- Wieland Backes
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Wieland Backes (* 10. September 1946 in Feldbach, Österreich) ist ein deutscher Fernsehjournalist und Moderator. Er ist Begründer und Gastgeber der SWR-Talkshow Nachtcafé und Moderator des Ratespiels Ich trage einen großen Namen. Als einer der Direktoren des „Instituts für Moderation“ (imo) an der Stuttgarter Hochschule der Medien leitet er ehrenamtlich die Ausbildung von Nachwuchsmoderatoren.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kindheit, Jugend und Ausbildung
Wieland Backes wurde 1946 als sechstes und jüngstes Kind in Feldbach, Österreich, geboren. Er wuchs im Raum Stuttgart auf, drehte bereits mit 16 seinen ersten kleinen Spielfilm und stand wenig später bei Schulveranstaltungen erstmals als Moderator auf der Bühne. Ab 1968 studierte er Chemie und Geografie an der Universität Stuttgart. Ein Forschungsaufenthalt in der Republik Irland schloss sich dem Staatsexamen an. 1978 promovierte Backes mit einer Arbeit über Lebensbedingungen in Ballungsräumen zum Dr. rer. nat. Im Oktober 2010 wurde er zum Honorarprofessor an der Hochschule der Medien, Stuttgart ernannt.
Karriere
Als Hospitant und anschließend freier Mitarbeiter begann Backes 1973 beim Fernsehen des Süddeutschen Rundfunks (SDR) seine Berufstätigkeit. Er war seit 1976 Reporter, Redakteur und Moderator in der Abendschau Baden-Württemberg und leitete von 1981 bis 1986 dieses Magazin. 1987 gründete Backes im SDR die neue Redaktion Unterhaltende Information, die später zur Abteilung Journalistische Unterhaltung des SWR wurde.
Schon einige Jahre zuvor war er mit der Entwicklung von journalistischen Studiosendungen mit Unterhaltungscharakter befasst. So entstand nach seinem Konzept 1978 in Südwest 3 die Reihe Werkstatt, und 1981 ging die erste thematische Talkshow zum Thema Karriere (ARD/SDR) auf Sendung, die Backes als Co-Moderator und Redakteur betreute. 1982 begründete er mit Kabarettist Mathias Richling dessen erste aktuelle Fernsehsatire.
1987 startete Backes im Schloss Favorite in Ludwigsburg seine Talkshow Nachtcafé, mit der er nach Kritikermeinung (Die Zeit vom 31. Mai 2000) zum „ungekrönten König des Niveau-Talks“ avancierte. Die Sendung, seit 2001 wöchentlich im Programm, entwickelte sich zum Flaggschiff des SWR Fernsehens und machte Backes auch bundesweit bekannt.[1]
Neben dem Nachtcafé moderierte Backes von 1988 bis 1992 die Personality-Show Auf der Couch mit Stargästen wie Senta Berger, Mario Adorf, Wolfgang Joop, Marcel Reich-Ranicki, Manfred Krug oder Udo Jürgens.
Backes realisierte neben seiner Arbeit als SDR-Moderator auch verschiedene Dokumentarfilme. 1975 machte er in Ausverkauf einer Region die Umwelt- und Lebensbedingungen im Ballungsraum Stuttgart zum Filmthema, und 1981 drehte er mit Im Turm einen Film über die Hausbesetzer in Berlin (für die ARD-Reihe Unter deutschen Dächern von Radio Bremen). Über einen legendären Jugendclub berichtet sein Film Alpha 60 - Von der Schwierigkeit, ein APO-Kind zu sein. Zum Jahresbeginn 1999 übernahm Backes auch die Moderation der inzwischen wöchentlichen Sendung Ich trage einen großen Namen, ein Ratespiel um die Nachfahren berühmter Vorfahren, das zu den erfolgreichsten Sendungen des SWR-Fernsehens zählt, und 2001 die Themenabende Schlaflos im Südwesten im Südwest-Fernsehen.
Im Jahr 2012 besteht das Nachtcafé 25 Jahre. Schon heute ist Backes der deutsche Talkmaster mit der längsten Bildschirmpräsenz.
Engagements
- Mitbegründer der Initiative MedienRegion Stuttgart
- 2001 Mitbegründer des Literaturhauses Stuttgart, Vorsitzender der Freunde Literaturhaus Stuttgart
- Mitglied des Stiftungsrats der Bürgerstiftung Stuttgart
- Mitglied des Kuratoriums Kinderfreundliches Stuttgart
Publikationen
- Wieland Backes: Geschichten aus dem Nachtcafé. Mit einem Portrait des Moderators von Barbara Sichtermann. Hohenheim-Verl., Stuttgart und Leipzig 2003, ISBN 3-89850-072-1.
- Wieland Backes: „Das Nachtcafé-Zitatebuch“. Hohenheim-Verlag, Stuttgart und Leipzig 2009, ISBN 978-3-89850-194-1
Auszeichnungen
- 1987 Löwen-Journalistenpreis für das Nachtcafé Spieler
- 1999 Hans-Peter-Stihl-Preis der Region Stuttgart
- 2005 Diakonie Journalisten-Preis in der Kategorie Fernsehen für das Nachtcafé Leben mit dem Tod
- 2006 Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg[2]
Einzelnachweise
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