- Wilhelm Freiherr von Gemmingen
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Wilhelm Karl Friedrich Freiherr von Gemmingen-Guttenberg (* 12. Oktober 1827 in Stuttgart; † 6. Januar 1920 in Stuttgart) war ein deutscher Jurist und Präsident des Konsistoriums der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Wilhelm entstammte dem 2. Ast (Bonfeld) der II. Linie (Gemmingen und Guttenberg) der Freiherren von Gemmingen. Er war der dritte Sohn des Philipp Albrecht von Gemmingen (1782–1852) aus dessen zweiter Ehe mit Karoline von Lützow (1792–1853). Er nahm nach der Schule ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Tübingen auf. Ab 1860 war er verheiratet mit Eugenie Gräfin von Zeppelin (1836–1911), einer Schwester des bekannten Grafen Zeppelin.
Ab 1865 war er Justizrat in Esslingen am Neckar, ab 1868 Kreisgerichtsrat in Stuttgart und 1878 wurde er Oberlandesgerichtsrat in Stuttgart. 1886 wurde von Gemmingen zum Präsidenten des Konsistoriums in Württemberg berufen. Er war damit einer der höchsten Repräsentanten der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Dieses Amt hatte er bis zum Eintritt in den Ruhestand 1905 inne. Während seiner Amtszeit vertrat von Gemmingen die Landeskirche bei den Konferenzen der evangelischen Kirchenbehörden in Eisenach. Er war auch Mitglied des Deutschen Evangelischen Kirchenausschusses in Berlin.
Von Gemmingen gehörte auch mehrmals der württembergischen Landessynode an. In der I. und II. Synode war er Mitglied im Synodalausschuss. Während der III. Synode legte er 1886 sein Amt nieder, als er Präsident des Konsistoriums wurde.
Landtagsabgeordneter
Von Gemmingen war von 1862 bis 1906 als Vertreter der Ritterschaft des Neckarkreises Mitglied in der württembergischen Kammer der Abgeordneten.
Auszeichnungen
Von Gemmingen erhielt 1897 als erster Nichttheologe die Ehrendoktorwürde der evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Tübingen (D. theol. h.c.).
Ehrenämter
Von Gemmingen hatte neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit im Konsistorium auch mehrere Ehrenämter inne. So war er unter anderem Pfarrgemeinderat in der Hospitalkirche. Ferner war er Mitbegründer der Sektion Schwaben des Alpenvereins, deren 1. Vorsitzender er kurzzeitig war.
Literatur
- Carl Wilhelm Friedrich Stocker: Chronik der Familie von Gemmingen und ihrer Besitzungen. 3 Bände. Heidelberg 1865 - 1881
- Carl Wilhelm Friedrich Stocker: Familien-Chronik der Freiherrn von Gemmingen. Heilbronn 1895
- Ernst von Gemmingen: Familienchronik der Freiherren von Gemmingen Fortsetzung der Chronik von Stocker 1895. Babstadt, 1925/26
- Dr. Jur. Hans Lothar Freiherr von Gemmingen-Hornberg: Stammreihen und Stammbaum der Freiherren von Gemmingen 1910-1949. Brausdruch GmbH, Heidelberg 1949
- Maria Heitland: Familienchronik der Freiherren von Gemmingen - Fortsetzung der Chroniken von 1895 und 1925/26. Gemmingenscher Familienverband e.V. 1991
Konsistorialpräsidenten, Kirchenpräsidenten und Landesbischöfe der Evangelischen Landeskirche in WürttembergWilhelm Freiherr von Gemmingen | Viktor von Sandberger | Hermann von Habermaas | Hermann von Zeller | Johannes von Merz | Theophil Wurm | Martin Haug | Erich Eichele | Helmut Claß | Hans von Keler | Theo Sorg | Eberhardt Renz | Gerhard Maier | Frank Otfried July |
Personendaten NAME Gemmingen, Wilhelm Freiherr von KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist GEBURTSDATUM 12. Oktober 1827 GEBURTSORT Stuttgart STERBEDATUM 6. Januar 1920 STERBEORT Stuttgart
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