwürfe im Rheinischen Landesmuseum Bonn ausgestellt sind. Seit der Nachkriegszeit werden seine Werke wegen seiner Verstrickung in die nationalsozialistische Kunstpolitik kaum noch öffentlich ausgestellt.
Auf der Großen Deutschen Kunstausstellungen im Münchner Haus der Deutschen Kunst war er mit 33 Werken vertreten.[3]
Schüler Werner Peiners in Kronenburg waren u. a. Rolf Dettmann, († 1992), Willi Sitte und Willi Wewer (1912–1997).
In der Nachkriegszeit schuf Peiner Gobelins für den Gerling-Konzern und den äthiopischen Kaiser Haile Selassi.[3]
Literatur
- Achtmann, Peter (†2004): Zeitgeist und Kunst. Werner Peiner – ein zu Unrecht verfemter Künstler; in Das Ostpreußenblatt, 21. Juni 1975, Seite 9 und Ein Lächeln für diese Zeit; in Das Ostpreußenblatt, 23. Juli 1977, Seite 13
- Baur, Otto (1921-2005): Ein Leben in Sturm und Stille; in Das Ostpreußenblatt, 17. Juli 1982, Seite 9
- Hesse, Anja: Malerei im Nationalsozialismus. Der Maler Werner Peiner (1897–1984). Olms; Hildesheim 1995; 376 Seiten und Anhang
- Joist, Conrad-Peter: Die Eifel im Bild der Kronenburger Malerschule. In: Landschaftsmaler der Eifel im 20. Jh. Hrsg. von C.-P. Joist; Düren 1997; S.137–156
- Dreyer, Ernst Adolf: Werner Peiner. Vom geistigen Gesetz Deutscher Kunst. Sieben Stäbe Verlag; Hamburg 1936; 73 Seiten
- Müller-Mehlis, Reinhard: Die Kunst im Dritten Reich. Heyne; 1976; ISBN 3-453-41173-0
- Berthold Hinz: Die Malerei im deutschen Faschismus – Kunst und Konterrevolution. Hanser; München 1974; ISBN 3-446-11938-8
- Hinkel, Hermann: Zur Funktion des Bildes im deutschen Faschismus. Anabas; Steinbach 1975; ISBN 3-87038-033-0
- Johannes Sommer (einleitender Text): Werner Peiner . Sechzig Bilder, Feldpostausgabe; Kanter-Verlag, Königsberg (Pr) 1940
- Kunst im 3. Reich – Dokumente der Unterwerfung. Katalog des Frankfurter Kunstvereins; 1974
- Burgdorfer, Friedrich: Das Haus der Deutschen Kunst 1937-1944, Bd. 1, Arndt, Kiel 2011. ISBN 978-3-88741-092-6, S. 28.
- Peiner, Werner: Ein Künstlerleben in Sturm und Stille. Eine Autobiographie. Herausgegeben und eingeleitet von Manfred Thiel. Elpis Verlag, Heidelberg 2004. ISBN 3921806682
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Friedrich Burgdorfer: Das Haus der Deutschen Kunst 1937-1944, Bd. 1, Arndt, Kiel 2011. ISBN 978-3-88741-092-6, S. 28.
- ↑ Bilder mit Vergangenheit, "Kölner Stadt-Anzeiger", 31. Oktober 2002
- ↑ a b c Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, S. Fischer, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-10-039326-5, S. 452.
Kategorien:- Deutscher Maler
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