Wilhelm von Freeden

Wilhelm Ihno Adolph von Freeden (* 12. Mai 1822 in Norden; † 11. Januar 1894 in Bonn) war ein deutscher Mathematiker, Naturwissenschaftler, Ozeanograph und Gründer der Norddeutschen Seewarte.

Leben

Freeden studierte in Bonn und Göttingen Mathematik und Naturwissenschaften und wurde nach größeren Reisen Lehrer an den Gymnasien in Norden und Jever. 1856 wurde er Lehrer, 1860 Rektor der Navigationsschule in Elsfleth (heute Fachbereich Seefahrt der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven). Er schied zum 1. September 1867 aus dem Staatsdienst aus und gründete 1867 in Hamburg das private Institut der Norddeutsche Seewarte. Freeden war Leiter und Hauptbeschäftigter des Instituts, das von Seiten der Handelskammer Hamburg und des Reiches subventioniert wurde.^[1] Die Norddeutsche Seewarte wurde im Februar 1875 aufgelöst, ihr Aufgabengebiet wurde von der neugegründeten Deutschen Seewarte übernommen.

Hier entwickelte er eine ausgebreitete Tätigkeit nach allen Weltteilen in Bezug auf praktische Segelanweisungen, Ozeanographie, Schifffahrtsstatistik, ozeanische Meteorologie und Sturmwarnungen. Im Deutschen Nordpolarverein bemühte er sich um die Förderung deutscher Nordfahrten.

Von 1871 bis 1877 gehörte er dem deutschen Reichstag als Abgeordneter für den Wahlkreis Emden-Norden-Leer an, in welchem er sich der nationalliberalen Partei anschloss. Seit 1877 lebte er in Bonn.

Er war Mitglied des Corps Guestphalia Bonn (1842) und Frisia Göttingen (1846).^[2]

Schriften

• Die Praxis der Methode der kleinsten Quadrate. Braunschweig 1863
• Handbuch der Nautik. Oldenburg 1864
• Die wissenschaftlichen Ergebnisse der ersten deutschen Nordfahrt von 1868. Hamburg 1869
• Der nordwestdeutsche Wetterkalender. Hamburg 1869
• Dampferwege zwischen dem Kanal und New York. Hamburg 1870 und 1872
• Monatliche Wind-, Strom- und Temperaturkarten des Nordatlantik. Hamburg 1874
• Barometerbuch zum Gebrauch der Seeleute. Oldenburg 1885

1849 bis 1850 redigierte er mit Böckel die Freien Blätter in Jever und seit 1870 die Hansa, Zeitschrift für Seewesen.

Einzelnachweise

1. ↑ Walter Horn: Die Anfänge der Deutschen Seewarte. Zur 150. Wiederkehr des Geburtstages von Wilhelm Ihno Adolf von Freeden. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Band 58, 1972, S. 57
2. ↑ Kösener Korps-Listen 1910, 21, 300; 66, 54

Weblinks

• Literatur von und über Wilhelm von Freeden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Wilhelm von Freeden in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten

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