Wilfrid Perraudin

Wilfrid Perraudin

Wilfrid Perraudin (* 3. Dezember 1912 in Moulins-Engilbert (Burgund); † 25. Mai 2006 in Palma de Mallorca) war ein französischer Maler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Perraudin verbrachte seine Kindheit und Jugend in Paris. An der Académie Nationale Supérieure des Arts Décoratifs legte er als jüngster Student sein Examen ab und wurde darauf bei Raoul Dufy dessen Privatschüler. Es folgte die Zeit des Militärdienstes in Syrien. Wieder zurück in Frankreich setzte Perraudin sein Studium an der Académie des Beaux Arts, der Académie Colarossi und Académie de la Grande Chaumière fort, diesmal als Meisterschüler von Jean Souverbie.

Sein Geld verdiente Wilfrid Perraudin dann als freischaffender Grafiker und Maler, wurde jedoch während des Zweiten Weltkriegs in einem französischen Flugzeugwerk als technischer Zeichner dienstverpflichtet und später nach Deutschland zwangsversetzt, wo er seine spätere Ehefrau, die Bühnenbildnerin Hildegard Wiehl kennen lernte.

Nach dem Krieg zog Perraudin 1945 wieder nach Paris. 1952 nahm er das Angebot einer Anstellung als Kunstlehrer am französischen Gymnasium Lycée Turenne in Freiburg im Breisgau an. Seitdem lag auch der Arbeitsschwerpunkt seines künstlerischen Schaffens in Deutschland.

1955 hatte Wilfrid Perraudin seine erste große Einzelausstellung im Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen. Es folgten zahlreiche Einzelausstellungen. Die wichtigsten waren in Freiburg im Breisgau (Stadthalle, 1956 und Schwarzes Kloster, 1987), Guildford in England (1989), Frankfurt am Main (Deutsche Bank, 1993), Schloss Bonndorf (1998), Nevers in Frankreich (Palais Ducal, 2002) und Palma de Mallorca (2006).

Von 1960 bis 1983 realisierte Perraudin in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen 40 kirchenkünstlerische Arbeiten. Bekannt geworden ist er vor allem durch seine Lichtwände. Zu den wichtigsten Arbeiten gehören das monumentale Betonglasfenster in der Kirche St. Peter in Lörrach (1965) – mit 220 m² eines der weltweit größten Kirchenfenster – wie auch die Glaswände der Kirche in Hinterzarten und der Kirche St. Heinrich in Dortmund. Auch entwarf er zahlreiche Bleiglasfenster, so z.B. die Bleiverglasungen von St. Gallus in Hugstetten und von St. Josef in Hamm/Westfalen. Weitere Werkgruppen sind große Mosaikchorwände wie in den Klosterkirchen von Hegne am Bodensee und von Neusatzeck bei Bühl, sowie Kreuzwege in Ausführungen als Mosaiken und Verglasungen.

Nach dem Tod seiner Frau Hildegard Perraudin im Jahr 1991 arbeitete Wilfrid Perraudin als freischaffender Maler 15 Jahre lang in Marburg und auf Mallorca.

Nach seinem Tod wurde er in Freiburg neben seiner Frau bestattet.

Auszeichnungen

  • 1964 erhält Perraudin die Auszeichnung "Chevalier dans l'Ordre des Palmes Académiques".
  • 1974 wird er mit der Auszeichnung "Officier dans l’Ordre des Palmes Académiques" bedacht.
  • 1996 wird ihm in Paris die "Medaille de Vermeille" verliehen.
  • Im Jahr 2002 wird Perraudin für sein Lebenswerk mit der Auszeichnung "Commandeur dans l’Ordre des Palmes Académiques" geehrt.
  • Kurz vor seinem Tod im Jahre 2006 bekommt Wilfrid Perraudin für sein kirchenkünstlerisches Werk in Deutschland die "Medaille d'Or des Arts, Sciences et Lettres" - couronnée par l'Académie Française (Prix Thorlet) verliehen.

Literatur

  • Wilfrid Perraudin – Ölbilder, Zeichnungen, Glasfenster. Katalog zur Ausstellung im Schwarzen Kloster Freiburg, 1987. Herausgegeben vom Augustinermuseum Freiburg im Breisgau.
  • Wilfrid Perraudin – Ölbilder, Zeichnungen. Katalog zur Ausstellung im Schloss Bonndorf, 1998.
  • Wilfrid Perraudin – Artiste-peintre. Katalog zur Ausstellung im Palais Ducal, Nevers, Frankreich, 2002.

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