- Wilhelm von Gottberg
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Wilhelm von Gottberg (* 30. März 1940 in Woopen im damaligen Landkreis Bartenstein in Ostpreußen, heute im Rajon Prawdinsk) ist ein deutscher Politiker (CDU) und Vertriebenenfunktionär. Von Gottberg ist verheiratet und Vater von sechs Kindern.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 musste Wilhelm von Gottberg zusammen mit seiner Familie das damalige Ostpreußen verlassen. Dabei flohen sie zunächst mit dem Schiff von Gdingen nach Swinemünde[1] und weiter in den Landkreis Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen. Er absolvierte eine landwirtschaftliche und handwerkliche Ausbildung und war anschließend neun Jahre Polizeibeamter. In dieser Zeit erwarb er berufsbegleitend das Fachabitur und war anschließend sechs Jahre lang in leitender Position im Sicherheitsbereich eines Industriebetriebes tätig. Währenddessen absolvierte er ebenfalls berufsbegleitend ein Studium der Mathematik und Geschichtswissenschaft für den Lehrberuf. Nach einem psychologischen Zusatzstudium lehrte von Gottberg ab 1977 Staats- und Verfassungsrecht sowie Psychologie an einer Polizeifachschule des Bundesgrenzschutzes (BGS).
Öffentliche Ämter
Von Gottberg ist Mitglied der CDU. Er ist seit November 1991 Bürgermeister der Gemeinde Schnega und gehört dem Kreistag von Lüchow-Dannenberg an. Seit 1983 gehört er dem Vorstand der Landesgruppe Niedersachsen der Landsmannschaft Ostpreußen (LO) an, deren Landesvorsitz er 1987 übernahm. 1990 wurde er zum stellvertretenden Sprecher gewählt. Von November 1992 bis November 2010 war Gottberg Sprecher (Bundesvorsitzender) der LO . Wilhelm von Gottberg ist zudem ebenfalls seit 1992 Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen (BdV) und ist seit 1994 Vorsitzender des Stiftungsrates der Ostpreußischen Kulturstiftung[2]. Seit 1995 ist er außerdem Mitglied des Kuratoriums der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen.[3] Zudem ist er Präsident der Generalversammlung der am 1. Dezember 2007 in Triest gegründeten Europäischen Union der Flüchtlinge und Vertriebenen (EUFV).
Politik
Wilhelm von Gottberg wünscht eine: „Rückkehr in unsere Heimat Ostpreußen“ damit das „Menschenrecht auf die Heimat“ für die „Deutschen und ihre Nachkommen realisiert“ werden könne. Auf der Feier zum fünfzigjährigen Bestehen der Landsmannschaft Ostpreußen im Juli 1998 sagte er im Rathaus Schöneberg: „Wir warten schon lange auf eine offizielle Bitte um Vergebung durch Polen, Tschechien und Rußland für die völkermordartigen Vertreibungsverbrechen.“[4]
Nach der umstrittenen Rede Martin Hohmanns am 3. Oktober 2003, äußerte von Gottberg sich in der Preußischen Allgemeinen Zeitung positiv zu der Rede. Er erwirkte zunächst eine Einstweilige Verfügung gegen die Tageszeitung Neues Deutschland, die behauptet hatte, von Gottberg habe die „antisemitische Rede Hohmanns öffentlich verteidigt“, musste diese aber dann zurückziehen. Danach wurde bekannt, dass er sich zuvor schon auf den Holocaustleugner Mario Consoli positiv bezogen hatte.[5] Von Gottberg schrieb mehrfach Artikel für die Wochenzeitung Junge Freiheit, die der Neuen Rechten zugeordnet wird. Im Jahre 1995 setzte sich von Gottberg öffentlich für den rechtsextremen deutschen Verleger Dietmar Munier ein.[6]
Auszeichnungen
Im Jahr 2005 verlieh die Landsmannschaft Ostpreußen von Gottberg ihre höchste Auszeichnung, den Preußenschild.[7]
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm von Gottberg, Jürgen Liminski: "Die Flucht" ist in Teilen unrealitstisch und klischeehaft. Deutschlandfunk, 7. März 2007, abgerufen am 8. Juli 2009.
- ↑ Preußische Allgemeine 41-10 vom 16. Oktober 2010
- ↑ Wilhelm von Gottberg: Das Königsberger Gebiet und seine Perspektiven. Bund Junges Ostpreußen, 23. Oktober 2002, abgerufen am 8. Juli 2009.
- ↑ Samule Salzborn: Sattel die Elche, Wilhelm! In: Jungle World. 22. Juli 1998, abgerufen am 9. Juli 2009.
- ↑ Alfred Schobert: Der Holocaust – "Mythos", "Dogma", "jüdische 'Wahrheit". hagalil.com, 17. Mai 2005, abgerufen am 8. Juli 2009.
- ↑ Drucksache 13/5288 vom 16.07.1996. Deutscher Bundestag, 16. Juli 1997, abgerufen am 8. Juli 2009.
- ↑ Wilhelm v. Gottberg. Landsmannschaft Ostpreußen, abgerufen am 8. Juli 2009.
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