Wilhelm von Preußen (1783–1851)

Wilhelm von Preußen (1783–1851)
Prinz Friedrich Wilhelm Karl von Preußen

Prinz Friedrich Wilhelm Karl von Preußen (* 3. Juli 1783 in Berlin; † 28. September 1851 ebenda) war ein preußischer General der Kavallerie, Generalgouverneur der Rheinprovinzen und Gouverneur der Bundesfestung Mainz.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Prinz Wilhelm war der vierte und jüngste Sohn von König Friedrich Wilhelm II. und Prinzessin Friederike Luise von Hessen-Darmstadt. Er diente seit 1799 in der Garde und focht 1806 an der Spitze einer Kavalleriebrigade bei Auerstedt. Um eine Ermäßigung der dem Land auferlegten Kriegslasten von Napoléon Bonaparte zu erlangen, reiste er im Dezember 1807 nach Paris, vermochte jedoch nur eine geringe Verminderung zu bewirken; auch vertrat er 1808 Preußen auf dem Erfurter Kongress. Am Ende dieses Jahres begleitete er seinen Bruder König Friedrich Wilhelm III. nach Sankt Petersburg und nahm dann namhaften Anteil an der Umgestaltung Preußens und der Armee.

Im Befreiungskrieg von 1813 befand er sich in Blüchers Hauptquartier. In der Schlacht bei Großgörschen am 2. Mai kommandierte er die Reservekavallerie im linken Flügel der Armee und während der Völkerschlacht bei Leipzig vermittelte er die Vereinigung des Nordheers mit Blücher. Später führte er die 8. Brigade des Yorckschen Armeekorps über den Rhein und zeichnete sich bei Château-Thierry, Laon und vor Paris durch Tapferkeit und Feldherrngeschick aus.

Nach dem Pariser Frieden begleitete der Prinz den König nach London und wohnte dann den Verhandlungen des Wiener Kongresses bei. 1815 kommandierte er die Reservekavallerie des IV. Armeekorps. Seit dem zweiten Pariser Frieden lebte er teils in Paris, teils auf seinem Schloss Fischbach bei Schmiedeberg im Riesengebirge.

1824 bis 1829 war er Gouverneur der Bundesfestung Mainz, 1830 bis 1831 Generalgouverneur der Rheinprovinz und Westfalens. In dieser Eigenschaft eröffnete er am 20. September 1831 feierlich die erste Eisenbahnstrecke auf deutschem Boden von Hinsbeck durch das Deilbachtal nach Nierenhof. Die bis dahin „Deilthaler Eisenbahn“ genannte Strecke durfte sich daraufhin „Prinz-Wilhelm-Eisenbahn“ nennen.

Im März 1834 wurde er zum General der Kavallerie und wieder zum Gouverneur der Bundesfestung Mainz ernannt. Dabei sollte er nicht verwechselt werden mit seinem gleichnamigen Neffen, dem späteren Kaiser Wilhelm I., der dies 1854 ebenfalls war.

Nach dem Tod seiner Gemahlin Marie Anne († 14. April 1846), Tochter der Landgrafen Friedrich V. Ludwig von Hessen-Homburg, zog er sich ganz auf sein Gut Fischbach zurück.

Nachkommen

Wilhelm heiratete am 12. Januar 1804 in Berlin Marianne (1785–1846), eine Tochter des Landgrafen Friedrich V. von Hessen-Homburg, mit der er folgende Kinder hatte:

Literatur

  • Herman von Petersdorff: Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 43, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 171–177.
  • Franz Joseph Adolph Schneidawind: Prinz Wilhelm von Preußen in den Kriegen seiner Zeit. Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei, 1856 (Volltext in der Google Buchsuche).

Siehe auch


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