- Wilderich von Ketteler
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Wilderich Freiherr von Ketteler (* 14. Juni 1809 in Harkotten; † 29. Juli 1873 in Thüle) war ein deutscher Gutsherr und Politiker.
Von Ketteler war Sohn von Maximilian von Ketteler auf Harkotten (1779-1832), Landrat im Kreis Warendorf; und dessen Frau Clementine geb. von der Wenge (1778-1844). Er war der Bruder des Mainzer Bischofs Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler. Er selbst war verheiratet mit Pauline, geb. Gräfin zu Stolberg-Stolberg, verwitwete Freifrau Nagel von Ittlingen (1810-1889). Er war Vater von Friedrich Clemens von Ketteler.
Ketteler erwarb 1848 das Haus Thüle mit Land- und Waldbesitz im gleichnamigen Ort bei Salzkotten. Er bewirtschaftete das Gut selber und vergrößerte den Grundbesitz durch den Kauf von Ländereien. Aus einem heruntergekommenen Gut entstand unter seiner Leitung ein land- und forstwirtschaftlicher Musterbetrieb.
Ketteler war 1848 Mitglied der preußischen Nationalversammlung und zwischen 1852 und 1855 Mitglied der zweiten Kammer des preußischen Landtages. Dort gehörte er der katholischen Fraktion an. Im Jahr 1863 war Ketteler Präsident des 15. deutschen Katholikentages. Er regte 1864 die Soester Konferenzen an, die schließlich zur Gründung der Zentrumspartei führten und gehört zu den Unterzeichnern des Soester Programms. Von 1871 bis zu seinem Tode 1873 gehörte er als Abgeordneter des Wahlkreises Minden 4 (Paderborn - Büren) auch dem deutschen Reichstag an.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Fritz Specht / Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 138; vgl. auch A. Phillips (Hg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 87; vgl. auch: Georg Hirth (Hg.): Deutscher Parlaments-Almanach. 9. Ausgabe vom 9. Mai 1871. Berlin: Verlag Franz Duncker, 1871, S. 207
Literatur
- Michael Hettinger (Hrsg.): J.D.H. Temme. Augenzeugenberichte der deutschen Revolution 1848/49: Ein preußischer Richter als Vorkämpfer der Demokratie. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1996, ISBN 3-534-12756-0 S.336
- Wilderich von Ketteler. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, S. 556. (Nebeneintrag)
Weblinks
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