- Helmut Claß
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Helmut Claß (* 1. Juli 1913 in Geislingen-Altenstadt; † 4. November 1998 in Nagold-Pfrondorf) war ein deutscher evangelischer Theologe, Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Claß besuchte die Schule in Stuttgart, wo er seine Reife ablegte. Anschließend besuchte der Kirchliche Hochschule Bethel im heutigen Bielefeld. Er war auch an den Universitäten Marburg und Tübingen während seines Theologiestudiums tätig, das er 1936 mit der Ersten Staatsprüfung abschloss. Dann war er Vikar und 1939 legte er seine Zweite Staatsprüfung ab. Er wurde kurz darauf Pfarrer an der Kilianskirche in Heilbronn, musste aber noch im gleichen Jahr in den Kriegsdienst. Am Ende des Zweiten Weltkriegs geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1949 zurückkehrte.
Ab 1949 war Claß neun Jahre lang Jugendpfarrer der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Während dieser Zeit lehrte er an verschiedenen Einrichtungen, darunter auf der Karlshöhe in Ludwigsburg und an der Universität Tübingen. 1959 wurde er zum Leiter der Evangelischen Diakonieschwesternschaft in Herrenberg berufen. Die Kirchenleitung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg wählte ihn 1969 zum Prälaten in Stuttgart, doch übte er dieses Amt nur ein Jahr aus.
Am 6. Juni 1969 wurde er von der Landessynode, der er selbst von 1951 bis 1968 angehörte, im fünften Wahlgang als Nachfolger von Erich Eichele zum Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg gewählt. Drei Jahre später wurde er von der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland als Nachfolger von Landesbischof Hermann Dietzfelbinger, zum Ratsvorsitzenden der EKD und damit höchsten Repräsentanten der EKD gewählt. Er war während seiner Amtszeit stets bemüht, die verschiedenen Richtungen innerhalb der Kirche zu einigen. Im Hinblick auf seine bevorstehende Zurruhesetzung kandidierte er 1979 nicht mehr für dieses Amt. Zu seinem Nachfolger wählte die EKD-Synode im Mai 1979 den Landesbischof der Hannoverschen Landeskirche, Eduard Lohse. Kurze Zeit später wählte die württembergische Landessynode Hans von Keler zum Nachfolger von Claß als württembergischer Landesbischof.
Während seines Ruhestandes, den er in Möhringen bei Stuttgart verbrachte, war Claß noch bis 1992 Beauftragter der EKD für den Kontakt zu den Kommunitäten.
Auszeichnungen und Ehrenämter
Claß erhielt 1972 die Ehrendoktorwürde der evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Tübingen und 1993 die Brenz-Medaille der Landeskirche.
Neben seinem Beruf als Pfarrer bzw. Landesbischof hatte Claß auch mehrere Ehrenämter inne. So vertrat er 1952 die württembergische Landeskirche beim Lutherischen Weltbund. 1972 bis 1986 war er Vorsitzender des Diakonischen Rates. Als Mitglied der Landessynode in Württemberg hatte er mehrere Ämter, darunter Vorsitzender verschiedener Ausschüsse, Mitglied des Ältestenbeirats und des Ständigen Ausschusses.
Familie
Claß war seit 1939 verheiratet mit Hilde, geborene Pfleiderer, und hatte drei Söhne und eine Tochter.
Weblinks
- Literatur von und über Helmut Claß im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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